Valentino Rossi, Jorge Lorenzo - © Yamaha

© Yamaha – Siege reichen Lorenzo ab sofort nicht mehr, solange Rossi immer Zweiter wird

Der Japan-Grand-Prix in Motegi war für WM-Verfolger Jorge Lorenzo ein herber Rückschlag.

Rundenlang führte der Spanier das Rennen an und verwaltete einen etwa drei Sekunden großen Vorsprung auf Teamkollege Valentino Rossi. Lorenzo hätte mit einem Sieg den Rückstand weiter verkleinert, doch noch wichtiger: Lorenzo hätte ein deutliches Signal setzen können, denn es wäre der erste Saisonsieg bei Nässe gewesen.

Doch gegen Rennende kam der WM-Zweite mit abbauenden Reifen auf abtrocknender Strecke nicht so gut zurecht wie Teamkollege Rossi. Anstatt fünf oder neun Punkte gutzumachen, verlor Lorenzo fünf Punkte auf den WM-Leader. Bei drei noch zu fahrenden Rennen beträgt der Rückstand nun 18 Zähler. Aus eigener Kraft kann Lorenzo nur 15 Punkte gutmachen. Ist die WM gelaufen?

„Diese 20 Punkte sind für die WM sehr wichtig. Weitere vier Punkte Vorsprung sind ein gutes Ergebnis“, bemerkt Rossi, der sich aber noch nicht zu sicher fühlen möchte: „Die beiden Honda-Fahrer sind immer sehr stark. Man muss von Rennen zu Rennen denken.“ Weltmeister Marc Marquez, der nach dem Japan-Grand-Prix keine Chance mehr hat, seinen Titel zu verteidigen, trat in Japan geschwächt an. Doch Teamkollege Dani Pedrosa ist momentan stark und stets ein Kandidat für den Sieg.

„Wir werden nicht in jedem Rennen Erster und Zweiter werden“, betont WM-Leader Rossi, der seinen Vorsprung eigentlich nur noch verwalten müsste. Doch darauf möchte sich der 36-jährige Italiener nicht einlassen. „Die Honda-Fahrer sind stark, die Bedingungen können sich verändern und es kommen jetzt drei unterschiedliche Strecken. Ich kalkuliere so nicht, denn zu 99 Prozent passiert es nicht. Ich konzentriere mich jetzt auf Phillip Island, damit ich vor Jorge ins Ziel komme. Das ist mein Ziel.“

Auf Phillip Island sind Überraschungen möglich
„Ich liebe Phillip Island, aber es ist dort immer schwierig, die optimale Abstimmung zu finden. Außerdem kann es windig sein oder auch regnen. Die Strecke ist aber großartig. Ich muss dort wieder alles geben“, berichtet Rossi, der seinem zehnten WM-Titel in Motegi näher gekommen ist. Im vergangenen Jahr konnte der Yamaha-Werkspilot in Australien gewinnen. Damals fand der Grand Prix bei schwierigen Bedingungen statt. Es gab viele Stürze.

„Phillip Island ist speziell“, bestätigt Lorenzo, der auf Phillip Island bisher nur einen MotoGP-Sieg feiern konnte. „Es ist immer kalt, windig und es kann regnen. Vielleicht ändert sich in den nächsten Rennen mein Glück. Alles ist möglich“, grübelt der WM-Zweite, der in der laufenden Saison schon einige Rückschläge verdauen musste.

„In Katar hatte ich das Problem mit dem Helm. Auch in anderen Rennen war ich im Trockenen der Schnellste, aber dann hat es geregnet. Ich konnte meinen Speed nicht nutzen, um die 25 Punkte zu kassieren“, blickt Lorenzo zurück. „In Motegi war ich im Regen der Schnellste, aber die Ideallinie trocknete und ich konnte das Rennen nicht gewinnen, obwohl ich davon überzeugt war, dass ich es schaffen kann.“

Erhält Lorenzo Hilfe von den HRC-Piloten?
„Ich glaube, dass ich in diesem Jahr der Schnellste bin, aber die Umstände haben mir nicht in die Hände gespielt. Vielleicht ändert sich das in den nächsten Rennen“, berichtet der zweimalige MotoGP-Champion, der unter anderem von Landsmann Pedrosa Schützenhilfe erhalten könnte. Bereits in Aragon half der HRC-Pilot dem WM-Zweiten, indem er Rossi vier Punkte abnahm.

„Es ist für beide sehr schwierig. Man darf keine Fehler machen, während man am absoluten Limit fährt“, kommentiert Pedrosa das WM-Duell. „Man sieht, dass sie mit dem Motorrad Spaß haben. Dadurch können sie einfacher ans Limit gehen. Sie haben aber unterschiedliche Fahrstile, weshalb ihre Rennen auch anders verlaufen. Es geht am Ende um die Punkte und diese werden auch von den anderen Fahrern dazwischen beeinflusst.“

Text von Sebastian Fränzschky

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