(Motorsport-Total.com) – Pedro Acosta ist in der Königsklasse MotoGP angekommen, und das nicht nur auf der Strecke. Auch in den Köpfen seiner Konkurrenten ist der alleinige Rookie im MotoGP-Starterfeld 2024 schon jetzt ein Thema.
Kein Wunder: Sowohl bei seinem ersten MotoGP-Test überhaupt, dem Valencia-Test im November 2023, als auch dieser Tage beim Sepang-Test 2024, hinterließ Acosta einen starken Eindruck. Der 19-jährige Spanier, der für Tech3-GasGas fährt, kam mit der KTM RC16 auf Anhieb auf konkurrenzfähige Rundenzeiten.
Auch wenn Acosta selber sein Top-10-Abschneiden beim Sepang-Test nicht überbewerten will, sind die Gegner bereits auf ihn aufmerksam geworden. So sagt etwa der achtmalige Motorrad-Weltmeister Marc Marquez über das neue „Wunderkind“ aus Spanien: „Er wird im Verlauf der Saison superschnell sein. Früher oder später, ich weiß nicht genau wann, wird er auch um den WM-Titel mitfahren.“
Marquez vergleicht Acosta schon jetzt mit Fabio Quartararo und Francesco „Pecco“ Bagnaia, also den beiden, die die drei zurückliegenden WM-Titel in der Königsklasse eingefahren haben.
„Schon Quartararo war bei seinem Einstieg sofort superschnell, andere auch. Und als ‚Pecco‘ erstmals hier getestet hat, da war er an einem der Tage sogar Schnellster, wenn ich mich recht erinnere. An den Testtagen jetzt war auch Pedro superschnell“, sagt Marquez.
Dass Acosta im Verlauf seiner insgesamt sechs Testtage in Sepang (Shakedown-Test plus offizieller Test) auch mal gestürzt ist, dass sieht Marquez überhaupt nicht als Problem an, ganz im Gegenteil: „Dass er auch Stürze hatte, das hilft seinem Lernprozess. Genau so lernt man. Es zeigt doch nur, dass er attackiert. Das ist eine gute Einstellung. Ich werde diese Einstellung immer verteidigen.“
Der zweimalige und amtierende MotoGP-Weltmeister Francesco „Pecco“ Bagnaia ist Acosta beim Sepang-Test in dieser Woche direkt auf der Strecke begegnet. Er sagt: „Auf meiner ersten Ausfahrt war er direkt hinter mir. Ich könnte hören, wie er in Kurve 1 zu weit ging. Er wurde wohl im Windschatten angesaugt. Es war ein Rookie-Fehler. Als ich mich in der Runde darauf wieder umgedreht habe, hat er den nicht mehr gemacht.“
Vizeweltmeister Jorge Martin hat den jungen Acosta beim Sepang-Test ebenfalls beobachtet und urteilt: „Weil er jetzt einige Tage am Stück gefahren ist, kennt er die Strecke schon richtig gut. Er ist sehr schnell. Damit war in gewisser Weise aber zu rechnen, wenn man sich seine Rundenzeiten vom Shakedown ansieht. Was mich überrascht, ist seine Pace. Es ist nicht einfach, diese Rundenzeiten am Stück abzuspulen. Er macht wirklich einen unglaublichen Job.“
Auch Acostas Markenkollege Brad Binder, der für das KTM-Werksteam fährt, sagt nach dem Sepang-Test über den Rookie im Tech3-GasGas-Team: „Er fährt richtig richtig gut. Er ist schnell.“ Im Unterschied zu Marquez, Bagnaia und Martin, die alle eine Ducati fahren, kann Binder Acosta nicht nur mit eigenen Augen beobachten, sondern er kann auch die Daten des Rookies direkt einsehen.
„Wenn man sich seine Daten anschaut, zum Beispiel wie er bremst, dann fällt auf, dass er das ganz sauber macht. Er hat überhaupt einen extrem sauberen Fahrstil“, lobt Binder. Sein Fazit über Acosta, noch bevor der Teenager überhaupt sein erstes MotoGP-Rennen bestritten hat, lautet: „Er hat extrem viel Talent, er arbeitet hart und er fährt richtig gut. Er wird seinen Weg gehen, keine Frage.“
Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Oriol Puigdemont
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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