Maverick Vinales - © Michelin

© Michelin – Maverick Vinales ist mit
seiner M1 bisher sehr unzufrieden

Nach den MotoGP-Testfahrten 2017 stand Maverick Vinales auf der Yamaha als Winterkönig fest.

Ein Jahr später zeigt sich ein konträres Bild: Der Spanier wirkt ratlos auf der M1. Sein vertrautes Gefühl kann er nicht aufbauen, in der Zeitentabelle steht der Name des 23-Jährigen nie ganz oben.

„Heute hatten wir sehr viele Probleme, mehr als gestern“, lautet sein ernüchterndes Fazit am letzten Testtag in Buriram, Thailand. Am Vortag sprach er noch von einer späten Verbesserung, am dritten Tag kamen die Probleme allerdings zurück.

Den letzten Tag vor dem Abschlusstest in Katar schloss Vinales auf Platz zwölf ab. Mit einer 1:30.590 Minuten fehlten ihm acht Zehntelsekunden auf die Spitze. Er war um drei Zehntelsekunden langsamer als noch am Vortag. Seine schnellste Zeit in Thailand, gefahren am Samstag, reicht im Gesamtklassement aller drei Tage für Platz acht mit einer halben Sekunde Rückstand. „Ich fühle mich schon seit sechs Monaten nicht wohl auf dem Bike, in vielen Rennen hatten wir dasselbe Problem. Wir konnten es nur noch nicht herausfinden“, erklärt Vinales gegenüber ‚MotoGP.com‘. „Das ist frustrierend. Als Fahrer kann ich so nicht mein Bestes geben, das ist natürlich nicht zufriedenstellend.“

„Ich dachte, wir hätten eine Lösung gefunden, aber dem war nicht so. Wir müssen daher weiterarbeiten und endlich herausfinden, wo das Problem liegt.“ Vinales wirkt ratlos, seine Aussagen gleichen sich mit jenen aus der zweiten Saisonhälfte 2017. Der Spanier muss zugeben: „Das ist mit Abstand der schlechteste Test mit Yamaha. Malaysia war schon sehr schlecht, aber dieser hier war noch einmal schlimmer.“ An den drei Tagen in Buriram fuhr er insgesamt 229 Runden – fast neun ganze Renndistanzen.

In Sepang fehlte ihm eine halbe Sekunde auf die Spitze, in Buriram sind es ebenfalls 0,493 Sekunden. „Wir haben alles ausprobiert, aber nichts funktioniert. Das ist derzeit eine schwierige Sache, weil Yamaha in manchen Bereichen sehr gut arbeitet. Aber als Werksteam haben wir derzeit Probleme. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es ist sehr schwierig.“ Angesprochen auf die größten Problemzonen der M1 kontert er: „Wir verlieren in allen Bereichen.“

Vinales auf der Suche nach dem richtigen Gefühl
Wie erklärt er sich dann seine starke Zeit am Samstag? „Vielleicht war es der neue Reifen. Ich habe mich über die paar schnellen Runden sehr gefreut. Heute Vormittag waren aber dieselben Probleme wieder da, als ich auf das Bike stieg.“ Vinales konnte sich am zweiten Testtag auf dem Chang International Circuit auf dem vierten Platz einreihen. „Mit neuen Reifen kann ich mehr oder weniger vorne mitfahren, aber dann verschlechtert sich die Pace zu sehr.“

Auch das 2016er-Chassis von Johann Zarco ist Vinales gefahren – ohne positive Auswirkungen. „Das ist nicht die Lösung. Wir fahren einen anderen Motor und andere Elektronik.“ Wie schon in Valencia und Malaysia ist der letzte Testtag für Yamaha ernüchternd. Der WM-Dritte des Vorjahres glaubt, dass das grundsätzliche Problem nicht in der Garage zu finden ist. „Das ist etwas Größeres, weil wir wirklich alles am Bike versucht haben“, deutet er an.

Er nimmt Yamaha in die Pflicht: „Yamaha muss jetzt verstehen, dass wir ein Problem haben und daran arbeiten. Als Fahrer bin ich hundert Prozent fokussiert, auf dem Bike kann ich eine gute Runde mit gutem Rhythmus fahren. Ich gebe immer alles, wenn ich auf die Strecke gehe“, verteidigt er seine Arbeitsmoral. Yamaha würde bereits sehr viel Arbeit in das neue Bike stecken, „mehr als je zuvor“. Dennoch läuft es für die Blauen nicht in die richtige Richtung.

Was verlangt die Zukunftshoffnung von dem japanischen Werk? „Ich möchte wieder das Bike haben, das ich zum ersten Mal gefahren bin. Damit ich dieses Gefühl wieder bekomme, wenn ich auf die Yamaha steige. Das war total anders als jetzt.“ Kurzfristige Lösungen könnten bereits beim letzten Vorsaisontest in Katar ergriffen werden, Vinales gibt sich jedoch skeptisch: „Der Test könnte zu früh sein. Es ist wirklich schwierig, weil wir jetzt realisieren, dass wir ein Problem haben – und es sind nur noch wenige Wochen bis zum ersten Rennen.“ Im Vorjahr konnte Vinales in Katar seinen ersten Sieg auf Yamaha feiern.

Testzeiten aus Thailand (Sonntag):

01. Dani Pedrosa (Honda) – 1:29.781 Minuten (78 Runden)
02. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) +0,086 Sekunden (47)
03. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,283 (81)
04. Marc Marquez (Honda) +0,362 (96)
05. Alex Rins (Suzuki) +0,397 (66)
06. Jack Miller (Pramac-Ducati) +0,409 (50)
07. Andrea Dovizioso (Ducati) +0,411 (58)
08. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +0,675 (78)
09. Tito Rabat (Avintia-Ducati) +0,695 (52)
10. Valentino Rossi (Yamaha) +0,730 (70)
11. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +0,792 (43)
12. Maverick Vinales (Yamaha) +0,809 (69)
13. Franco Morbidelli (Marc-VDS-Honda) +0,867 (71)
14. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,920 (65)
15. Andrea Iannone (Suzuki) +0,937 (78)
16. Bradley Smith (KTM) +1,140 (71)
17. Mika Kallio (KTM) +1,388 (84)
18. Scott Redding (Aprilia) +1,530 (63)
19. Tom Lüthi (Marc-VDS-Honda) +1,530 (81)
20. Alvaro Bautista (Angel-Nieto-Team) +1,705 (37)
21. Hafizh Syahrin (Tech-3-Yamaha) +1,756 (47)
22. Jorge Lorenzo (Ducati) +1,846 (68)
23. Xavier Simeon (Avintia-Ducati) +2,238 (51)
24. Karel Abraham (Angel-Nieto-Team) +2,243 (38)

Text von Maria Reyer & Oriol Puigdemont

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