(Motorsport-Total.com) – Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia sorgte mit seinem Sieg beim Grand Prix von Malaysia für eine Vorentscheidung im WM-Duell mit Titelverteidiger Fabio Quartararo (Yamaha).
Vor dem finalen Rennen liegt Bagnaia mit 258 Punkten vorn, Quartararo hat 235 Punkte und liegt somit 23 Zähler zurück. Bei einem Quartararo-Sieg würde Bagnaia ein 14. Platz ausreichen, um den Titel sicherzustellen.
Die Chancen von Yamaha sind somit extrem gering, denn alleine ein Sieg von Quartararo dürfte unter normalen Umständen schwierig werden. Im vergangenen Jahr dominierte Ducati beim Saisonfinale in Valencia. Damals gewann Bagnaia vor seinen Markenkollegen Jorge Martin und Jack Miller.
Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis klammert sich vor dem Saisonfinale an die theoretische Chance, den Titel verteidigen zu können. „Wir sind nach wie vor im Rennen. Damit müssen wir zufrieden sein“, kommentiert Jarvis nach den Rennen in Sepang gegenüber ‚MotoGP.com‘.
„Man kann sich nie sicher sein. Doch es ist klar, dass wir das Rennen gewinnen müssen, was nicht einfach ist. Gleichzeitig sind wir davon abhängig, dass unser Gegner Pech hat. Das ist natürlich nicht die ideale Art und Weise, um zu gewinnen, doch in diesem Spiel kann alles passieren“, weiß Jarvis aus jahrelanger Erfahrung.
Böse Erinnerungen an das MotoGP-Saisonfinale 2006
Der Yamaha-Rennleiter erinnert sich in diesem Zusammenhang an das Saisonfinale vor 16 Jahren. Damals kam Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi als WM-Führender nach Valencia. WM-Rivale Nicky Hayden (Honda) hatte vor dem finalen Rennen 236 Punkte auf seinem Konto, während Rossi mit 244 Zählern nach Spanien reiste und somit der klare Favorit war.
Die WM-Feierlichkeiten waren bereits vorbereitet, doch ein Sturz von Rossi und ein dritter Platz von Hayden drehte die Meisterschaft beim finalen Rennen. Hayden holte mit fünf Punkten Vorsprung den MotoGP-Titel. Yamaha und Rossi standen unter Schock.
„Ich erinnere mich an Valencia 2006“, bemerkt der Yamaha-Rennleiter. „Es sollte damals nur eine Formalität sein, doch im Rennen passierte da Undenkbare. Valentino stürzte und Nicky holte den Titel. Valencia ist eine sehr schwierige Strecke. Alles ist möglich.“
Die Formkurve von Yamaha und Quartararo zeigte zuletzt wieder etwas nach oben. Nachdem Quartararo in Aragon, Motegi, Buriram und Phillip Island nur magere acht Punkte sammelte, schaffte der Franzose in Sepang wieder den Sprung aufs Podium.
„Er konnte wieder seinen natürlichen Stil anwenden. Er fuhr sehr flüssig und präzise. Ich denke, dass er dadurch sehr viel Selbstvertrauen zurückgefunden hat“, erklärt Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis und fügt hinzu: „Es ist noch alles möglich, doch wir benötigen etwas Hilfe von ganz oben.“
Text von Sebastian Fränzschky
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