Casey Stoner  © Honda

© Honda - Casey Stoner könnte auch am Ende des Jahres wieder die Nummer eins sein

Die Wintertests der MotoGP waren in diesem Jahr die reinste Casey-Stoner-Show. Der Weltmeister fuhr gleich reihenweise Tagesbestzeiten, nur Probleme mit der Technik (in Sepang) und Regen (in Jerez) gab anderen Fahrern die Gelegenheit, an die Spitze des Zeitentableaus zu fahren.

Zwar lag der Vorsprung vor Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo meist nur im Bereich von ein bis drei Zehntelsekunden, doch die RC213V ist derzeit das schnellste Motorrad des Jahrgangs 2012.

Daher blickt der Australier zuversichtlich auf den Start ins neue Rennjahr: „Nach den guten Tests in Sepang und Jerez fahren wir mit einem positiven Gefühl nach Katar, aber natürlich liegt noch viel Arbeit vor uns.“ Im Training steht für Stoner die Arbeit am Setup der 1.000er-Maschine im Mittelpunkt: „Wir fahren zum ersten Mal mit dem neuen Motorrad auf dieser Strecke, daher müssen wir einige Zeit in die Abstimmung investieren.“ Gespannt dürfte der Australier darauf sein, ob das Chattering, welches ihn während der Tests in Valancia und Sepang behindert hatte, und das in Jerez plötzlich verschwunden war, in Katar wieder auftaucht.

„Wir hatten in der Vergangenheit gute Resultate auf der Strecke von Losail“, erinnert sich der 26-Jährige, der das Rennen am Persischen Golf bereits vier Mal in der MotoGP gewinnen konnte, „aber es ist der Auftakt in eine neue Saison, und in diesem Jahr gibt es mehr Mitbewerber um den Rennsieg. Ich freue mich auf den Saisonstart und werde um eine weitere Weltmeisterschaft kämpfen.“ Hierbei dürfte Stoner nach den Eindrücken des Winters der Top-Favorit sein.

Teamkollege Dani Pedrosa philosophiert über den Saisonauftakt: „Jedes Jahr ist anders, und im Saisonverlauf lauern immer einige Hindernisse. Ich hatte in der Vergangenheit gute und schlechte Rennen, aber die Grundlage für die Resultate legst du während der Vorbereitung im Winter.“ Diese verlief von außen betrachtet in diesem Jahr nicht völlig problemlos. Mehrmals wurde der Spanier durch technische Probleme an seiner Honda zurückgeworfen, erst am letzten Testtag in Jerez konnte er eine Rennsimulation fahren.

Zuletzt geriet auch das Privatleben des 26-Jährigen ins Wanken. Nachdem er versucht hatte, eine Yacht-Lizenz auf unlautere Weise zu erhalten, wurde Pedrosa in Spanien für kurze Zeit in Gewahrsam genommen. Trotz dieser Probleme sagt der Spanier: „Die Vorbereitung lief bei mir in diesem Jahr sehr gut, sowohl auf dem Motorrad als auch beim körperlichen Training. Ich hoffe, dass diesmal das Glück auf meiner Seite ist und es eine gute Meisterschaft wird.“

Beim ersten Rennen will Pedrosa nun auch keine Dummheiten machen: „Katar ist wichtig, denn es ist das erste Rennen der Saison, aber du musst das Risiko minimieren.“ Hier könne man zwar keine Meisterschaft gewinnen, wohl aber wichtige Punkte liegenlassen. „Wenn du das Rennen nicht gewinnst, kannst du immer noch Meister werden, aber andererseits kann ein Fehler das gesamte Jahr erschweren.“

Text von Markus Lüttgens

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