(Motorsport-Total.com) – Zu der von Tanal Entertainment Sport & Media am Mittwoch veröffentlichten Meldung, wonach Saudi Aramco, größte Ölfirma Saudi-Arabiens, 2022 zusammen mit dem VR46-Team den MotoGP-Einstieg vollziehen wird, gibt es nun die Bestätigung seitens Valentino Rossi.
Gegenwärtig ist das in Rossis Namen auftretende Team in der Moto2-Klasse aktiv. Beginnend mit 2022 will man für fünf Jahre in der Königsklasse starten.
„Wir wissen, dass wir mit Aramco einen Deal haben, um das Team zu bilden“, sagt Rossi am Donnerstag in Jerez auf Nachfrage und führt aus: „Alle, die bei VR46 arbeiten, sind sehr glücklich. Wir arbeiten jetzt seit mehr oder weniger zehn Jahren zusammen, haben in der Italienischen Moto3-Meisterschaft angefangen. Den MotoGP-Aufstieg zu vollziehen, ist großartig. Das Projekt umfasst jede Menge Leute und das finde ich gut.“
Rossi gibt aber zu, dass er selbst nicht direkt mit den neuen arabischen Partnern seines Teams gesprochen hat: „Ich habe nicht mit ihnen geredet. In erster Linie bin ich momentan ein MotoGP-Pilot und das ist es, worauf ich mich fokussiere. Natürlich bin ich involviert, weil in der Moto2-Klasse nun mal VR46 auf dem Bike steht und auch auf der Ducati von Luca.“
Rossi: „Ohne Aramco wäre es sehr schwierig geworden“
Damit spricht Rossi auf die zwei Jahre alte Ducati GP19 an, mit der sein Halbbruder Luca Marini gegenwärtig im Esponsorama-Team seine Rookie-Saison in der MotoGP-Klasse bestreitet. Marini hat den MotoGP-Aufstieg genau wie etwa Franco Morbidelli oder Francesco Bagnaia als Mitglied der VR46-Akademie geschafft.
„Ich finde“, so Rossi weiter“, wir haben beginnend mit der Italienischen Moto3-Meisterschaft etwas Gutes aufgebaut. Wir haben einige Fahrer in die MotoGP-Klasse gebracht und somit wichtige Dinge für den Aufstieg [des Teams] geschafft.. Zum Deal mit Aramco sagt er: „Ich habe bei VR46 viele Leute, die an diesem Deal gearbeitet haben. Direkt involviert bin ich aber ehrlich gesagt nicht.“ Und mit einem Lachen fügt Rossi noch hinzu: „Ich bin einfach nur der Boss, spreche aber nicht mit Sponsoren.“
„Ohne Aramco wäre es sehr schwierig geworden, ein MotoGP-Team zu haben“, gibt Rossi zu. Offen ist derzeit freilich noch, mit welchem Hersteller das VR46-Team ab 2022 in der Königsklasse antreten wird. „Wir sprechen mit allen: Aprilia, Yamaha, Ducati und auch Suzuki. Ich glaube aber nicht, dass die Entscheidung schon getroffen wurde“, so Rossi.
Hersteller- und Fahrerfrage noch offen, aber …
Wenngleich die Herstellerfrage noch offen ist, lässt VR46-Geschäftsführer Alberto Tebaldi zumindest ein paar Details durchblicken. „Ich hoffe, dass wir die Bekanntgabe in Le Mans, spätestens in Mugello, tätigen können“, wird Tebaldi von ‚GPOne.com‘ zitiert.
Die wichtigste Frage, die es bei der Wahl des Herstellers zu klären gelte, ist laut Tebaldi die, wie groß die technische Unterstützung sein wird. „Bei den heutigen Abständen im Feld ist es elementar, eine vergleichbare Unterstützung wie die offiziellen MotoGP-Teams zu haben“, spricht der VR46-Geschäftsführer auf die Werksteams und die werksunterstützten Satellitenteams an und stellt heraus: „Anderenfalls verliert man vier oder fünf Zehntelsekunden und man ist aufgeschmissen.“
Ebenfalls noch offen ist, wer in der MotoGP-Saison 2022 die VR46-Bikes pilotieren wird. Die Fahrerwahl hängt laut Tebaldi nicht zuletzt von der Wahl des Herstellers ab. Ist es womöglich sogar denkbar, dass Teambesitzer Rossi selbst für sein eigenes Team an den Start gehen wird? „Das kann ich momentan nicht beantworten“, so Tebaldi, der anfügt: „Die erste Entscheidung wird mal die sein, ob ‚Vale‘ weitermacht oder nicht. Und dann wird es auch davon abhängen, welches Bike wir einsetzen.“
Und Rossi selbst antwortet auf die Frage, ob er sich MotoGP-Rennen als Fahrer für sein eigenes Team vorstellen könne: „Einerseits ändert das (der Einstieg des VR46-Teams; Anm. d. Red.) nicht viel, denn ich werde mich im Laufe der Saison entscheiden. Und das wird von den Ergebnissen abhängen. Andererseits ist es natürlich schon eine Hilfe. Vielleicht habe ich dann einen weiteren Platz, wo ich fahren könnte. Wenn ich der Boss bin und Rennen fahren will, könnte ich ein Bike für mich reservieren. Aber das müssen wir abwarten.“
Text von Mario Fritzsche, Co-Autoren: Matteo Nugnes, Lewis Duncan
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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