Casey Stoner  © Repsol

© Repsol – Casey Stoner lieferte eine beeindruckende Show ab und war klar der Schnellste

Der Freitag in Australien stand ganz im Zeichen von Lokalmatador Casey Stoner. Der Weltmeister zeigte seinen Fans auf den Tribünen eine Show vom Feinsten und fuhr auf Phillip Island in seiner eigenen Liga.

Stoner driftete durch die Kurven, malte mit dem Hinterrad schwarze Striche auf den Asphalte, hüpfte mit Vollgas über die zahlreichen Bodenwellen und nahm die Randsteine überall mit. Am Ende stand eine Traumrunde von 1:29.999 Minuten zu Buche. Dem Rest der MotoGP-Elite nahm Stoner über weite Strecken über eine Sekunde ab.

Niemand hatte auch nur annähernd eine Chance, an die Traumzeiten des Australiers heranzukommen. Selbst mit dem harten Hinterreifen war Stoner klar schneller als alle anderen Fahrer mit der weichen Mischung. In den Schlussminuten konnte sein Honda-Teamkollege Dani Pedrosa mit einem weichen Hinterreifen die Lücke bis auf 0,885 Sekunden verkleinern. Yamaha-Star Jorge Lorenzo ging es genauso wie seinem spanischen Landsmann. Gegen Stoner war kein Kraut gewachsen.

Lorenzo beendete den Tag mit einem Rückstand von 1,006 Sekunden als Drittschnellster. Hinter dem Yamaha-Werksfahrer ging eine Lücke von drei Zehntelsekunden zum Tech-3-Duo auf. Cal Crutchlow drehte trotz Erkältung und Fieber am Nachmittag weitere 22 Runden und hielt als Vierter knapp seinen Teamkollegen Andrea Dovizioso in Schach. Auf Platz sechs folgte Alvaro Bautista mit der Gresini-Honda. Größere Probleme hatte Stefan Bradl am ersten Trainingstag. Erst in den Schlussminuten konnte der Deutsche zulegen und sich schließlich als Siebter einreihen.

Seine Honda lag sehr unruhig und Bradl hatte zu kämpfen. Über weite Strecken fehlten sieben Zehntelsekunden auf seine Referenz Bautista. Die LCR-Crew arbeitete an der Abstimmung und am Ende ging es vorwärts. Bradl schaffte von der Zeit her den Anschluss an Bautista, aber auf Stoner fehlten 1,7 Sekunden – oder anders ausgedrückt sieben Zehntelsekunden auf Platz drei. Während es bei Bradl aufwärts ging, kündigte sich bei Ducati die nächste Klatsche an.

Valentino Rossi fehlten zwei Sekunden auf Stoner. Speziell am Ausgang der Zielkurve büßte der Italiener viel Boden ein, weil das Hinterrad beim Beschleunigen stark pumpte. Das wirkte sich auch beim Topspeed aus, denn war nur in dieser Messung nur Siebtschnellster. Es fehlten drei km/h auf Hector Barbera, der mit der Pramac-Ducati mit 237,99 km/h gemessen wurde. Karel Abraham war mit der Cardion-Ducati auf der Geraden gleichschnell.

Bei der Rundenzeit mussten sich aber beide Ducati-Privatiers Randy de Puniet (Aspar) geschlagen geben. Der Franzose war als Zehnter der schnellste Claiming-Rule-Vertreter. Dahinter folgten Barbera und Abraham auf den Plätzen elf und zwölf. Nicky Hayden konnte als einziger Topfahrer seine Zeit vom Vormittag nicht verbessern und landete mit einem Rückstand von 2,6 Sekunden an der neunten Stelle.

Zweitbester Claiming-Rule-Fahrer war Routinier Colin Edwards (Forward) als 13. Auf de Puniet fehlten dem „Texas Tornado“ 1,2 Sekunden. Dahinter folgten Michele Pirro (Gresini), Aleix Espargaro (Aspar), Danilo Petrucci (Ioda), James Ellison (PBM), Ivan Silva (Avintia) und Roberto Rolfo (Speed Master). Klares Schlusslicht war Kris McLaren, der den verletzten Yonny Hernandez bei Avintia vertritt. Dem Australier fehlten acht Sekunden auf Stoner, womit er derzeit nicht qualifiziert ist.

Ergebnisse MotoGP Phillip Island FP2

1 1 Casey STONER AUS Repsol Honda Team HONDA 1’29.999 11 17 336.8
2 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA 1’30.884 18 21 0.885 0.885 335.6
3 99 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing YAMAHA 1’31.005 7 19 1.006 0.121 335.3
4 35 Cal CRUTCHLOW GBR Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 1’31.367 13 22 1.368 0.362 334.9
5 4 Andrea DOVIZIOSO ITA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 1’31.458 14 22 1.459 0.091 334.5
6 19 Alvaro BAUTISTA SPA San Carlo Honda Gresini HONDA 1’31.616 17 19 1.617 0.158 333.3
7 6 Stefan BRADL GER LCR Honda MotoGP HONDA 1’31.702 18 22 1.703 0.086 337.1
8 46 Valentino ROSSI ITA Ducati Team DUCATI 1’32.030 21 21 2.031 0.328 334.9
9 69 Nicky HAYDEN USA Ducati Team DUCATI 1’32.654 17 20 2.655 0.624 332.7
10 14 Randy DE PUNIET FRA Power Electronics Aspar ART 1’32.674 20 22 2.675 0.020 322.4
11 8 Hector BARBERA SPA Pramac Racing Team DUCATI 1’32.706 15 21 2.707 0.032 338.0
12 17 Karel ABRAHAM CZE Cardion AB Motoracing DUCATI 1’32.744 19 21 2.745 0.038 338.0
13 5 Colin EDWARDS USA NGM Mobile Forward Racing SUTER 1’33.835 15 18 3.836 1.091 320.9
14 51 Michele PIRRO ITA San Carlo Honda Gresini FTR 1’34.002 15 19 4.003 0.167 316.1
15 41 Aleix ESPARGARO SPA Power Electronics Aspar ART 1’34.479 13 15 4.480 0.477 317.7
16 9 Danilo PETRUCCI ITA Came IodaRacing Project IODA-SUTER 1’34.531 13 21 4.532 0.052 315.3
17 77 James ELLISON GBR Paul Bird Motorsport ART 1’34.561 17 17 4.562 0.030 314.5
18 22 Ivan SILVA SPA Avintia Blusens BQR 1’34.746 17 20 4.747 0.185 313.9
19 84 Roberto ROLFO ITA Speed Master ART 1’34.771 10 20 4.772 0.025 312.1

Text von Gerald Dirnbeck

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