© Repsol - Andrea Dovizioso mühte sich in Motegi nach Leibeskräften, wurde aber "nur" Zweiter

Beim fünftletzten Rennen des Jahres standen gleich drei Marken auf dem Podium: Casey Stoner (Ducati) machte in Motegi seinen zweiten Saisonsieg perfekt und knüpfte nahtlos an seinen Erfolg aus Aragón an. Andrea Dovizioso (Honda) konnte seine Pole-Position zwar nicht in Platz eins ummünzen, war aber trotzdem zufrieden. Valentino Rossi (Yamaha) konnte sich mir Rang drei ebenfalls arrangieren.

Überhaupt war der „Doktor“ nach dem Japan-Event der MotoGP bester Dinge: „Zunächst einmal ist wichtig, dass ich wieder auf dem Podium stehe“, meint der Italiener. „Das war ein sehr abenteuerlicher dritter Platz. Jorge hat mich nach dem Start gleich kassiert und wir verloren daraufhin etwas Zeit, weil er nicht allzu schnell war“, beschreibt Rossi die Startphase des WM-Rennens aus seiner Sicht.

Rossi genießt das Duell mit Lorenzo

„Dadurch riss der Kontakt zu Casey und Andrea ab und als ich schließlich wieder vor Jorge lag, betrug er Abstand bereits 1,6 Sekunden und blieb auch so bis zur Zieldurchfahrt“, erläutert der Champion. „In den Schlussrunden war ich schon sehr müde und mein Bike rutschte sehr viel herum. In dieser Phase konnte Jorge noch einmal angreifen und er war auch schneller als ich“, gesteht Rossi rückblickend.

„Wir hatten ein tolles Duell und lieferten uns einige schöne Überholmanöver. Das hat mir viel Spaß gemacht. Zu diesem schönen Zweikampf muss ich ihm gratulieren“, meint Rossi und fügt hinzu: „Wieder auf dem Podium zu sein ist wichtig für mich und auch für mein Team. Wir freuen uns außerordentlich darüber.“ Groß war die Zufriedenheit auch bei Dovizioso – trotz des verpassten Sieges.

„Ich weiß nicht, was Casey heute veranstaltet hat, denn seine Geschwindigkeit war schlicht und ergreifend beeindruckend“, findet der italienische Rennfahrer. „Ich habe zu jeder Zeit einhundert Prozent gegeben, aber eine Überholmöglichkeit gab es für mich nicht. Über weite Strecken des Rennens büßte ich an Boden auf ihn ein, doch zum Schluss dachte ich, ich würde noch einmal herankommen.“

Dovizioso kann keinen Angriff wagen

„Wir waren beide am Limit unterwegs und leisteten uns jeweils kleinere Fehler. Ich glaubte an meine Chance, ihn noch einzuholen, hatte dann aber einen Highsider. Leider konnte ich nicht um den Sieg kämpfen, aber mit diesem Ergebnis, unserem Tempo und unserem Comeback auf dem Podium dürfen wir trotzdem sehr zufrieden sein“, sagt Dovizioso, der in Motegi als Honda-Solist agierte.

Gegen Stoner war in Japan kein Kraut gewachsen, was der Australier in der Pressekonferenz sehr wohlwollend zur Kenntnis nahm – sein Wochenende hatte weniger positiv begonnen: „Diese Art von Rennstrecke beansprucht speziell die Front des Bikes, also versuchten wir, etwas mehr Stabilität zu finden. Zu Beginn des Wochenendes hatten wir das noch nicht, wir rutschten viel herum.“

„Auf der Bremse hatten wir ebenfalls Probleme und probierten daher im Wochenendverlauf, diese Schwierigkeiten abzustellen. Allerdings ist bei jeder Steigerung das Heck schlechter geworden“, erklärt Stoner. „Dieser Event war also ein Desaster für uns, denn wir konnten einfach keinen Grip finden. Wir wählten daher einen Mittelweg und entschieden uns für etwas mehr Traktion statt Bremsstabilität.“

Stoner verzeichnet eine Wende zum Positiven

„Das scheint sich ausgezahlt zu haben, denn wir fanden die fehlende Zeit. Zwischen Qualifikation und Warmup versuchten wir uns auch noch an einer anderen Lösung, doch diese funktionierte am Sonntagmorgen nicht wirklich. Damit fühlte ich mich nicht wohl, also gingen wir im Prinzip zum Setup aus dem Qualifying zurück. Wir gingen leicht in eine andere Richtung, hatten aber das Glück, dass es klappte.“

„Nach einer paar Runden war ich mir anhand unserer Zeiten sicher, dass wir eine Siegchance haben würden“, meint der Ducati-Fahrer und aktuelle WM-Dritte. „Es war allerdings ein harter Kampf, weil Andrea hinter mir die ganze Zeit über Druck machte und mich antrieb. Sobald ich glaubte, eine kleine Lücke zu haben, schlug er zurück und holte sich die Zehntel zurück, um die ich mich zuvor abgesetzt hatte.“

„Ich musste also das gesamte Rennen über Vollgas geben und konnte bis zur letzten Runde nicht nachlassen. Für uns war das aber ein großer Sieg – speziell auf dieser Strecke. Das bedeutet uns sehr viel“, gibt Stoner abschließend zu Protokoll. Der 24-Jährige hat nun 180 WM-Punkte auf dem Konto und rangiert unmittelbar vor Dovizioso (159 Zähler) und Rossi (156) auf den Plätzen vier und fünf.

Text von Stefan Ziegler

Motorsport-Total.com
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