Auf dem Papier zählt Honda zumindest beim Saisonauftakt nicht zum eindeutigen Favoriten. Das Werksteam hatte über den Winter vor allem bei der Umstellung auf die Einheitselektronik große Schwierigkeiten.
In Valencia und Sepang war die RC213V kaum fahrbar, erst auf Phillip Island wurden Schritte in die richtige Richtung gemacht. Beim letzten Test in Katar wurde die richtige Richtung bestätigt.
Trotzdem hat Honda Rückstand. Das Zusammenspiel zwischen Elektronik, Motor, Michelin-Reifen und Fahrwerk ist noch nicht optimal. Beim Test in Katar verloren Marc Marquez und Dani Pedrosa vor allem bei der Beschleunigung am Kurvenausgang. „Ich denke, dass wir während der gesamten Vorsaison ein Problem mit dem Setup des Motorrads hatten“, bestätigt Pedrosa. „Dafür gab es mehrere Gründe, und unsere Rundenzeiten waren nicht konkurrenzfähig.“
Deswegen betonte Marquez über den Winter mehrmals, dass er seine Lehren aus dem Vorjahr gezogen hat. Er will lieber die sicheren WM-Punkte für vierte, fünfte Plätze mitnehmen, als zu viel zu riskieren und komplett leer auszugehen. Gespannt darf man sein, wie sich die ersten Rennen entwickeln werden. Nach Katar geht es nach Argentinien und anschließend nach Austin. Vor allem auf dem Circuit of the Americas war Marquez bisher unschlagbar.
Ex-Rennfahrer Alex Hofmann sagt bei ‚ServusTV‘ über die Probleme von HRC: „Honda griff nicht nur auf das zurück, was direkt für Motorräder gebaut wird, sondern auf die Technik des gesamten Konzerns. Honda muss vielleicht sogar mehr zurückschrauben als andere Werke, die nicht so fortschrittlich waren“, schätzt der Deutsche. Er rechnet aber damit, dass es Honda auf die Reihe bekommen wird. „Das dauert drei bis fünf Rennen, dann sind alle wieder auf der letzten Rille unterwegs. Dann werden wir auch das Kräfteverhältnis sehen.“
Trotz der Regeländerung geht Cal Crutchlow davon aus, dass an der Spitze alles wie gehabt bleibt: „In den Top 4 werden immer noch die gleichen Fahrer sein, weil ein Werksfahrer aus bestimmten Gründen ein Werksfahrer ist“, so der Kundenfahrer bei ‚Autosport‘. „Die besten Fahrer sind in den besten Teams und haben die besten Bikes. Sie haben das beste Equipment und bekommen die höchsten Gehälter gezahlt. Sie werden optimal betreut. Das macht ihr Leben einfacher.“
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare