Die MotoGP-Saison 2015 hat mit einem Mega-Duell zwischen Yamaha und Ducati, Valentino Rossi und Andrea Dovizioso begonnen.
Die beiden Italiener lieferten sich beim Nachtrennen in Katar bis zur Ziellinie einen engen Zweikampf. Die Ducati war auf der Geraden schneller, doch Rossi konnte im Infield die entscheidenden Zentimeter Vorsprung aufbauen und Dovizioso kam im Zielsprint nicht vorbei. Rossi gewann zum ersten Mal seit dem Jahr 2010 an gleicher Stelle das erste Saisonrennen.
„Ich sage das oft, aber für mich war es eines der besten Rennen“, lacht Rossi nach dem spannenden Duell. In den Freien Trainings hatte Yamaha Rückstand, doch bis zum Warmup konnten die entscheidenden Fortschritte erzielt werden. „Nach dem schlechten Start habe ich mich erholt und wir haben im Training großartige Arbeit geleistet.“
„Mein Bike war fantastisch“, lobt Rossi seine M1. „Ich wurde Schritt für Schritt besser und gab nicht auf. Es war gegen die Ducatis und gegen Jorge schwierig, aber an manchen Stellen war ich sehr stark und fuhr eine sehr gute Linie. Ich freue mich so sehr für mich und mein Team.“ Zum ersten Mal seit dem Jahr 2010 führt der siebenfache MotoGP-Weltmeister wieder die WM-Wertung an.
Der Grand Prix war geprägt vom Zweikampf zwischen Ducati und Yamaha. In der Anfangsphase kämpfte Jorge Lorenzo gegen Dovizioso und Andrea Iannone. Rossi lag nach dem Start nur auf der zehnten Position und arbeitete sich Schritt für Schritt nach vorne. 14 Runden vor Rennende hatte Rossi den Anschluss an das Spitzentrio geschafft. In den letzten Runden wurde der Sieg nur noch zwischen Dovizioso und Rossi entschieden.
„Es ist wirklich toll, wieder um den Sieg kämpfen zu können“, sagt Dovizioso nach der starken Ducati-Vorstellung. „In der letzten Runde pushte ich sehr hart. Ich fuhr eine sehr gute Rundenzeit, aber ich hatte keinen Grip mehr auf der Kante des Reifens, also war es unmöglich Valentino anzugreifen. Er war beim Bremsen sehr stark und beim auch beim Beschleunigen etwas besser. Aber der zweite Platz im ersten Rennen ist sehr gut.“
In den letzten vier Runden verlor Lorenzo die entscheidenden Meter und wurde noch von Iannone überholt. Iannone kletterte zum ersten Mal in seiner MotoGP-Karriere als Dritter auf das Podest. „Es ist mein erstes Podium in der MotoGP und es ist unglaublich, sehr emotional. Ich möchte mich bei Ducati bedanken, denn in diesem Winter haben sie unglaubliche Arbeit geleistet und das Motorrad wurde extrem verbessert. Ich bin sehr, sehr glücklich.“ Zum ersten Mal seit Aragon 2010 (Stoner, Hayden) standen zwei Ducati-Fahrer auf dem Podium.
st die spanische Vorherrschaft vorüber? In keiner der drei Klassen schaffte es ein Spanier auf das Podest. In der MotoGP war das Podium fest in italienischer Hand, Ducati fuhr beim Debüt der neuen GP15 gleich mit beiden Fahrern unter die ersten Drei. Bei weiteren Erfolgen werden dem italienischen Werksteam Schritt für Schritt die Open-Vorteile gestrichen. Bester Spanier war schließlich Lorenzo, der im Gegensatz zu Rossi auf den weicheren Medium-Vorderreifen gesetzt hatte. War das der entscheidende Unterschied zwischen Sieg und Platz vier?
Honda: Marquez und Pedrosa haben keine Chance
Die großen Verlierer des Saisonauftakts war das Honda-Werksteam. Weltmeister Marc Marquez machte beim Start in der ersten Kurve einen Fehler, fuhr geradeaus über die asphaltierte Auslaufzone und ordnete sich als Letzter wieder ein. Auch sein Teamkollege Dani Pedrosa verlor beim Start einige Positionen. Marquez startete gleich eine Aufholjagd und fuhr noch in der ersten Runde der Aprilia von Alvaro Bautistia in die linke Seite. Dabei wurden der Schalthebel und einige Kabel an der Aprilia beschädigt, weshalb Bautista aufgeben musste.
Pedrosa fuhr in den ersten Runden gemeinsam mit Rossi nach vor, doch als beide an der Pramac-Ducati von Yonny Hernandez vorbei waren, schloss Rossi weiter auf die Spitze auf, während Pedrosa nicht zulegen konnte. Elf Runden vor Rennende hatte Marquez seinen Teamkollegen ein- und überholt. Aber auch der Weltmeister konnte das Spitzenquartett nicht einholen. Für Marquez und Pedrosa blieben nur die Plätze fünf und sechs.
Keine WM-Punkte für Stefan Bradl
Im Schatten der Werksfahrer lieferte sich Cal Crutchlow (LCR-Honda) mit dem Tech-3-Yamaha-Duo Bradley Smith und Pol Espargaro einen Dreikampf um die Ehre des besten Kundenfahrers. Crutchlow setzte sich knapp durch und eroberte den siebten Platz. Aleix Espargaro fuhr beim Comeback von Suzuki auf den elften Rang. Auf Sieger Rossi fehlten ihm am Ende 20 Sekunden. Im Schnitt verlor Espargaro pro Runde etwa eine Sekunde.
Im hinteren Teil des Feldes ging es – von den Fernsehkameras unbemerkt – genauso spannend zu wie an der Spitze. Vier Fahrer lieferten sich über die 22 Rennrunden einen großen Kampf um Platz 13. Scott Redding (Marc-VDS-Honda) setzte sich durch und eroberte vor Maverick Vinales (Suzuki) und Hector Barbera (Avintia-Ducati) diese 13. Position. Stefan Bradl (Forward-Yamaha) setzte sich zwar gegen Ex-Weltmeister Nicky Hayden (Aspar-Honda) durch, doch als 16. holte der Deutsche keine WM-Punkte. Der nächste Grand Prix findet am 12. April in Austin (USA) statt.
Ergebnisse MotoGP Qatar Rennen:
1 25 46 Valentino ROSSI ITA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 42’35.717 166.7
2 20 4 Andrea DOVIZIOSO ITA Ducati Team DUCATI 42’35.891 166.7 0.174
3 16 29 Andrea IANNONE ITA Ducati Team DUCATI 42’37.967 166.5 2.250
4 13 99 Jorge LORENZO SPA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 42’38.424 166.5 2.707
5 11 93 Marc MARQUEZ SPA Repsol Honda Team HONDA 42’42.753 166.2 7.036
6 10 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA 42’46.472 166.0 10.755
7 9 35 Cal CRUTCHLOW GBR CWM LCR Honda HONDA 42’48.101 165.9 12.384
8 8 38 Bradley SMITH GBR Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 42’48.631 165.8 12.914
9 7 44 Pol ESPARGARO SPA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 42’48.748 165.8 13.031
10 6 68 Yonny HERNANDEZ COL Pramac Racing DUCATI 42’53.152 165.5 17.435
11 5 41 Aleix ESPARGARO SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 42’55.618 165.4 19.901
12 4 9 Danilo PETRUCCI ITA Pramac Racing DUCATI 43’00.149 165.1 24.432
13 3 45 Scott REDDING GBR EG 0,0 Marc VDS HONDA 43’07.749 164.6 32.032
14 2 25 Maverick VIÑALES SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 43’09.180 164.5 33.463
15 1 8 Hector BARBERA SPA Avintia Racing DUCATI 43’09.342 164.5 33.625
16 6 Stefan BRADL GER Athinà Forward Racing YAMAHA FORWARD 43’09.661 164.5 33.944
17 69 Nicky HAYDEN USA Aspar MotoGP Team HONDA 43’14.687 164.2 38.970
18 50 Eugene LAVERTY IRL Aspar MotoGP Team HONDA 43’22.287 163.7 46.570
19 63 Mike DI MEGLIO FRA Avintia Racing DUCATI 43’34.928 162.9 59.211
20 15 Alex DE ANGELIS RSM Octo IodaRacing Team ART 43’50.698 161.9 1’14.981
21 33 Marco MELANDRI ITA Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 44’23.860 159.9 1’48.143
22 76 Loris BAZ FRA Athinà Forward Racing YAMAHA FORWARD 43’25.153 141.2 3 laps
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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