Nach dem Spanien-Grand-Prix in Jerez herrschte im Fahrerlager nicht die übliche Aufbruchstimmung, denn am Montag fand der erste offizielle Test der Saison statt.
Bisher konnten die Teams im Laufe der Saison noch nicht testen – Suzukis privater Test in Austin war die einzige Ausnahme. Entsprechend eifrig nutzten die Protagonisten diese Gelegenheit und spulten viele Runden ab.
Honda-Werkspilot Marc Marquez hingegen spulte 91 Runden ab und war damit nach Markenkollege Tito Rabat der fleißigste Fahrer beim Test. Zudem gelang Marquez in 1:39.313 Minuten die schnellste Runde des Tages. Bereits im elften Umlauf fuhr der HRC-Pilot die Tagesbestzeit. Im Rennen fiel der Spanier nach einer starken Anfangsphase zurück. Am Montag suchte er nach den Gründen für die schwache Performance in der zweiten Rennhälfte.
Honda rüstete die RC213V beim Test mit einer neuen Version der Winglets aus. Die HRC-Ingenieure haben seit dem Saisonstart in Katar bereits die vierte Variante entwickelt. Außerdem kam eine neue Schwinge zum Einsatz. Dani Pedrosa beendete den Tag auf Position fünf. Auf Teamkollege Marquez verlor der Routinier 0,333 Sekunden.
Lorenzo scheitert knapp an Marquez
Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo war nach der Niederlage am Sonntag hoch motiviert, den Test mit der Bestzeit zu beenden. Doch davon war der Spanier 19 Tausendstelsekunden entfernt. Lorenzo verpasste die Vorgabe von Marquez knapp und kam am Montag auf 59 Runden. Der Yamaha-Pilot fuhr erneut Vergleiche zwischen dem Motorrad mit dem Tank im Heck und der Maschine mit dem konventionellen Tank. Zudem testete Lorenzo den Auspuff, den auch Teamkollege Rossi zuletzt bevorzugte.
Jerez-Sieger Valentino Rossi ließ es ruhig angehen. Der Italiener nahm die Arbeit erst am Nachmittag auf. Auch Rossi sammelte erneut Erfahrungen mit dem Tank im Heck. In der Tageswertung landete der 37-Jährige auf Position vier. Der Rückstand auf Marquez betrug 0,319 Sekunden.
Suzuki-Pilot Maverick Vinales schob sich mit seiner GSX-RR auf Position drei. Nach der teaminternen Niederlage im Spanien-Grand-Prix gelang es Vinales beim Test, Teamkollege Aleix Espargaro knapp zu distanzieren. Espargaro beendete den Jerez-Test als Sechstschnellster. Beide Suzuki-Piloten verwendeten den 2015er-Rahmen. Espargaro arbeitete an der Elektronik, Vinales wollte verstehen, warum er im Rennen so weit zurückfiel.
Ducati sucht nach den Gründen
Auf Problemsuche war auch Ducati. Die Werkspiloten konzentrierten sich beim Test auf die neuen Michelin-Vorderreifen. Alle Werksfahrer erhielten drei neue Vorderreifen, die sich in Mischung und Konstruktion unterschieden. Die Satellitenfahrer konnten zwei neue Vorderreifen testen.
Da die Motoren bei Honda, Yamaha und Ducati eingefroren sind, gab es bei den etablierten Herstellern keine neuen Motorteile zu sehen. Aprilia nutzte die Vorzüge des Reglements und schickte Stefan Bradl und Alvaro Bautista mit überarbeiten Aggregaten auf die Strecke. Außerdem wurden bei Aprilia ein neuer Rahmen und eine neue Schwinge gesichtet. Bradl wurde am Montag auf Position 13 gewertet und war deutlich schneller als Teamkollege Bautista.
Die Testzeiten aus Jerez:
01. Marc Marquez (Honda) – 1:39.313 Minuten (91 Runden)
02. Jorge Lorenzo (Yamaha) +0,019 Sekunden (59)
03. Maverick Vinales (Suzuki) +0,223 (91)
04. Valentino Rossi (Yamaha) +0,319 (52)
05. Dani Pedrosa (Honda) +0,333 (76)
06. Aleix Espargaro (Suzuki) +0,369 (71)
07. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,499 (82)
08. Andrea Iannone (Ducati) +0,566 (55)
09. Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha) +0,629 (62)
10. Andrea Dovizioso (Ducati) +0,714 (50)
11. Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) +1,022 (71)
12. Yonny Hernandez (Aspar-Ducati) +1,038 (83)
13. Stefan Bradl (Aprilia) +1,361 (66)
14. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +1,368 (65)
15. Scott Redding (Pramac-Ducati) +1,531 (59)
16. Tito Rabat (Marc-VDS-Honda) +1,606 (94)
17. Alvaro Bautista (Aprilia) +1,647 (62)
18. Michele Pirro (Pramac-Ducati) +2,129 (55)
19. Eugene Laverty (Aspar-Ducati) +2,149 (85)
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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