(Motorsport-Total.com) – Das dritte Freie Training zum Italien-Grand-Prix in Mugello hielt einige Überraschungen bereit.
Ducati-Pilot Danilo Petrucci schob sich am Samstagvormittag an die Spitze und unterbot Valentino Rossis Pole-Position-Rekord aus dem Vorjahr. Weniger erfreulich verlief die Session für Teamkollege Andrea Dovizioso, der es nicht in die Top 10 schaffte und im Q1 auf einige prominente Namen trifft.
Doch der Reihe nach. Die Session begann mit einem Sturz von Alex Rins. Die Starnummer 42 landete bereits in der Einführungsrunde im Kiesbett und musste die Rückreise zur Suzuki-Box mit einem Roller antreten. Wertvolle Minuten gingen verloren.
Bereits zu Beginn des FT3 wurden schnelle Rundenzeiten gefahren. Ducati-Testpilot Michele Pirro schob sich mit einer 1:47.1er-Zeit in die für den Einzug ins Q2 wichtigen Top 10. Zur Freitags-Bestzeit von Markenkollege Francesco Bagnaia fehlte nur 0,405 Sekunden.
Neuer Topspeed-Rekord zu Beginn des FT3
Andrea Dovizioso (Ducati) startete ebenfalls flott in das FT3. Der Italiener verpasste ganz knapp eine 1:46er-Zeit und schob sich an die Spitze der FT3-Wertung. Zudem fuhr er den bisher höchsten Topspeed des Wochenendes, der gleichzeitig auch ein neuer Rekord für die MotoGP ist. Das Messgerät wies 356,7 km/h aus.
Doch Weltmeister Marc Marquez (Honda) hatte eine Antwort parat und schraubte die Bestzeit auf 1:46.696 Minuten herunter. Er unterbot Bagnaias FT2-Zeit um 0,036 Sekunden. Die Bedingungen auf dem Mugello Circuit waren offensichtlich sehr gut, um schnelle Rundenzeiten zu fahren. Die Zeiten sollten weiter purzeln.
Valentino Rossi startete wie in den vergangenen Jahren mit einem speziellen Helmdesign in den Samstag. Wie im Vorjahr basiert das Design seines AGV Pista auf den italienischen Farben. Im Vergleich zum Vortag konnte sich Rossi deutlich verbessern, lag nach dem ersten Stint aber noch nicht in den Top 10.
Takaaki Nakagami übernimmt die Spitze
Zur Halbzeit des FT3 überraschte Takaaki Nakagami (LCR-Honda) mit einer neuen Bestzeit. Mit den weichen Reifen fuhr der Japaner eine 1:46.576er-Runde und übernahm die Spitze. Es folgten weitere Fahrer mit roten Sektorzeiten, obwohl noch mehr als 20 Minuten zu fahren waren.
Zu Rossis Rundenrekord, einer 1:46.208er-Runde, fehlten nur noch dreieinhalb Zehntelsekunden. Nach einer ruhigen Runde legte Nakagami noch einmal nach und unterbot seine eigene Bestzeit um mehr als eine Zehntelsekunde. Die Uhr blieb bei 1:46.456 Minuten stehen.
Honda-Pilot Jorge Lorenzo konnte sich nach wie vor nicht besonders stark in Szene setzen. Der mehrfache Mugello-Sieger wurde bei noch etwa 20 Minuten Restzeit auf der 21. Position gelistet und war weit von den für das Q2 wichtigen Top 10 entfernt.
Dafür gelang Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) eine deutliche Steigerung. Der Rookie schob sich auf die zweite Position und verpasste Nakagamis Zeit um lediglich 0,042 Sekunden. Quartararo gab sich noch nicht zufrieden und war mit roten Sektorzeiten unterwegs. Doch auf der Geraden verlor der Franzose etwas Zeit. Er unterbot seine eigene Zeit um 0,002 Sekunden.
Lebenszeichen von Lorenzo, Petrucci stürmt an die Spitze
15 Minuten vor dem Ablaufen der Uhr folgte ein Lebenszeichen von Lorenzo, der sich von der 21. Position in die Top 10 schob. Der Spanier verringerte den Rückstand auf 0,630 Sekunden, musste sich aber weiter steigern, wenn er sich den Umweg über das Q1 sparen wollte, denn ein spannender Showdown stand bevor. Lorenzo fuhr eine weitere gute Runde und verbesserte sich auf die sechste Position. Mit dem weichen Reifen kam die Nummer 99 offensichtlich besser zurecht.
Zehn Minuten vor dem Ende waren einige Fahrer mit Sektorbestzeiten unterwegs. Danilo Petrucci fuhr einen neuen Rundenrekord und schraubte die Bestzeit trotz Fieber auf 1:46.056 Minuten herunter. Pol Espargaro hatte sich mit seiner KTM auf die zweite Position geschoben, lag aber bereits 0,300 Sekunden zurück. Valentino Rossi rutschte durch die Verbesserungen seiner Gegner bis auf die 16. Position zurück.
Marquez, Bagnaia und Dovizioso lagen auf den Positionen acht, neun und zehn und mussten fünf Minuten vor dem Ablaufen der Uhr um den Einzug ins Q2 zittern. Marquez schimpfte vier Minuten vor Schluss und ärgerte sich über KTM-Pilot Pol Espargaro. Der Weltmeister verlor eine Runde und lag kurz vor dem Ende des FT3 nur auf der neunten Position.
Mugello-Helmdesign bringt Valentino Rossi noch kein Glück
Wenig später war Marquez auf Bestzeitkurs. Honda-Markenkollege Cal Crutchlow war gestürzt, lag aber in den Top 10. Marquez schob sich auf die dritte Position, hatte aber noch eine Runde übrig. Er brach den finalen Versuch aber ab und gab sich zufrieden.
Dovizioso lag vor dem finalen Versuch nur auf Position elf, war aber auf einer schnellen Runde. Doch der Vizeweltmeister brachte die Runde nicht zusammen und konnte sich nicht verbessern. Er muss am Nachmittag den Umweg über das Q1 gehen. Dort trifft er unter anderem auf Valentino Rossi und Jorge Lorenzo.
Rossi war in der Schlussphase auf Top-10-Kurs, vebremste sich aber in der letzten Kurve und musste ins Kiesbett ausweichen. Ebenfalls nicht direkt für das Q2 qualifizieren konnten sich die Suzuki-Piloten Alex Rins und Joan Mir sowie KTM-Pilot Johann Zarco. Und auch MotoGP-Laufsieger Andrea Iannone wird beim Heimspiel im Q1 antreten müssen.
Mugello 2019 Ergebnisse MotoGP FP3
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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