Johann Zarco - © LAT

© LAT – Wenn es läuft, dann läufts: Johann
Zarco schwimmt auf der Welle des Erfolges

(Motorsport-Total.com) – Zum zweiten Mal in der MotoGP-Saison 2018 stand Johann Zarco als Zweiter auf dem Podest.

Der Franzose vom Kundenteam Tech 3 war auch beim Europa-Auftakt in Jerez der beste Yamaha-Fahrer. In Spanien hatte Zarco auch Glück, denn er profitierte von der Dreierkollision Pedrosa/Lorenzo/Dovizioso vor ihm.

Auf der anderen Seite erlebte Yamaha-Werksfahrer Maverick Vinales wieder ein Desaster und fuhr im Mittelfeld. Schließlich schaffte der Spanier beim Heimrennen noch den siebten Platz.

„Seit zehn Monaten sage ich immer das Gleiche“, spricht sich Vinales den Frust von der Seele. „Ich habe keinen Grip, seit zehn Monaten. Wenn die Strecke heiß ist und nicht perfekt ist, habe ich keinen Grip. Es ist unmöglich. Ich fuhr hinter Alvaro und Franco, die ein perfektes Rennen gefahren sind. Aber das ist nicht unser Platz. Wir sollten um Podestplätze kämpfen und manchmal um den Sieg. Es ist frustrierend, weil ich nicht fahren kann.“

Vinales glaubt, dass es für die Probleme mehrere Gründe gibt: „Ich muss an einem Wochenende drei verschiedene Stile fahren, damit das Motorrad funktioniert. Aber nichts funktioniert. Ich fahre den Lorenzo-Stil und tue alles für das Motorrad, aber es ist immer das gleiche Problem. Das Motorrad beschleunigt nicht. Das liegt nicht nur an einem Grund. Die Elektronik funktioniert auf alle Fälle nicht.“

Trotzdem ist Vinales WM-Dritter, da er in allen vier Rennen Punkte gesammelt hat. Trotzdem beträgt der Rückstand auf Marc Marquez schon 20 Zähler. Zarco verbesserte sich mit seinem zweiten Podestplatz auf Rang zwei. „Das ist natürlich unglaublich“, freut sich der Franzose. „Das ist viel besser als ich zu Saisonbeginn erwartet habe. Es ist wie ein Traum. Vor dem Grand Prix von Frankreich ist das sehr gut. Das ist normalerweise eine gute Strecke für Yamaha. Ich werde versuchen, alles richtig zu machen, damit ich vom Sieg träumen kann.“

Die „Zarco-Mania“ wird in zwei Wochen in Le Mans einen neuen Höhepunkt erreichen. Im Vorjahr duellierten sich dort Vinales und Valentino Rossi um den Sieg, bis Rossi in der letzten Runde stürzte. Hinter Vinales wurde Zarco Zweiter. Das zeigt, dass der Bugatti-Circuit sehr gut zur M1 passt. „Ich glaube, dass Vale und Vinales dort um das Podest und den Sieg kämpfen können“, blickt Zarco voraus. Allerdings profitierte Yamaha im Vorjahr auch vom Marquez-Ausfall. „Jetzt hat er einen Vorteil und kann Rennen sehr gut kontrollieren.“

Zarco selbst denkt schon an seinen nächsten Podestplatz: „Wenn ich konstant bin, kann ich um das Podium kämpfen. Vielleicht kann ich wieder der beste Yamaha-Fahrer sein. Aber ich weiß es nicht, es ist eine lange Saison und ich muss immer noch viel lernen.“ Auch im Vorjahr hatte Zarco im Sommer eine etwas schwächere Phase. „In diesem Jahr habe ich in jedem Rennen eine gute Pace. Wenn ich um die WM kämpfen und vom Titel träumen kann, bin ich sehr zufrieden, selbst wenn ich Zweiter werde.“

Vinales sieht die Zukunft weniger optimistisch. Nach der schwierigen Performance in Jerez war seine Stimmung am Boden. „Die Elektronik ist unser Hauptproblem“, betont er. „Wenn ich hinter anderen Fahrern herfahre, sehe ich einige Probleme. Wir müssen konzentriert weiterarbeiten. Aber wenn nichts Neues bei der Elektronik kommt, werden wir uns nicht verbessern.“ Auch Rossi zeigte sich nach dem Rennen für die kommenden Wochen nicht euphorisch.

Ergebnisse MotoGP Jerez 2018

MotoGP Q2 Jerez 2018 - © www.motogp.com

MotoGP Q2 Jerez 2018 – © www.motogp.com

Text von Gerald Dirnbeck & Oriol Puigdemont

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