Valentino Rossi © Ducati

© Ducati - Valentino Rossi hofft morgen auf bessere Streckenbedingungen

Von wegen „der frühe Vogel fängt den Wurm“: Am Ende des ersten Testtages der MotoGP in Sepang musste Valentino Rossi feststellen, dass ein zeitiger Start der Testarbeit nicht immer von Vorteil ist. Der Italiener verschliss seine Reifen auf der schmutzigen Strecke, der zweite Anlauf am Nachmittag fiel dem Regen zum Opfer.

So reichte die beste Rundenzeit von 2:03.245 Minuten nur für den achten Rang der Tageswertung. Auf die schnellste Runde von Casey Stoner fehlten Rossi rund eineinhalb Sekunden.

„Das war kein wirklich guter Tag. Ich habe sehr früh begonnen, doch der Zustand der Strecke war ziemlich schlecht“, sagt der 33-Jährige. Auch die anderen Piloten beklagten sich am Vormittag über eine sehr schmutzige Strecke, die kaum ernsthafte Testarbeit möglich machte. Im Vergleich zum Test Anfang Februar an gleicher Stelle waren die Rundenzeiten im Durchschnitt zwei Sekunden langsamer.

Dennoch setzte Rossi seine Testarbeit am Vormittag fort, was er am Ende des Tages bedauerte. „Es wäre besser gewesen, ich hätte wie die anderen bis 11 Uhr gewartet. Als die Strecke dann besser wurde, hatte ich schon 20 Runden auf den Reifen gefahren“, so der Italiener. Den zweiten Reifensatz wollte sich der Ducati-Pilot bis zum Nachmittag aufheben, doch öffneten sich die Himmelsschleusen über der Strecke von Sepang.

Daher war der Italiener nicht mehr in der Lage, die neue Traktionskontrolle zu testen, die Ducati für die Tests in Malaysia geliefert hatte. „Wir wollten sie am Nachmittag mit neuen Reifen testen, aber da kam uns der Regen in die Quere. Ich habe sie also nur im Nassen getestet, aber da war der erste Eindruck nicht schlecht“, erklärt Rossi. Beim ersten Test in Sepang hatten sich die Ducati-Piloten über ein unruhiges Fahrverhalten während der Beschleunigung des Motorrads beklagt. Mit einer Änderung der Programmierung der Traktionskontrolle, vor allem beim Gangwechsel und beim Wheelie, hofft der italienische Hersteller dieses Problem zu beseitigen.

Guter Eindruck im Nassen

Nach dem Regenguss am Mittag machte Rossi aus der Not eine Tugend und nutzte die Zeit zum Training im Nassen. Bisher hatten die MotoGP-Piloten noch keine Gelegenheit gehabt, die neuen 1.000er-Motrräder auf feuchter Strecke zu testen. Die GP12 hinterließ bei dieser Gelegenheit einen guten Eindruck bei ihrem Fahrer.

„Ich bin etwa 15 Runden im Nassen gefahren. Das Gefühl auf dem Motorrad war recht gut, und auch die Rundenzeiten waren nicht so schlecht. Im Regen fühlt sich die Ducati wirklich gut an“, so Rossi. Abgesehen davon konnte der 33-Jährige nur wenige Erkenntnisse gewinnen: „Die Änderungen können wir erst morgen vergleichen, da müssen wir noch ein paar Runden fahren. Bei hoffentlich trockener Bahn und mit dem zusätzlichen Satz Reifen sind wir dann am Ende des Tages wahrscheinlich schlauer.“

Operiertes Bein behindert kaum

Eine wichtige Erkenntnis konnte Rossi an diesem Tag dennoch gewinnen. Nachdem ihm Anfang Februar ein Nagel aus dem rechten Schienbein entfernt, der ihm nach seinem Beinbruch im Juni 2010 eingesetzt worden war, bereitet ihm sein Bein kaum noch Probleme: „Meinem Bein geht es gut, das ist gut verheilt. Auf dem Motorrad habe ich kaum Probleme. Ich habe ein wenig Schmerzen am Knie wegen der Operationswunde. Aber ich bin fast wieder zu 100 Prozent fit“, erklärte der Italiener.

„Darüber bin ich froh, denn es war ein großer Eingriff. Die Ärzte hatten gesagt, dass die Operation nur eine halbe Stunde dauern würde, aber am Ende haben sie zwei Stunden gebraucht. Es war etwas schwieriger als gedacht, den Nagel aus dem Knochen zu entfernen“, beschreibt Rossi den Eingriff. „Aber die Wunde ist gut verheilt, am Freitag wurden die Fäden gezogen. Ich bin froh, dass das Metal auf meinem Körper raus ist.“

Text von Maximilian Kroiss & Markus Lüttgens

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