Das Duell der japanischen Hersteller fällt in diesem Jahr eindeutig aus. Marc Marquez hat in allen drei Rennen die Pole-Position erobert und drei Siege gefeiert. Dazu wurde Dani Pedrosa in Katar Dritter und in Texas und Argentinien jeweils hinter Marquez Zweiter.
Bei Yamaha lief es dagegen kaum rund. In Katar kämpfte Valentino Rossi mit Marquez um den Sieg, aber in Austin bereitete der Vorderreifen Schwierigkeiten und in Las Termas wurde es Rang vier. Noch schlechter ist die bisherige Saisonbilanz von Jorge Lorenzo: Sturz in Katar, Frühstart in Austin und nun in Argentinien Platz drei.
Auch wenn Yamaha unter Umständen etwas unter Wert geschlagen wurde, spricht der WM-Stand eine eindeutige Sprache: Rossi hat als WM-Dritter nach drei Rennen schon 34 Punkte Rückstand – also mehr als einen Sieg. In der Herstellerwertung beträgt der Vorsprung von Honda schon 28 Zähler. In der Teamwertung fällt der Rückstand von Yamaha mit 70 Punkten noch deutlicher aus. Abgesehen von Katar hatte Yamaha bisher nie eine Chance gegen Honda. Im Rennen, aber auch im Qualifying über eine schnelle Runde ist die RC213V der M1 deutlich überlegen.
Ersichtlich wurde das in Argentinien, als Lorenzo die beiden Honda-Fahrer nach langer Führung ziehenlassen musste. Die Yamaha-Ingenieure müssen das technische Paket verbessern, damit Lorenzo und Rossi gegen Marquez und Pedrosa kämpfen können. „In dieser Saison ist es schwieriger als in den vergangenen Jahren“, macht sich Lorenzo allerdings Sorgen.
„Die Motorenentwicklung ist eingefroren. Deshalb kann man nur die Elektronik und das Chassis verbessern. Yamaha hat noch nichts Neues gebracht, aber sie arbeiten sehr hart. Ich muss auch meinen Fahrstil verbessern und gemeinsam mit meinen Mechanikern an der Abstimmung arbeiten.“ Dabei geht es in erster Linie um die neuen Bridgestone-Reifen, die nicht optimal zur M1 und zu Lorenzos Fahrstil (hoher Kurvenspeed) passen.
Trotzdem macht sich der Spanier Mut: „Ich glaube, dass wir stärker sein können. Das müssen wir versuchen.“ Allerdings ist die M1 schon wie in der Vergangenheit in der Bremsphase und am Kurveneingang der Honda, aber auch der Ducati unterlegen. „Es sind die gleichen Dinge, die schon im Vorjahr gefehlt haben“, wartet Lorenzo auf Fortschritte. „Meine körperliche Verfassung ist auch noch nicht perfekt. Ich kann mit dem Motorrad nicht so spät bremsen. Bei der Beschleunigung und bei der Höchstgeschwindigkeit fehlt auch etwas, aber das wird schwierig zu verbessern sein.“
Rossi: Liegen nicht weit zurück, aber es fehlt etwas
Auch Rossi muss die derzeitige Dominanz von Honda akzeptieren. „Yamaha sollte uns helfen, denn Honda ist stärker als wir“, sagt der Superstar nach seinem vierten Platz in Argentinien. „Wir liegen nicht so weit zurück, aber es fehlt etwas. Gut ist, dass es nächste Woche nach Jerez geht. Mir gefällt die Strecke und wir versuchen es dort besser zu machen.“ Jerez ist auch eine der Lieblingsstrecken von Lorenzo.
Allerdings gewann im Vorjahr Pedrosa das spanische Heimspiel. Lorenzo wurde in der letzten Kurve noch von Marquez überrumpelt. Rossi wurde vor zwölf Monaten Vierter. Auch Termas de Rio Hondo hätte theoretisch der Yamaha M1 liegen sollen, aber Honda war dennoch stärker. „Unser größtes Problem ist nicht der Motor“, meint Rossi. „Wir müssen die Reifen besser zum Arbeiten bringen. Das Motorrad muss auf der Bremse auch einfacher zu fahren werden.“
„Honda hat in der Bremsphase einen Vorteil. Sie sind auch bei der Beschleunigung schneller als wir, dafür können wir ein höheres Kurventempo fahren“, zählt Rossi die Unterschiede der beiden Motorräder auf. „Die Reifen sind aber der Schlüssel“, betont er. „Das große Ziel ist es, dass das Motorrad damit besser funktioniert.“ Obwohl Honda im Vorjahr Weltmeister wurde, war Lorenzo mit acht Siegen der erfolgreichste Fahrer.
Text von Gerald Dirnbeck
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