(Motorsport-Total.com) – Valentino Rossi jubelte beim Grand Prix von Deutschland auf dem Podest über seinen zweiten Platz.
Seriensieger Marc Marquez konnte er auf dem Sachsenring nicht besiegen, doch es war Rossis bestes Ergebnis auf dieser Strecke seit seinem Sieg im Jahr 2009. Zur Begeisterung der knapp 90.000 Fans sprach Rossi über das starke Rennen von Jonas Folger vor zwölf Monaten. Damals wurde der Deutsche vor heimischer Kulisse Zweiter. Diese Leistung nahm sich Rossi zum Vorbild.
„Das Rennen von Folger im Vorjahr war sehr wichtig für mich“, betont Rossi. „Einerseits mental, denn im Vorjahr fühlte ich mich hier mit dem Motorrad nicht wohl. Ich war nicht stark genug. Folger wusste im Vorjahr nicht, dass das eine schwierige Strecke für Yamaha ist“, sagt der Routinier lachend. „Er ist damals ein fantastisches Rennen gefahren und fuhr auf dem Level von Marc. Deshalb habe ich sein Rennen genau studiert, welche Linien er gefahren ist und wie er das Motorrad abgestimmt hat. Das war eine große Hilfe für mich. Deshalb sollte ich ihm den Pokal geben.“
Nach neun Rennen ist Rossi WM-Zweiter. Sein Rückstand auf Marquez beträgt 46 Punkte. Obwohl Yamaha seit mehr als einem Jahr sieglos ist, hat es der 39-Jährige geschafft, sich als erster Verfolger des Titelverteidigers zu positionieren. Die starke Leistung auf dem Sachsenring kam vor der dreiwöchigen Sommerpause gerade richtig, um die Batterien aufzuladen und mit frischem Schwung in die zweite Saisonhälfte zu starten.
Rossi: „Bestes Rennen der Saison“
„Ich bin sehr zufrieden, denn es ist mein bestes Ergebnis und mein bestes Rennen in dieser Saison“, betont Rossi überglücklich. „Ich hatte einen sehr guten Start. Das war sehr wichtig, um von Platz sechs gleich einige Fahrer zu überholen. Dann bin ich die 30 Runden sehr gut gefahren und habe die Reifen sehr gut geschont. Ich war auch immer zur Stelle und habe gute Überholmanöver gezeigt, und ich konnte Fehler vermeiden.“
„Laut der Trainings war Marquez der Stärkste, aber auch Lorenzo und Dovizioso hätten vor uns sein sollen. Ich versuchte so nahe wie möglich hinter Marc zu bleiben, ohne den Reifen zu sehr zu belasten. Das war richtig. Ich freue mich auch für mein Team, denn wir arbeiten sehr hart. In den vergangenen zehn Tagen habe ich viel für dieses Rennen und dieses Ergebnis gearbeitet. Für Yamaha ist es sehr gut, dass beide Fahrer auf dem Podest sind, denn von der Papierform her ist es nicht die beste Strecke für die M1.“
Warten auf Updates aus Japan
Aber was hat Rossi gefunden, um am Sonntag der erste Herausforderer von Marquez zu sein? „Wir haben in wichtigen Bereichen gearbeitet“, erklärt der Italiener. „Mir war klar, dass Platz 17 am Freitag nicht der Realität entsprach, denn wir probierten etwas bei der Beschleunigung. Aber das hat nicht funktioniert. Mein sechster Platz am Samstag war meine wahre Pace. Im Warm-up bin ich eine gute Rundenzeit gefahren, aber ich war nur Neunter. Viele verschiedene Fahrer können schnell sein, aber das Rennen ist anders, denn man muss in anderen Bereichen stark sein.“
Trotzdem warten Rossi und Teamkollege Maverick Vinales auf technische Updates, vor allem bei der Elektronik, denn bei der Beschleunigung am Kurvenausgang ist die M1 schlechter als Ducati und Honda. „Im Vergleich zur Ducati ist unser Motorrad in der Kurve besser. Wir können schneller als sie fahren“, vergleicht Rossi. „Ducati hat einen beeindruckenden Vorteil bei der Beschleunigung, aber das spielt auf dieser Strecke keine Rolle. Trotzdem brauchen wir aus Japan etwas Hilfe bei der Beschleunigung. Die Saison ist sehr lang und ich gebe alles.“
Besondere Freude bereitete Rossi auch das Moto2-Rennen, denn sein Halbbruder Luca Marini fuhr einen starken Grand Prix. Als Dritter stand Marini zum ersten Mal in seiner Karriere auf dem Podest. Das war ein weiterer Ansporn für das MotoGP-Rennen: „Der Podestplatz meines Bruders Luca hat mich zusätzlich motiviert.“ Marini wird von Rossi tatkräftig unterstützt und fährt auch für das VR46-Team.
Ergebnisse MotoGP 2018 Sachsenring
Text von Gerald Dirnbeck
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