(Motorsport-Total.com) – Nur etwas mehr als zwei Tage nach der Information, dass Stefan Bradl beim Deutschland-Grand-Prix auf dem Sachsenring für Marc-VDS-Pilot Franco Morbidelli einspringen muss, fuhr der Zahlinger im Rennen zu Platz 16 und verpasste die Punkteränge denkbar knapp.
38 Sekunden verlor Bradl im Rennen auf Honda-Markenkollege Marc Marquez. Bradl fügte Marc-VDS-Teamkollege Tom Lüthi in Hohenstein-Ernstthal eine bittere Niederlage zu. Im Rennen nahm der Deutsche dem Fixstarter aus der Schweiz mehr als elf Sekunden ab.
„Es war ein aufregendes Wochenende für mich. Jetzt ist schon wieder alles vorbei. Ich bin froh, dass ich das Rennen beenden konnte. Es war kein schlechtes Rennen“, bilanziert Bradl. „Ich bin mit meiner Leistung zufrieden. Ein Traum wurde wahr, beim Heim-Grand-Prix wieder in der MotoGP zu fahren.“
„Es war ein tolles Gefühl, als ich das Rennen beendet hatte und die vielen Leute winken sah. Es schenkte mir sehr viel Freude. Manchmal ist das Leben verrückt und man muss die Chancen ergreifen. Ich denke, ich holte sehr viel aus dieser Chance heraus“, reflektiert der HRC-Testpilot seine Leistung.
Die Ausdauer war für Stefan Bradl kein Problem
Tiefgreifende Rückschlüsse lässt die Performance auf dem Sachsenring nicht zu, meint Bradl: „Es ist eine besondere Strecke. Sie ist ziemlich knifflig und eng. Es gibt viele Linkskurven. Körperlich war es nicht einfach für mich, doch ich konnte es besser als erwartet meistern. Es war nicht einfach, das Motorrad abzustimmen. Die Trainingszeit war begrenzt. Wir konnten die Haftung am Hinterrad verbessern, aber es reichte nicht.“
„Man konnte sehen, dass ich doch noch gewisse Qualitäten habe“, zeigt sich Bradl zufrieden mit seiner eigenen Leistung und stuft den Einsatz auf dem Sachsenring als „perfekte Trainingsmöglichkeit für Brünn“ ein. Sowohl beim Grand Prix in Tschechien als auch beim Event in Misano wird der HRC-Testpilot mit einer Wildcard startet.
Zu Beginn nicht aggressiv genug
Platz 16 auf dem Sachsenring war für Bradl mit Blick auf den verpassten WM-Punkt ärgerlich. „Na freilich! Dafür bin ich Racer und natürlich wäre es schön gewesen, aber es hat nicht ganz gereicht. Ich war zu Beginn zu zaghaft“, gesteht er. „Es war körperlich merkwürdig, weil ich eine Leere gespürt habe. Ich habe den Start verschlafen und benötigte zwei oder drei Runden, bis ich vom Adrenalin auf dem Niveau war, wo ich sein sollte vom Start weg.“
„Deshalb habe ich die ersten fünf oder sechs Runden ein bisschen verschlafen. Es wurde danach besser. Ich habe das Reifen-Management ganz gut im Griff gehabt. Die letzten Runden waren okay“, schildert Bradl und stellt klar: „Beim nächsten Einsatz möchte ich in die Punkte fahren.“
Der Jubel der deutschen Fans bescherte dem Moto2-Weltmeister von 2011 große Emotionen: „Es war schon ein tolles Gefühl. Am Ende haben die Leute dann auch verstanden, dass wieder ein Deutscher dabei ist. Es war echt kurios“, blickt er auf das Wochenende zurück und hält fest: „Ich habe den Eindruck gehabt, dass der Sachsenring gut besucht war. Ich habe fleißig gewunken und habe sehr viel Rückmeldung erhalten.“
Ergebnisse MotoGP 2018 Sachsenring
Text von Sebastian Fränzschky
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