(Motorsport-Total.com) – Die neuen MotoGP-Motorräder für die Saison 2024 sind deutlich schneller geworden.
Das zeigte der dritte und finale Testtag auf dem Sepang-International-Circuit in Malaysia. Weltmeister Francesco Bagnaia markierte mit 1:56.682 Minuten neuen inoffiziellen Rundenrekord.
Zum Vergleich stand der Ducati-Fahrer im vergangenen Herbst mit 1:57.491 Minuten auf der Poleposition. Das ist der offizielle Rundenrekord. Die Fortschritte der neuen Motorräder sind im Vergleich zu den Vorgängern massiv.
Vier Fahrer blieben am Donnerstag unter 1:57 Minuten. Es waren allesamt Ducati-Fahrer. Neben Bagnaia waren das auch Jorge Martin (Pramac), Enea Bastianini und Alex Marquez, der im Gresini-Team die GP23 fährt.
Bagnaia und Bastianini bevorzugten die neue Verkleidung, während Martin am Vortag noch Zweifel hatte. Aber am Donnerstag überzeugte auch ihn die neue Aerodynamik. Er fuhr seine schnellsten Zeiten damit und richtete den Daumen nach oben.
Marc Marquez (Gresini) fuhr mit der GP23 die sechstbeste Zeit. Mit dem alten Modell fehlte ihm etwas mehr als eine halbe Sekunde auf Bagnaia. Im Ducati-Lager hatte VR46-Fahrer Fabio Di Giannantonio einen Sturz in Kurve 9 und auch Marco Bezzecchi stürzte kurz vor Testende.
Im Laufe des Tages, als die Temperaturen stiegen, nahmen auch zahlreiche Fahrer Longruns beziehungsweise Sprint-Simulationen in Angriff. Dabei zeigte Martin eine sehr gute Pace und war im Schnitt einen Tick schneller als Bastianini und Bagnaia.
Aprilia: Vinales unschlüssig, Espargaro happy
Bei Aprilia stand weiterhin die Aerodynamik im Fokus. Maverick Vinales war sich weiterhin nicht sicher und schloss auch nicht aus, mit dem alten Paket weiterzumachen. Aleix Espargaro zeigte mit Platz fünf eine konkurrenzfähige Rundenzeit und auch einen sehr guten Longrun.
Der Routinier ist vom neuen Motorrad überzeugt. Die RS-GP ist mit der neuen Verkleidung zwar körperlich anstrengender zu fahren, aber stabiler und insgesamt konkurrenzfähiger. Laut Espargaro muss Aprilia beim Motor aber noch mehr Drehmoment finden.
Das Aprilia-Satellitenteam Trackhouse hat mit Davide Brivio einen neuen Teamchef vorgestellt. Er soll sich um organisatorische und kommerzielle Aspekte kümmern. Wilco Zeelenberg leitet als Teammanager die beiden Crews. Brivio wird ab Katar vor Ort sein.
KTM arbeitet weiter an der Aerodynamik
Im KTM-Werksteam feilten Brad Binder und Jack Miller weiter am Gesamtpaket. Beide waren mit neuen Verkleidungsvarianten auf der Strecke. Binder klassierte sich als Siebter. Rookie Pedro Acosta folgte als Neunter. Der Tech3-Fahrer arbeitete weiter an seiner Rennpace.
In einer Sprint-Simulation fuhr Acosta um sechs Sekunden schneller als die Sprint-Siegerzeit im vergangenen Herbst. Am Nachmittag probierte auch er eine neue Verkleidung. Wenig zu sehen war weiterhin von Augusto Fernandez, der nicht auf Tempo kam.
Honda hat mit dem neuen Motorrad Fortschritte gemacht. Joan Mir fuhr in seiner fliegenden Runde um 1,1 Sekunden schneller als im vergangenen Herbst im Qualifying. Der Ex-Weltmeister hatte in der Zielkurve einen harmlosen Ausrutscher.
Honda: Joan Mir deutlich schneller als im Herbst
Auch die Honda-Fahrer waren am Donnerstag mit dem neuen Aerodynamik-Paket unterwegs. Charakteristisch dafür ist auch das Heck mit den vielen kleinen Finnen und einem Heckflügel. Der neueste Motor hat auch mehr Drehmoment und Leistung.
Insgesamt bezeichnet Mir die neue Honda als Fortschritt. Die Zeiten sind deutlich besser. Auch sein Gefühl für das Vorderrad hat sich deutlich verbessert. Die neue Honda ist nun auch näher am Mindestgewicht. Am Nachmittag hatte Takaaki Nakagami (LCR-Honda) in Kurve 6 einen Sturz.
Yamaha: Fortschritte, aber noch Rückstand
Yamaha finalisierte das Paket, mit dem man beim Katar-Test beginnen möchte. Der neue Motor wurde bestätigt, dazu die neue Verkleidung und Optimierungen beim Startsystem. Aber Zeitrückstand ist immer noch vorhanden.
In seiner schnellsten Runde fehlten Fabio Quartararo acht Zehntelsekunden auf die Spitze. Das Qualifying ist nach wie vor ein Problem, während die Rennpace konkurrenzfähiger war. Und auch die Elektronik bleibt ein großes Entwicklungsfeld der M1.
Der letzte offizielle Wintertest findet am 19. und 20. Februar auf dem Lusail-Circuit in Katar statt, wo am 10. März der Saisonauftakt über die Bühne geht.
Die Testzeiten aus Sepang (Donnerstag):
01. Francesco Bagnaia (Ducati) – 1:56.682 Minuten (47 Runden)
02. Jorge Martin (Pramac-Ducati) +0,172 Sekunden (47)
03. Enea Bastianini (Ducati) +0,233 (35)
04. Alex Marquez (Gresini-Ducati) +0,256 (49)
05. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,409 (48)
06. Marc Marquez (Gresini-Ducati) +0,588 (54)
07. Brad Binder (KTM) +0,625 (57)
08. Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati) +0,661 (55)
09. Pedro Acosta (Tech3-GasGas) +0,683 (41)
10. Joan Mir (Honda) +0,692 (30)
11. Fabio Quartararo (Yamaha) +0,843 (56)
12. Maverick Vinales (Aprilia) +0,846 (57)
13. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +1,083 (32)
14. Jack Miller (KTM) +1,169 (60)
15. Alex Rins (Yamaha) +1,197 (52)
16. Johann Zarco (LCR-Honda) +1,260 (41)
17. Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) +1,313 (56)
18. Miguel Oliveira (Trackhouse-Aprilia) +1,318 (55)
19. Luca Marini (Honda) +1,326 (43)
20. Cal Crutchlow (Yamaha) +1,991 (45)
21. Augusto Fernandez (Tech3-GasGas) +2,085 (60)
22. Lorenzo Savadori (Aprilia) +2,132 (64)
23. Michele Pirro (Ducati) +2,183 (43)
Text von Gerald Dirnbeck
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