Marc Marquez - ©LAT

©LAT – Marc Marquez ist in der MotoGP nicht
mehr aufzuhalten

(Motorsport-Total.com) – Er ist nicht aufzuhalten: Marc Marquez (Honda) hat beim Großen Preis von Frankreich der MotoGP 2018 seinen dritten Saisonsieg gelandet – und damit den dritten in Folge.

Er setzte sich auf dem Circuit Bugatti vor dem bärenstarken Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) und Altmeister Valentino Rossi durch, der damit die Yamaha-Krise ein wenig abschwächte.

Das größte Geschenk für Marquez ist allerdings die Tatsache, dass Johann Zarco (Tech-3-Yamaha), der als WM-Zweiter nach Le Mans gekommen war, schon in der Anfangsphase des Rennens stürzte. Der Lokalmatador war eindeutig übermotiviert, fuhr jenseits aller Limits und bezahlte den Preis, als er gerade mit Marquez um die zweite Position kämpfte. Zu diesem Zeitpunkt war auch Andrea Dovizioso (Ducati) bereits draußen. Damit konnte Marquez seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft auf 36 Punkte ausbauen.

Das Rennen begann wieder einmal mit einem Raketenstart der beiden Ducatis aus der zweiten Reihe. Jorge Lorenzo gelang wie schon in Jerez der Holeshot, während sich Dovizioso auf Platz drei einrichtete. Polesetter Zarco hatte einen schlechten Start, kam aber als Zweiter aus der ersten halben Runde zurück. Doch schnell zeigte sich, dass der Franzose enorme Risiken eingehen musste, um das Tempo der Ducatis mitzugehen. Dovizioso ging vorbei und überholte eingangs der fünften Runde Lorenzo, nur um eine Kurve später über das Vorderrad wegzurutschen.

Ein untypischer Fahrfehler des Italieners, der hart mit sich ins Gericht geht: „Ich habe einen Fehler gemacht, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ich habe nicht einmal wirklich gepusht. Das ist inakzeptabel für mich, weil ich mit Marc um die Weltmeisterschaft kämpfen wollte. Das ist schwer zu akzeptieren, so etwas passiert mir sonst nie. Ich werde jetzt mindestens einen Tag brauchen, um darüber hinweg zu kommen.

Marquez hatte keinen guten Start, was zum Teil auch auf seine Reifenwahl zu schieben ist: Als einziger Fahrer im ganzen Feld wählte er den harten Hinterreifen. Diesen fuhr er in den ersten Runden sanft an, als er nur auf Platz fünf lag. Nach drei Runden machte er ernst: Er überholte Petrucci und fand schnell den Anschluss an die Spitzengruppe, die vorne einen Ausreißversuch unternahm. „Irgendwie hatte die Strecke weniger Grip als gestern und besonders heute Morgen. Deshalb war es nicht einfach“, sagt der Rennsieger.

In Runde sieben war Marquez dann an Zarco dran, während noch immer Lorenzo die Spitze innehatte. Er ging vorbei, doch Zarco schlug sofort in der ersten Schikane zurück. Der Druck war aber zu groß: Eingangs der Doppelrechts „Garage Vert“ rutschte er über das Vorderrad weg – Abertausende Fans mussten enttäuscht den Ausfall ihres Lokalhelden zur Kenntnis nehmen. Damit stand nur noch Lorenzo zwischen Marquez und dem Sieg und der begann auf seinen weichen Reifen zu schwächeln.

In der zehnten von 27 Rennrunden hieß es dann: Wachablösung an der Spitze. Marquez übernahm das Kommando und verwaltete von da an den Abstand in einer kontrollierten Fahrt ins Ziel. Niemand konnte ihm auch nur ansatzweise mehr gefährlich werden. „Ich bin zufrieden, weil dieser Sieg sehr wichtig war“, sagt er. Le Mans galt in den vergangenen drei Jahren nicht gerade als Paradestrecke für Honda.

Erleichterte Italiener

Für Lorenzo hingegen ging es in der Folge immer weiter zurück: Petrucci und Rossi warfen ihn vom Podium runter. Für Danilo Petrucci war der zweite Platz eine Erlösung: „Jaaa, das fühlt sich gut an! Das ist sehr wichtig für mich nach den schwierigen Rennen in Argentinien und Austin. Bisher hatte ich bei Hitze immer Probleme mit den Reifen. Aber ich habe den Hinterreifen sehr gut gemanagt. Ich bin einfach Marc hinterhergefahren und habe versucht, seinen Speed mitzugehen. Das hat funktioniert.“

Nicht weniger erleichtert ist Rossi: „Das ist ein wichtiges Podium für mich und Yamaha. Was mich sehr zufriedenstellt, ist die Tatsache, dass ich das ganze Rennen über die Pace mitgehen konnte. Mir war schnell klar, dass ich schneller war als in Jerez. Wir haben uns ein wenig verbessert und die richtige Reifenwahl getroffen.“ Dennoch gibt er zu, dass Petrucci einfach ein wenig schneller war.

Für Lorenzo folgte unterdessen die Höchststrafe: Jack Miller ging mit der zweiten Pramac-Kundenmaschine ebenfalls am fünfmaligen Weltmeister vorbei. Dieser musste sich danach auch noch dem tapferen Dani Pedrosa (Honda) beugen, der mit einer sauberen und konstanten Fahrt trotz seiner Verletzung wichtige Punkte einfuhr. Noch immer scheint es Lorenzo auf der Ducati nicht zu gelingen, sein Anfangstempo ein ganzes Rennen zu halten.

Glanzloser Siebter wurde Maverick Vinales (Yamaha), der das ganze Rennen über im Schatten von Valentino Rossi stand. Cal Crutchlow (LCR-Honda) biss sich nach seinem heftigen Sturz im Qualifying durch und wurde beachtenswerter Achter. Vor allem gegen Ende des Rennens, als die Schmerzen eigentlich am heftigsten hätten sein müssen, drehte er auf und schnappte sich noch mehrere Gegner.

Aleix Espargaro brachte die beste Aprilia auf die neunte Position. Die beste Suzuki folgte erst auf der zehnten Position mit Alex Rins. Sein Teamkollege Andrea Iannone hatte ein ganz kurzes Rennen und stürzte bereits in der vierten Kurve der ersten Runde. Bester KTM-Pilote war Pol Espargaro auf der elften Position. Tom Lüthi (Marc-VDS-Honda) verpasste als 16. die Punkte um 3,2 Sekunden.

Le Mans 2018 – MotoGP Ergebnisse

MotoGP Le Mans Ergebnisse - @www.motogp.com

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Text von Roman Wittemeier & Oriol Puigdemont

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