Die MotoGP-Saison 2016 ist vorbei, doch das Jahr 2017 wirft bereits seine Schatten voraus. Mit Spannung wird im Paddock aktuell der zweitägige Valencia-Test am Dienstag und Mittwoch erwartet.
Das größte Interesse zieht dabei Jorge Lorenzo auf sich, der erstmals auf der Ducati Desmosedici Platz nehmen wird. Doch auch alle anderen Piloten und Hersteller stehen vor wichtigen Aufgaben. Das gilt natürlich auch für Lorenzos Noch-Arbeitgeber Yamaha und Valentino Rossi.
Der „Doctor“ wurde 2016 bereits zum dritten Mal in Folge Vizeweltmeister. Nachdem er die Saison 2014 klar hinter Marc Marquez abschloss und 2015 nur knapp an Lorenzo scheiterte, spuckt ihm in diesem Jahr erneut Marquez in die Suppe. Seinen bis heute letzten WM-Titel holte der Italiener im Jahr 2009, aber die guten Ergebnisse der vergangenen Jahre zeigen, dass Rossi noch lange nicht müde ist.
Doch was muss sich ändern, damit Rossi Marquez und Co. im neuen Jahr bezwingen kann? „Ich denke, dass wir die Performance des Motors verbessern müssen. Wir müssen auf den Geraden schneller werden“, erklärt der MotoGP-Rekordchampion und ergänzt: „Außerdem glaube ich, dass wir bei der Elektronik noch Luft nach oben haben. Alle Ingenieure arbeiten bereits daran.“
„Wir müssen den Reifen für die zweite Rennhälfte besser konservieren. Das ist momentan unsere Schwäche“, erklärt Rossi. Auch beim Saisonfinale in Valencia wurde dieses Problem wieder deutlich. Rossi musste Marquez und Andrea Iannone im Kampf um Platz zwei gegen Rennende ziehen lassen, und Teamkollege Lorenzo, der an der Spitze teilweise mehr als fünf Sekunden Vorsprung hatte, überquerte die Ziellinie am Ende nur gut eine Sekunde vor Marquez.
Diese Schwäche muss Yamaha abstellen, wenn man den Titel 2017 zurückerobern möchte. Die Voraussetzungen für einen zehnten Rossi-Titel sind nämlich eigentlich gar nicht so schlecht. „Ich denke, dass Yamaha das beste Chassis hat“, lobt der Italiener und erklärt im Hinblick auf die neue M1 für 2017: „Ich erwarte kein komplett anderes Bike, denn normalerweise arbeitet Yamaha immer an kleinen Details.“
„Wir müssen die Beschleunigung verbessern und daran arbeiten, die PS mit diesen Reifen auch auf die Strecke zu bringen“, sagt Rossi und ergänzt: „In diesem Jahr haben wir unterschiedliche Chassis ausprobiert. Zu Beginn des Jahres wollten wir eigentlich eine andere M1 verwenden – nämlich die, bei der der Tank hinten ist. Aber weil die Reifen ganz anders sind (als die alten Bridgestones; Anm. d. Red.), haben wir letztendlich immer das 2015er-Bike benutzt.“
Möglicherweise kann Yamaha 2017 auch von Neuzugang Maverick Vinales profitieren. Während Rossi und Lorenzo in den vergangenen Jahren lediglich die Yamaha gefahren sind, kennt Vinales mit der Suzuki GSX-RR zumindest ein anderes MotoGP-Bike aus eigener Erfahrung und kann damit eventuell hilfreiche Tipps bei der Entwicklung einbringen. Allerdings wird der Spanier im kommenden Jahr damit auch Rossis erster Gegner sein – möglicherweise auch im Titelkampf…
Text von Ruben Zimmermann & David Emmett
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