(Motorsport-Total.com) – In Brünn und Spielberg musste sich Marc Marquez Ducati geschlagen geben.
Trotzdem stand der Honda-Fahrer in beiden MotoGP-Rennen auf dem Podium. „Auf Kursen, die schwierig für uns sind, sind wir dabei“, hält Marquez fest. „In diesem Jahr bin ich ruhig. Wenn ich fünf Punkte verliere, dann ist das für mich kein Problem. Es ist besser, wenn ich am Ende des Jahres feiern kann.“ Er hat den WM-Titel fest im Visier. Und Marquez ist auch voll auf Kurs zur Titelverteidigung.
Nach elf Rennen hat er beruhigende 59 Punkte Vorsprung auf Valentino Rossi. Das sind mehr als zwei Siege. Yamaha spielt im Titelrennen keine Chance, denn Rossi hat seit mehr als einem Jahr kein Rennen gewonnen. Die beiden Ducati-Fahrer ließen in den ersten elf Rennen zu viele WM-Punkte liegen. Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso fehlen 71 beziehungsweise 71 Punkte auf Marquez. Auf der Strecke ist seit dem Frühling vor allem Lorenzo ein starker Gegner geworden.
Sein Aufwärtstrend untermauert auch die WM-Tabelle. Nach Le Mans war Lorenzo nur WM-14. Nach Spielberg ist der Spanier schon WM-Dritter. Seit seinem ersten Ducati-Sieg in Mugello sammelte Lorenzo 114 WM-Punkte. Marquez kommt im gleichen Zeitraum auf 106 Zähler. Andrea Dovizioso holte seit seinem Heimrennen 83 Punkte. Rossi sammelte 86 Punkte. Lorenzo war in den vergangenen sechs Rennen also am erfolgreichsten. Aber die Konstanz spricht für Marquez, da dieser nur acht Punkte weniger sammelte.
Lorenzo: WM-Titel ist nicht mein Ziel
„Er ist immer vorne dabei“, sagt Lorenzo. „Wenn er nicht gewinnt, dann ist er Zweiter. Deshalb ist es schwierig, ihn in der Gesamtwertung einzuholen. Das ist aber auch nicht wirklich unser Ziel. Wenn wir Glück haben und einige Punkte aufholen können, dann können wir vielleicht am Saisonende mit ihm kämpfen. Aber das ist sehr schwierig. Wahrscheinlich werde ich um WM-Platz zwei kämpfen. Valentino ist nicht weit weg und ich bin jetzt einen Punkt vor Andrea.“
Abgesehen von seinen beiden Nullrunden in Argentinien und Mugello war der dritte Platz in Tschechien das schlechteste Ergebnis, wenn Marquez ins Ziel kam. Sonst war er immer Erster und Zweiter. 59 Punkte Vorsprung auf Rossi und mehr auf das Ducati-Duo sind sehr beruhigend. „Ich bin natürlich glücklich, dass ich diesen Vorteil habe. Es werden Strecken kommen, die besser für meinen Fahrstil passen. Dort will ich attackieren und die 25 Punkte mitnehmen.“
Das Paket Honda/Marquez ist in diesem Jahr stärker als im Vorjahr. Auf theoretisch schwierigen Strecken wie Jerez und Le Mans hat der 25-Jährige gewonnen. „Im vergangenen Jahr habe ich alles mehr geplant, weil es mit Andrea enger war. Aber in diesem Jahr bin ich ruhiger“, sagt Marquez über seine Herangehensweise. „Ich beginne jedes Wochenende mit dem Ziel zu gewinnen. Auf einigen Strecken ist Ducati sehr stark, aber es kommen auch andere, wie Aragon und Phillip Island. Ich markiere nicht im Kalender, wo ich attackieren muss. Ich kann die Sonntage relaxt angehen, weil ich einen Vorsprung habe.“
Die Konstanz, die Marquez an den Tag legt, fehlt Dovizioso im Vergleich zu 2017. Drei Ausfälle sind zu viel. Mit dem Sieg in Brünn hoffte der Vizeweltmeister, das Zepter herumreißen zu können, aber in Österreich musste er sich auch seinem Teamkollegen Lorenzo beugen. Trotz Platz drei war es eine bittere Niederlage für Dovizioso: „Ich bin sehr enttäuscht, weil es die Chance gab, mehr Punkte zu sammeln. Die WM wird interessant. Wir kommen Valentino näher und näher. Bis zum Ende wird es bestimmt einen Kampf zwischen Jorge und mir geben.“
Ergebnisse MotoGP am Red Bull Ring 2018
WM-Stand MotoGP nach Red Bull Ring 2018
Text von Gerald Dirnbeck
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