Nicky Haydens Wechsel vom Ducati-Werksteam zu Jorge Martinez‘ Aspar-Team ist schon lange Zeit ein Thema im MotoGP-Fahrerlager. Seit vielen Wochen wird der Ex-Champ mit dem momentan dominanten CRT-Team in Verbindung gebracht.
Doch durch den Verlust von Technikchef Gig Dall’Igna, der Aprilia für Ducati verließ, änderten sich die Rahmenbedingungen für Haydens Verpflichtung. Anstatt in der kommenden Saison eine verbesserte ART zu fahren wird Hayden auf einer Kunden-Honda Platz nehmen.
Der langjährige Ducati-Werkspilot ist mit dem Deal zufrieden, auch wenn er lange vom Aprilia-Projekt schwärmte. Wie konkurrenzfähig der Production-Racer von Honda sein wird, ist noch offen. Die jüngsten Testfahrten von Edeltestfahrer Casey Stoner machen aber Mut. „Ich bin damit ziemlich zufrieden. Es ist eine Kunden-Maschine. Natürlich hätte ich eine Werks-Honda bevorzugt, aber wir müssen erst einmal verstehen, wie konkurrenzfähig das Motorrad sein wird. Ich mag das Team und das, was ich über die Honda gehört habe“, so Hayden.
Im Gegensatz zu den Werkspiloten, die mit eigener Software fahren, muss Hayden mit der Einheits-Software antreten. Zudem muss er auf pneumatischen Ventile und das Seamless-Getriebe verzichten, weil das Honda den Werkspiloten exklusiv liefert. Dafür darf der Ex-Champ vier Liter mehr Sprit benutzen und zwölf statt fünf Motoren verbrauchen. Aller Voraussicht nach wird Hiroshi Aoyama die zweite Aspar-Honda fahren. Der Japaner hat den Vorteil, momentan einziger Japaner in der MotoGP zu sein. Zudem werden dem ehemaligen 250er-Weltmeister sehr gute Beziehungen zu Honda nachgesagt.
Aspar-Teamchef Martinez ist froh, eine gute Alternative zum unattraktiv gewordenen Aprilia-Deal gefunden zu haben. „Es ist eine tolle Nachricht für das Aspar-Team, auf die Dienste von Honda und Nicky Hayden zurückzugreifen. Wir machen damit hinsichtlich der Qualität, des Prestige und Image einen Schritt nach vorn“, ist sich der Spanier sicher. „Wir sind in kurzer Zeit enorm gewachsen und sehr gespannt auf das neue Projekt mit Honda.“
„Es ist der Hersteller, mit dem das Aspar-Team 1992 begann. Ich habe tolle Erinnerungen an diese Zeit. Unser Ziel ist es, weiter daran zu arbeiten, eine Referenz in der Königsklasse zu sein. Ich denke, die Kombination aus Hondas Production-Racer und Nicky Hayden wird sehr erfolgreich sein“, erklärt Martinez zuversichtlich. „Wir sind begeistert, mit einem Hersteller zu arbeiten, der solch eine Geschichte hat, und einem Fahrer wie Nicky, einem Weltmeister mit viel Erfahrung.“
In den vergangenen Jahren setzte Martinez auf Ducati und Aprilia. Mit Honda kehrt man wieder zu den Anfängen zurück: „Es wird nach so vielen Jahren mit italienischen Herstellern eine große Chance für uns sein. Wir haben große Hoffnungen bei diesem Projekt. Wir nehmen die Herausforderung an und geben unser Bestes, um sicherzustellen, dass das Aspar-Team weiterhin Spitzenergebnisse erzielt“, so der Aspar-Teamchef.
Text von Sebastian Fränzschky
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