Nach zwei titellosen Jahren konnte Yamaha in der Saison 2015 zurückschlagen und sich alle drei WM-Titel sichern.
Bis zum Saisonfinale in Valencia war unklar, welcher der beiden Yamaha-Werkspiloten die Meisterschaft gewinnt. Die Hersteller- und Teamwertung konnte Yamaha vorzeitig sicherstellen. Doch wie werden sich die Kräfteverhältnisse über den Winter verändern? Kann Honda die Probleme der abgelaufenen Saison beheben? Wer kommt am besten mit den Michelin-Reifen und der Einheitselektronik zurecht?
Diese Fragen werden vermutlich bis zum Saisonstart unbeantwortet bleiben. Die ersten Tests werden Tendenzen erkennen lassen. Momentan hat Yamaha ganz klar einen Erfahrungsrückstand. Valentino Rossi und Jorge Lorenzo verabschiedeten sich nach dem Test in Valencia in die Winterpause, während Honda und Ducati in Jerez testeten und weitere Erfahrungen mit den Michelin-Reifen und der Magneti-Marelli-Einheits-Software sammelten.
Weltmeister Lorenzo macht sich aber keine Sorgen für 2016: „Ich erwarte viele Kämpfe zwischen Yamaha, Honda und Ducati. Sie werden alle versuchen, ihren Fahrern das bestmögliche Material zu geben. Ich glaube, dass die MotoGP die beste Meisterschaft hinsichtlich der Motorräder und Fahrer ist und eine Saison wie die abgelaufene zu wiederholen ist immer schwierig“, bemerkt der dreimalige MotoGP-Champion, der Marc Marquez auch 2016 hinter sich lassen möchte.
„Die vergangenen zwei Jahre konnte ich den Titel nicht holen. Gegen Fahrer wie Marc, der noch sehr jung und sehr ambitioniert ist, ist es immer schwierig. Wir hatten dieses Jahr nur das Glück, dass er einige Male gestürzt ist. Ohne diese Unfälle hätte er mit uns um die Weltmeisterschaft gekämpft“, ist Lorenzo überzeugt, der 2016 auch mit Dani Pedrosa und Ducati rechnet: „Dani hat seinen Speed wiedergefunden und ist so ambitioniert wie in der Vergangenheit. Es wird sicher schwer, weil sich Ducati sicher auch weiter verbessert. Yamaha wird natürlich auch alles geben, um das Motorrad besser zu machen.“
Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis stand besonders im finalen Saisondrittel stark unter Stress, als sich das Duell zwischen Rossi und Lorenzo zuspitzte. Dass Yamaha in der Saison 2015 so stark war, führt der Brite auch auf die Saison 2014 zurück, in der man neue Motivation tankte: „Marc hat 2014 zu Beginn der Saison alle in Grund und Boden gefahren. Das hat einige Reaktionen sowohl auf der technischen Seite und auch bei den Fahrern hervorgerufen.“
„Die Ingenieure kamen mit vielen neuen Lösungen. Aber unsere Fahrer haben begriffen, dass sie, um Marc dieses Jahr zu schlagen, sehr konzentriert, trainiert und leidenschaftlich vorgehen müssten. Und genau das haben sie vom ersten Rennen an getan“, bilanziert Jarvis. „Ich bin beeindruckt, wie sie sich quasi auf einer Mission befanden.“
„Nächstes Jahr wird es dasselbe werden. Ich bin sehr optimistisch fürs nächste Jahr, denn als wir Jorge und Valentino im Team hatten, haben wir drei Mal die Fahrer-, Team- und Herstellerwertung in Folge geholt. Wir haben das beste Team der Welt und die besten Ingenieure der Welt. Wir werden es wieder versuchen“, verspricht der Yamaha-Rennleiter zuversichtlich.
Text von Sebastian Fränzschky & Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare