Jorge Lorenzo hält alle Trümpfe in der Hand, um am Sonntag den WM-Triumph in der MotoGP unter Dach und Fach zu bringen. Der Yamaha-Pilot sicherte sich am Samstagnachmittag die Pole-Position für den Grand Prix von Malaysia und geht damit als Favorit in das Rennen am Sonntag. Zur Erinnerung: Schon der neunte Platz würde Lorenzo reichen, um seinen ersten WM-Gewinn in der MotoGP vorzeitig klarzumachen.
In der Schlussphase des einstündigen Qualifikationstrainings liefert sich Lorenzo einen engen Kampf mit Ben Spies und Nicky Hayden. Die beiden US-Amerikaner schoben sich etwas überraschend zwischenzeitlich durch jeweils neue Bestzeiten an die Spitze des Klassements. Doch Lorenzo hatte immer eine passende Antwort parat.
Zehn Minuten vor dem Ende löste der Mallorquiner Spies an der ersten Position ab und bestätigte seine gute Rundenzeit durch eine weitere Bestzeit eine Runde darauf. Viereinhalb Minuten dann die Überraschung: Plötzlich leuchtete auf dem Zeitenmonitor neben Haydens Name ein roter Helm auf – eine neue absolute Bestzeit für den Ducati-Piloten.
Hayden war im ersten Freien Training noch 15. gewesen, auch im zweiten Training am Samstagmorgen lief es nicht viel besser (Platz elf). Doch eine Rückkehr zu dem Setup, dass er bei den Testfahrten im Winter auf dem Sepang International Circuit verwendet hatte, brachte den entscheidenden Fortschritt.
Doch auch Haydens Bestzeit konnte Lorenzo kontern. Eine Minute vor Ende des Trainings unterbot der Spanier die Bestmarke des US-Amerikaners um exakt eine Zehntelsekunde. „Ich habe versucht, so schnell wie möglich zu fahren“, sagte Lorenzo anschließend. „Morgen wird es schwierig, um den Sieg zu kämpfen, denn wir dürfen kein Risiko eingehen. Es hängt davon ab, wie ich mich morgen auf Motorrad fühle. Wenn es okay ist, werde ich vielleicht angreifen, mal sehen.“
Den letzten Platz in der ersten Startreihe sicherte sich Andrea Dovizioso (2:01.829). Der Italiener befindet sich derzeit in blendender Form und lässt das verletzungsbedingte Fehlen seines Teamkollegen Dani Pedrosa aus Honda-Sicht beinahe vergessen. Für welches Team Dovizioso in der kommenden Saison fahren wird, steht zwar noch nicht fest. Aber sein Verbleib bei Honda wurde von ihm bestätigt – kein Wunder, dass er sich nach dem Qualifying ausdrücklich bei HRC bedankte.
Drei große Namen finden sich in der zweiten Startreihe wieder. Ben Spies (4./2:01.993), Casey Stoner (5./2:02.023) und Valentino Rossi (6./2:02.030) hatten allesamt die erste Reihe im Visier. Speziell Rossi wird enttäuscht sein, dass er seinen Teamkollegen Lorenzo in der Qualifikation nicht stärker unter Druck setzten konnte.
In der dritten Startreihe hatte Colin Edwards als Siebter (2:02.097) knapp die Nase vor den beiden Suzuki-Piloten. Álvaro Bautista (8./2:02.394), der sich Hoffnungen auf einen Startplatz in der zweiten Reihe gemacht hatte, war minimal schneller als sein Teamkollege Loris Capirossi (9./2:02.522), der nach seinem Sturz im zweiten Freien Training mit einem geprellten Fuß ins Qualifying gestartet war.
- Jorge Lorenzo (99) – Fiat Yamaha – 2.01.537
- Nicky Hayden (69) – Ducati Team – 2.01.637
- Andrea Dovizioso (4) – Repsol Honda – 2.01.829
- Ben Spies (11) – Tech 3 Yamaha – 2.01.993
- Casey Stoner (27) – Ducati Team – 2.02.023
- Valentino Rossi (46) – Fiat Yamaha – 2.02.030
- Colin Edwards (5) – Tech 3 Yamaha – 2.02.097
- Alvaro Bautista (19) – Rizla Suzuki – 2.02.394
- Loris Capirossi (65) – Rizla Suzuki – 2.02.522
- Marco Melandri (33) – San Carlo Honda Gresini – 2.02.624
- Marco Simoncelli (58) – San Carlo Honda Gresini – 2.02.690
- Aleix Espargaro (41) – Pramac Ducati – 2.02.723
- Randy De Puniet (14) – LCR Honda – 2.02.775
- Hiroshi Aoyama (7) – Interwetten Honda – 2.02.778
- Hector Barbera (40) – Paginas Amarillas Aspar – 2.02.928
- Mika Kallio (36) – Pramac Ducati – 2.04.167
Text von Lennart Schmid
Quelle, weitere Infos und Fotos auf: » www.motorsport-total.com
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