Marc Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marc Marquez verabschiedete sich nach fünf Runden durch einen Sturz

(Motorsport-Total.com) – Für Honda-Werkspilot Marc Marquez endete auch der Grand Prix von Italien in Mugello im Kiesbett.

Nach einem vielversprechenden Start war Marquez das erste Sturzopfer des Rennens. Am Ende der sechsten Runde kam Marquez in Kurve 15 von der Linie ab und rutschte über das Vorderrad in Richtung Kies.

„Natürlich wollte ich das Rennen nicht so beenden, vor allem nicht so zeitig“, ärgert sich der ehemalige Weltmeister. „Bereits in der ersten Runde hatte ich in Kurve 10 einen Rutscher, bei dem ich beinahe gestürzt wäre. Das habe ich nicht verstanden. Es war ähnlich wie in Portimao.“

„Auf der Bremse blockierte das Rad erneut, ich kam weit nach außen und landete auf dem schmutzigen Teil der Strecke, was mein Fehler war. Ich fuhr nicht mehr Schräglage, doch der Belag war schmutziger, weil ich abseits der Ideallinie fuhr. Ich verlor die Front“, beschreibt Marquez die Szene, die zum Ausfall führte.

Marquez ärgert sich, weil er zum Zeitpunkt des Sturzes kein Risiko einging: „Ich versuchte, alles unter Kontrolle zu behalten. Ich verwendete den weichen Hinterreifen, attackierte zu Beginn aber nicht, um den Reifen zu schonen. Mir war klar, dass P6 oder P7 meine reale Position war. Ich lag weiter vorn.“

Warum die Honda-Piloten öfter stürzen als der Rest des Feldes
„Bereits beim Start hatte ich ein Problem und verlor einige Positionen. Das war nicht mein Fehler sondern ein Problem, das bereits gestern auftrat“, berichtet der Spanier und macht seine Honda verantwortlich. Die RC213V sorgt im Lager von HRC weiter für rauchende Köpfe.

„Uns fehlt das, was allen Honda-Fahrern fehlt“, bemerkt Marquez. „Am Freitag erwischte es Mir, am Freitag Rins. Ich wünsche beiden eine gute Genesung. Heute erwischte es mich. Zum Glück verletzte ich mich nicht. Auf diesem Kurs versuchte ich stark, mich selbst zu bremsen.“

„Mir war klar, dass man sich hier schnell verletzt, weil die Geschwindigkeiten so hoch sind. Das sah man bei Mir und Rins. Wir stürzen zu viel“, stellt Marquez fest und begründet: „Honda hat Fahrer, die eine Sieger-Mentalität besitzen. Wenn man Fahrer mit dieser Mentalität auf das Motorrad setzt und sie nicht gewinnen können, dann führt das zu vielen Stürzen, weil wir mehr pushen als die anderen Fahrer, um die Rundenzeiten zu erreichen. Das ist es, was passiert ist.“

„In Le Mans und hier waren wir näher dran als wir erwartet haben. Das Problem ist, dass wir sehr viel riskieren müssen“, schildert Marquez. „Das macht es mental schwierig. Ich pushe aber weiter und blende den Rest aus. Ich konzentriere mich auf mich selbst, denn ich weiß, was ich in der Vergangenheit geschafft habe.“

Honda hat momentan einen großen Rückstand auf die Spitze. Ducati feierte in Mugello ein sehr erfolgreiches Wochenende. Sowohl im Sprintrennen als auch im Hauptrennen landeten drei Ducati-Piloten auf dem Podium.

Honda bei der MotoGP in Mugello meilenweit von Ducati entfernt
„Alle Ducati-Fahrer sind schnell“, bestätigt Marquez. „Der eine ist bei den Bedingungen stärker, ein anderer bei anderen Bedingungen. Ich habe mich hier stark verbessert. Vor einem Jahr fuhr ich hier auf dem Niveau von Nakagami, weil mir meine körperliche Verfassung einige Schwierigkeiten bereitete. Jetzt bin ich körperlich bereit.“

„Ich war mit einem sehr ähnlichen Motorrad deutlich schneller als im Vorjahr. Das ist der einzige Aspekt, der mich etwas beruhigt“, bemerkt Marquez nach dem enttäuschenden Wochenende in der Toskana.

Die Frage ist, wie lange Marquez noch Geduld hat. Von Honda kam zwischen Le Mans und Mugello kein Update. „Ich versuche, mit dem vorhandenen Material das Beste herauszuholen. Mein Team versucht, alles bestmöglich zu organisieren. In Le Mans bat ich um neue Teile, doch leider kam hier nichts an“, setzt Marquez seinen Arbeitgeber unter Druck.

In wenigen Tagen gastiert die MotoGP auf dem Sachsenring, der absoluten Paradestrecke von Marquez. „Kommende Woche haben wir eine neue Chance“, so Marquez. „Wir kommen nicht in unserer besten Verfassung zum Sachsenring. Es ist eine schwierige Situation, auch wenn es der Sachsenring ist. Wir werden am Samstag verstehen, wo wir stehen“, versucht der Spanier die Erwartungen niedrig zu halten.

Text von Sebastian Fränzschky

Motorsport-Total.com
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter

Dieser Beitrag wurde unter Racing abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert