23 MotoGP-Rennen musste Maverick Vinales warten, bis er in Le Mans zum ersten Mal auf das Podium klettern und Champagner verspritzen durfte.
„Es ist ein unglaublicher Tag“, sagt der Moto3-Weltmeister von 2013. „Die Strecke scheint mir Erfolg zu bringen, weil ich hier meinen ersten Sieg feiern konnte.“
Das war im Jahr 2011. Vinales schlug damals wie eine Bombe in der 125er-Klasse ein und gewann gleich sein viertes Rennen.
Seit damals hat er sich zum Rohdiamanten und künftigen MotoGP-Champion entwickelt. „Heute habe ich hier ein Ziel für die Saison erreicht, und das war ein Podestplatz. Das Team hat hart gearbeitet, ich hatte ein gutes Setup“, sagt Vinales über sein Rennen. „Der Start war nicht einfach, weil ich eine kleine Berührung mit Aleix hatte. Aber ich habe mich konzentriert und schnellere Fahrer überholt. Wir hatten ein gutes Rennen und das motiviert uns enorm, das Bike zu entwickeln und schneller zu werden.“
Nachdem vor ihm Andrea Dovizioso und Marc Marquez ausgeschieden waren, kam von hinten Dani Pedrosa auf. Vinales konnte den Abstand zum routinierten Honda-Fahrer aber locker halten. Vinales fuhr kontrolliert auf Sicherheit: „Dani hat die Lücke geschlossen, aber ich habe nicht am Limit gepusht. Ich wollte die Situation unter Kontrolle behalten und Suzuki den dritten Platz schenken. Ich habe viel an das Rennen in Argentinien gedacht und wollte denselben Fehler nicht noch einmal machen.“
Mit dem ersten Podestplatz von Vinales ging auch eine lange Durststrecke von Suzuki zu Ende. Vor dem MotoGP-Ausstieg stand zum letzten Mal im Jahr 2008 ein Suzuki-Fahrer auf dem Podest. Das war Loris Capirossi in Brünn. Für Vinales war es eine Premiere, Jorge Lorenzo und Valentino Rossi haben schon unzählige Pokale in der Königsklasse gesammelt. Beide bescheinigen Vinales das Potenzial, in Zukunft einer der bestimmenden MotoGP-Fahrer zu werden.
Rossi & Lorenzo: Erstes Podium etwas Besonderes
„Mein erstes Podium war glaube ich 1971 in Monza“, lacht Rossi und fügt hinzu: „Nein, es ist schon lange her. Ich glaube, es war in der 500er-Klasse in Jerez.“ Damit liegt der Routinier genau richtig. Es war 2000 sein viertes Rennen in der Königsklasse. „Damals sind wir drei Rennen außerhalb Europas gefahren. Ich war schnell, aber ich habe viele Fehler gemacht und bin gestürzt. In Jerez war es dann ein großartiges Rennen.“
„Ich habe großartige Erinnerungen. Ich glaube, ich bin Zweiter geworden (Dritter; Anm. d. Red.) und ich denke, dass Roberts gewonnen hat. Ich kann mich aber nicht mehr so gut erinnern. Ich habe mit Checa und vielleicht Biaggi gekämpft, ich weiß nicht mehr. Aber es ist etwas Wichtiges. Maverick hat bewiesen, dass er ein sehr guter MotoGP-Fahrer werden kann, aber auch schon ist.“ Rossi wurde in Jerez 2000 hinter Kenny Roberts jun. und Carlos Checa Dritter.
Und auch Lorenzo kann sich noch gut an seinen ersten Podestplatz erinnern: „Mein erster Podestplatz kam ziemlich schnell, denn es war bereits bei meinem ersten Rennen in der MotoGP“, erinnert er sich an Katar 2008 zurück. „Es war in diesem Moment eine große Überraschung, weil ich nicht erwartet hatte, von Beginn an so konkurrenzfähig zu sein. Ich bin in Katar auf die Pole gefahren und wurde Zweiter hinter Stoner. Es war schon fast zu viel, weil ich nicht darauf vorbereitet war, diesen Level über das Jahr zu halten. Es war ein großartiges Gefühl.“
Trotz dieses Meilensteins hat für Vinales sein erster 125er-Sieg einen höheren Stellenwert, weil er damals zeigte, dass er in die WM gehört. „2011 war für mich noch mehr besonders, weil es mein erster Sieg war. Es war mein erstes Jahr und niemand kannte mich. Das war etwas Besonders. Im zweiten Rennen ging mir der Motor kaputt, als ich nah am Podest war, in Estoril war ich ebenfalls nah am Podium, und in Le Mans konnte ich endlich gewinnen. Ich nehme mit Sicherheit 2011.“
Fest steht, dass Vinales eine große Zukunft vor sich hat. Rossi und Lorenzo wissen, dass es einen neuen Gegner gibt. Lorenzo meint: „Er ist ein Fahrer, der im Moment nicht das beste Bike hat. Er konnte auf das Podest fahren, auch wenn er vom Sturz von Dovizioso und Marquez profitiert hat. Aber man muss erst einmal da sein, um die Chance zu ergreifen. Wenn man sein Rennen mit dem Teamkollegen vergleicht, dann ist er viel, viel schneller. Er verdient das Podium absolut.“
Ergebnisse MotoGP 2016 LeMans
1 25 99 Jorge LORENZO SPA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 43’51.290 160.3
2 20 46 Valentino ROSSI ITA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 44’01.944 159.6 10.654
3 16 25 Maverick VIÑALES SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 44’05.467 159.4 14.177
4 13 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA 44’10.009 159.1 18.719
5 11 44 Pol ESPARGARO SPA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 44’16.221 158.8 24.931
6 10 41 Aleix ESPARGARO SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 44’24.211 158.3 32.921
7 9 9 Danilo PETRUCCI ITA OCTO Pramac Yakhnich DUCATI 44’29.541 158.0 38.251
8 8 8 Hector BARBERA SPA Avintia Racing DUCATI 44’29.794 158.0 38.504
9 7 19 Alvaro BAUTISTA SPA Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 44’39.826 157.4 48.536
10 6 6 Stefan BRADL GER Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 44’45.792 157.0 54.502
11 5 50 Eugene LAVERTY IRL Aspar Team MotoGP DUCATI 44’53.967 156.5 1’02.677
12 4 76 Loris BAZ FRA Avintia Racing DUCATI 44’58.948 156.3 1’07.658
13 3 93 Marc MARQUEZ SPA Repsol Honda Team HONDA 44’27.515 152.4 1 lap
Not classified
38 Bradley SMITH GBR Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 30’02.401 158.8 9 laps
43 Jack MILLER AUS Estrella Galicia 0,0 Marc VDS HONDA 27’07.047 157.4 11 laps
4 Andrea DOVIZIOSO ITA Ducati Team DUCATI 23’34.694 159.7 13 laps
29 Andrea IANNONE ITA Ducati Team DUCATI 17’56.425 153.9 17 laps
53 Tito RABAT SPA Estrella Galicia 0,0 Marc VDS HONDA 11’17.332 155.7 21 laps
35 Cal CRUTCHLOW GBR LCR Honda HONDA 9’33.909 157.5 22 laps
68 Yonny HERNANDEZ COL Aspar Team MotoGP DUCATI 9’37.441 156.5 22 laps
45 Scott REDDING GBR OCTO Pramac Yakhnich DUCATI 8’00.164 156.8 23 laps
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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