Buddh-International-Circuit - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Archivfoto von 2013: Als die Formel 1 das letzte Mal in Indien war

(Motorsport-Total.com) – Am kommenden Wochenende gastiert die Motorrad-Weltmeisterschaft erstmals in Indien.

Schauplatz ist der Buddh-International-Circuit, auf dem die Formel 1 von 2011 bis 2013 gefahren ist. Das große Fragezeichen betrifft die Sicherheit der Rennstrecke, denn sie musste für Motorräder adaptiert werden.

FIM-Sicherheitschef Tome Alfonso hat mehrere Modernisierungsmaßnahmen beauftragt, die vor allem die Auslaufzonen betreffen. Es soll auch einiges geändert worden sein, aber Fragezeichen blieben. Die FIM-Homologation der Strecke findet erst am Donnerstag vor dem ersten Trainingstag statt.

In den vergangenen Wochen erkundigten sich die Fahrer regelmäßig, welche Fortschritte es bei den Auslaufzonen gab. In Misano wurden ihnen am Freitag in der Sicherheitskommission aktuelle Videoaufnahmen gezeigt, aber Zweifel blieben dennoch.

„Wir sind überhaupt nicht relaxt“, meint Aleix Espargaro. „Ich freue mich auf Indien, die Strecke sieht gut und schnell aus. Die Dorna sagt uns, dass wir ruhig bleiben sollen. Es wird dort gearbeitet und alles ist im Plan. Wir müssen darauf vertrauen und hoffen, dass die Strecke sicher ist.“

In einigen Abschnitten stehen Mauern recht nahe an der Strecke. Das betrifft vor allem die Kurven 2 und 3, wo hinter dem Randstein nach drei Metern Asphalt eine Mauer steht. Noch wurden anhand von Bildern dort keine Airfences aufgestellt.

In einer anderen Kurve soll der Randstein so wie in Spielberg in der Zielkurve etwas nach innen gezogen worden sein, um die Auslaufzone etwas zu vergrößern. „Aber ich finde nicht, dass das die beste Lösung ist“, sagt Alex Marquez. „Wir werden sehen, wie es vor Ort aussieht.“

Das findet auch Fabio Quartararo, denn die Videos, die in der Sicherheitskommission gezeigt worden sind, könnten nicht alle Details gezeigt haben: „Auf dem Video hat es recht okay ausgesehen. Die Strecke war aber sehr schmutzig und die Randsteine sahen 15 Jahre alt aus.“

„In Bezug auf die Sicherheit müssen wir uns das vor Ort ansehen, weil die Kameraperspektive nicht ideal sein kann. Aber ich hatte es schlimmer erwartet.“ Da es für alle eine neue Strecke ist, wird die Besichtigung am Donnerstag zu Fuß sehr wichtig werden.

Es wird sogar erwartet, dass die Fahrer gemeinsam die Strecke besichtigen werden. Denn zuletzt kristallisierte sich heraus, dass die Fahrer sich stärker untereinander verständigen, um dann wichtige Themen mit einer Stimme anzusprechen.

Fahrer wollen in Sicherheitsfragen mit einer Stimme sprechen
Es gibt zwar (noch) nicht wie in der Formel 1 eine Fahrervereinigung, aber vor wenigen Wochen haben sich alle Fahrer in Barcelona getroffen, um Dinge zu besprechen. Persönliche Interessen sollen zurückgestellt werden, um gemeinsame Interessen in den Vordergrund zu rücken.

„Diese Einheit ist für uns sehr wichtig geworden“, betont Aleix Espargaro. „Ich weiß nicht warum, aber wenn wir jetzt zusammensitzen und sprechen, denken wir viel mehr auf einer Linie als wir gedacht hätten.“

„Früher gingen wir zur Sicherheitskommission und es war ein großes Durcheinander, denn jeder hat unterschiedliche Richtungen eingeschlagen. Jetzt stimmen wir mehr überein. Das ist sehr positiv, denn somit können wir viele Dinge verbessern.“

Und in Indien könnte diese Einigkeit eine große Rolle spielen. „In Indien werden sich alle Fahrer gemeinsam eine Runde ansehen, bevor wir auf das Motorrad steigen, um die Situation zu verstehen“, bestätigt Aleix Espargaro.

Denn sollte die FIM die Strecke freigeben, die Fahrer die Auslaufzonen aber für zu gefährlich halten, könnte es eventuell auch zu einem Boykott kommen. „Es wurde viel gearbeitet, aber wir werden sehen, ob es genug ist“, sagt Alex Marquez. „Wenn es sicher ist, dann werden wir fahren. Aber es muss ganz klar sein, ob es sicher ist oder nicht.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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