Das Warten ist vorbei: In Sepang haben alle 17 MotoGP-Stars die Testarbeit für die neue Saison begonnen. Am ersten von drei Tagen war Honda-Neuzugang Casey Stoner der Schnellste in 2:01.574 Minuten. Erst in den letzten Minuten verdrängte der Australier den amtierenden Weltmeister Jorge Lorenzo von der ersten Position. In der Spitzengruppe war keine Ducati zu finden. Superstar Valentino Rossi klassierte sich als Zwölfter.
Bei Sonnenschein und klarem Himmel nahmen die Teams ihre Arbeit auf. Zahlreiche Fans kamen an die Strecke, um sich ein erstes Bild der neuen Maschinen zu machen. Nachdem um 18:00 Uhr lokaler Zeit die Zielflagge geschwenkt wurde, waren unter den besten Elf nur Yamaha und Honda-Piloten zu finden. Nur Alvaro Bautista auf der einzigen Suzuki konnte in diese Phalanx als Sechster vordringen.
Da die Stammfahrer seit zwei Monaten nicht mehr auf den hochgezüchteten Maschinen unterwegs waren, wurde der erste Testtag hauptsächlich dafür genutzt, wieder ein Gefühl für die Motorräder zu bekommen. Ganz glimpflich ging das nicht überall ab, wie Ben Spies feststellen musste. Noch in der ersten Trainingsstunde kam der beste Neuling des Jahres 2010 zu Sturz.
Spies mit Ausrutscher
„Ich habe keine Ahnung. Ich befand mich auf meiner Runde aus den Boxen und glaube, ich war auf meiner dritten Runde. Plötzlich habe ich die Front verloren“, beschreibt Spies das Missgeschick. „Es hat uns bei einigen Dingen, die wir testen wollten, zurückgeworfen, aber eigentlich hat der Sturz alles einfacher gemacht, denn wir sind einfach gefahren und haben uns nicht auf spezielle Dinge konzentriert.“
„Ich habe den Jungs gesagt, dass ich nicht einmal schnell unterwegs war und nicht einmal weiß, was passiert war. Wir sind dann aber wieder auf Tempo gekommen und alles war in Ordnung. Man konnte es leicht am ersten Tag übertreiben, also haben wir nur so viele Runden gedreht, um meinen Kopf wieder auf Speed zu bekommen.“
Anschließend konnte Spies wieder weiterfahren, doch nach nur 29 Runden – den wenigsten des Tages – beendete er den Tag bereits frühzeitig. Im Klassement landete der Texaner schlussendlich auf dem fünften Rang.
Hinter dem Spitzenduo Stoner und Lorenzo landete Honda-Werkspilot Dani Pedrosa auf dem dritten und Gresini-Fahrer Marco Simoncelli auf dem vierten Rang. Eine starke Leistung zeigte Bautista, der in seiner zweiten Saison um Spitzenplätze kämpfen will. Nach 65 Umläufen stand Platz sechs zu Buche. Ebenso viele Runden drehte Hiroshi Aoyama (7.), der sich weiter in sein neues Gresini-Umfeld einlebt.
Als Achter war Andrea Dovizioso beim Auftakt der langsamste Honda-Werksfahrer. Eine Sekunde fehlte dem Italiener auf seinen neuen Teamkollegen Stoner an der Spitze. Routinier Colin Edwards (Yamaha) und Randy de Puniet (Pramac-Ducati) komplettierten die Top 10. Letzterer ist ebenfalls neu mit einer Desmosedici unterwegs und war gleich schneller als Superstar Rossi.
Ducati zurück
Dieser musste sich hinter Honda-Testfahrer Kosuke Akiyoshi mit Platz zwölf begnügen. Der neunfache Weltmeister drehte allerdings nur 30 Runden. Teamkollege Nicky Hayden war mit 65 Umläufen fleißiger, musste sich aber einen Rang hinter Rossi einreihen. Ebenfalls auf einer Ducati, allerdings in Pramac-Farben, ist Loris Capirossi unterwegs. Der Routinier, der 2003 den ersten MotoGP-Sieg für die italienische Marke erobert hat, reihte sich als 14. ein. Das Ducati-Paket im Mittelfeld komplettierte Hector Barbera als 15.
Rookie Cal Crutchlow befindet sich weiterhin in der Umstellungsphase von dem Yamaha-Superbike auf die MotoGP-Yamaha. Außerdem ist Sepang für den Briten ebenfalls Neuland. Wie es einem Neuling bei diesen Herausforderungen geht, twitterte Crutchlow im Anschluss an den Tag: „Valentino hat mir erzählt, dass er seit neun Jahren hierher kommt. Das stellt meine 62 Runden in Perspektive, aber die Jungs sind verdammt schnell.“ 2,5 Sekunden fehlten Crutchlow auf die Spitze.
Auf dem vorletzten Platz landete Moto2-Weltmeister Toni Elias, knapp vor Rookie Karel Abraham.
Testzeiten aus Sepang (Tag 1):
01. Casey Stoner (Repsol Honda) – 2:01.574 Minuten (52 Runden)
02. Jorge Lorenzo (Yamaha) 2:01.977 (44)
03. Dani Pedrosa (Repsol Honda) 2:02.024 (61)
04. Marco Simoncelli (Gresini Honda) 2:02.295s (52)
05. Ben Spies (Yamaha) 2:02.332 (29)
06. Alvaro Bautista (Suzuki) 2:02.422s (65)
07. Hiroshi Aoyama (Gresini Honda) 2:02.483 (65)
08. Andrea Dovizioso (Repsol Honda) 2:02.507 (57)
09. Colin Edwards (Yamaha Tech 3) 2:02.514 (60)
10. Randy de Puniet (Pramac Ducati) 2:03.152 (63)
11. Kosuke Akiyoshi (Honda) 2:03.224 (49)
12. Valentino Rossi (Ducati) 2:03.365 (30)
13. Nicky Hayden (Ducati) 2:03.508 (65)
14. Loris Capirossi (Pramac Ducati) 2:03.695 (63)
15. Hector Barbera (Aspar Ducati) 2:03.767 (59)
16. Cal Crutchlow (Yamaha Tech 3) 2:04.009 (62)
17. Toni Elias (LCR Honda) 2:04.238 (64)
18. Karel Abraham (Cardion Ducati) 2:04.470 (52)
Text von Gerald Dimbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte
und Fotos auf: » www.motorsport-total.com
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