Die reine Rundenzeit war dem Honda-Fahrer nach eigener Aussage jedoch nicht so wichtig. „Wir schauen darauf, dass wir den Abstand so gering wie möglich halten, und der ist akzeptabel. Für den ersten Tag passt es soweit, jetzt schauen wir, wie es weiter geht. Leider hat uns der Regen ein wenig aufgehalten. Aber für den ersten Testtag sind 31 Runden in Ordnung“, so das Fazit des 22-Jährigen.
Während andere Fahrer über den mittäglichen Regen in Malaysia wenig erfreut waren und ihren Testtag vorzeitig beendeten, war es für Bradl eine willkommene Gelegenheit, erste Erfahrungen mit der RC213V im Nassen zu sammeln. „Die sechs Runden, die ich im Regen gefahren bin, waren für mich sehr wichtig. Ich bin gut zurechtgekommen, war gut unterwegs und sehr zufrieden mit dem Motorrad“, sagt Bradl.
Erste Runden auf Regenreifen
Auf feuchter Strecke musste sich der LCR-Pilot nicht nur an sein neues Motorrad gewöhnen. „Es war wichtig für mich, die Bridgestone-Reifen im Nassen kennenzulernen und zu verstehen, wie die Elektronik-Systeme im Regen arbeiten. Das war für mich Neuland.“ Neben dem Training im Nassen stand am Vormittag die Setup-Arbeit im Vordergrund: „Von der technischen Seite her, haben wir heute zwei verschiedene Fahrwerksabstimmungen verglichen und an der Hinterradaufhängung gearbeitet“, erklärte Bradl.
In den nächsten beiden Tagen will Bradl die Abstimmungsarbeit fortsetzen. „Wir müssen die Grundeinstellungen verfeinern. Ich möchte eine bessere Balance finden, damit ich besser einlenken kann. Das ist jetzt der Schwerpunkt. Ansonsten wollen wir uns generell verbessern und noch einige Sachen durchtesten.“ Allerdings ist das einfacher gesagt als getan, denn auch Motorrad- und Reifenhersteller verfolgen beim Test eigene Ziele. „Alle fünf Minuten kommt jemand von Honda oder Bridgestone und will etwas ausprobieren, daher geht uns die Zeit schnell aus.“
Nachdem sich Bradl nach den ersten Tests in Sepang noch ziemlich erschöpft gefühlt hatte, wurde dieser Eindruck inzwischen relativiert. „Das hat alle geschlaucht, jeder war etwas müde. Sogar die Moto2- und Moto3-Fahrer haben nach drei Tagen Valencia gejammert, und das hier ist was anderes“, sagt der Deutsche. In der Zwischenzeit hat er vor allem die Problembereiche Beine und Nacken trainiert. Dennoch freut sich Bradl schon auf die nächsten Testfahrten, die in Spanien stattfinden werden: „Wenn ich den zweiten Test hier heil überstanden habe, gehen wir nach Europa. Da wird es wohl ein bisschen kühler werden.“
Text von Maximilian Kroiss & Markus Lüttgens
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