Marc Marquez, Andrea Iannone - © Repsol

© Repsol – Marc Marquez machte beim Start viele Position gut, ging aber trotzdem leer aus

Momentan hat Weltmeister Marc Marquez das Glück nicht auf seiner Seite. Beim Italien-Grand-Prix in Mugello musste der Titelverteidiger den zweiten Nuller der Saison hinnehmen, weil er sechs Runden vor Schluss stürzte.

Von Startplatz 13 kämpfte sich der Spanier in der ersten Runde bis an die Spitzengruppe vor und war bald erster Verfolger von Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo. Doch als die Reifen abbauten, konnte Marquez das Tempo nicht mehr mitgehen und fiel zurück.

„Es war schade, dass ich heute stürzte, weil ich den härtesten Teil des Rennens bereits hinter mir hatte“, bedauert der HRC-Pilot. „Ich bin froh, weil ich unseren Plan umsetzen konnte, in den ersten fünf Runden nach vorne zu fahren. Nach vier Runden war ich Zweiter, doch als die Haftung der Reifen nachließ, hatte ich ähnliche Probleme wie zuvor.“

„Am Kurveneingang rutschte die Maschine sehr stark. Ich war am Limit. Und wenn man am Maximum ist, dann können Fehler wie heute vorkommen. Wir haben es versucht“, bemerkt Marquez, der den Vorderreifen seiner Honda sehr stark beanspruchte. „Die Front war einer der positiven Bereiche im Rennen. Ich fühlte mich zuversichtlich und beanspruchte die Front sehr stark“, erklärt er.

„Als der Reifen nach sechs Runden nachließ verlor das Heck an Stabilität. Ich fuhr das Motorrad nur noch mit dem Vorderreifen. Wenn man 20 Runden so fährt, dann kann es schnell passieren, dass man stürzt“, schildert der Spanier, der zu Beginn des Rennens überraschend stark war. „Die ersten Runden waren gut. Mit frischen Reifen fühlte ich mich sehr gut. Doch mit gebrauchten Reifen ging es mir wie in Jerez.“

„Die ersten Runden waren aber wirklich gut. Ich wollte das Risiko eingehen. Ich war froh, dass ich nach wenigen Runden hinter Lorenzo war. Das schenkte mir sehr viel Zuversicht“, berichtet Marquez, der die meiste Zeit mit den beiden Werks-Ducatis kämpfte. Andrea Dovizioso hatte während des Rennens einige Male die Gelegenheit, Marquez genau zu studieren.

„Er hatte keine großen Probleme, nur sein Motorrad sieht nicht gut genug aus, um mit Yamaha mitzuhalten – auf manchen Strecken auch nicht mit uns. Die Traktion der Honda ist nicht optimal“, analysiert „Dovi“. „Er ist auf der Bremse immer gut, dort hat er im Vergleich gewonnen. Es scheint, dass die Balance des Motorrades nicht so gut ist, um den gleichen Rhythmus wie im Vorjahr zu fahren.“

„Das generelle Level in der MotoGP ist etwas höher geworden. Vielleicht wurde die Honda nicht besser, um auf diesem Niveau mithalten zu können. Ich denke, Marc fährt gleich, er ist aber mehr am Limit und macht mehr Fehler“, so Dovizioso. Durch den Ausfall ist Marquez in der Fahrerwertung bis auf Position fünf zurückgefallen. Vor dem Heimrennen in Barcelona beträgt der Rückstand 49 Punkte.

„In der Meisterschaft sind wir ziemlich weit zurückgefallen, doch Honda arbeitet hart, damit ich in der zweiten Saisonhälfte besser mit dem Motorrad zurechtkomme. Der Rückstand ist groß. 33 Punkte waren schon ziemlich viel, aber 49 sind noch schwieriger aufzuholen“, grübelt der Honda-Werkspilot. „Wir müssen die Probleme beheben, damit ich wieder wie gewohnt fahren kann.“

Text von Sebastian Fränzschky & David Emmett

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