Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Marc Marquez - © Yamaha

© Yamaha – Marc Marquez und Valentino Rossi treffen in Katar wieder aufeinander

Beim Saisonauftakt der MotoGP in Losail/Katar treffen Valentino Rossi (Yamaha) und Marc Marquez (Honda) zum ersten Mal seit dem denkwürdigen Saisonfinale 2015 auf der Rennstrecke direkt aufeinander.

Gespannt schauen Experten, Fans und Kollegen drauf, ob es im Privatduell der beiden MotoGP-Asse zu einer weiteren Eskalation kommt, oder ob sich die Gemüter während des Winters beruhigt haben.

„Deswegen ist die Spannung so hoch wie nie zuvor, weil man es kaum erwarten kann, wenn Marquez und Rossi sich im Rennen das erste Mal nebeneinander auf der Bremse messen werden“, meint MotoGP-Experte Alex Hofmann bei ‚ServusTV‘. Aprilia-Pilot Stefan Bradl hatte beim Test in der Vorwoche die Gelegenheit, Rossi und Marquez aus der Nähe zu betrachten und beobachtete ein abgekühltes Verhältnis. „Was vorgefallen ist, werden sie beide nicht vergessen können“, meint der Deutsche bei ‚ServusTV‘.

Dazu trugen auch Aussagen von Rossi bei, der Marquez vor einigen Tagen in einem Interview als Lügner und Betrüger bezeichnet und eine Versöhnung mit dem Spanier kategorisch ausgeschlossen hatte. Der frühere österreichischen Motorradpilot Gustl Auinger erwartet aber nicht, dass sich dieser verbale Schlagabtausch unvermindert auf der Rennstrecke fortsetzen wird.

Gesunde Rivalität ist gut für den Sport
„Ich glaube nicht, dass sie Feinde sind und dass das in irgendeiner Form eskaliert, die wir alle nicht absehen können“, meint Auinger bei ‚ServusTV‘. „Dafür sind sie viel zu sehr Profis und der Sport viel zu gefährlich.“ Dieser Meinung schließt sich auch Hofmann an. „Es sind Profis, die sich auf der Rennstrecke treffen und genau dort das Thema bearbeiten werden“, meint er.

Eine gesunde Rivalität zwischen den Spitzenfahrern der MotoGP ist für Auinger im Sinne des Sports sogar von Vorteil. „Wenn du mit dem nicht so sehr gut Freund bist, findest du vielleicht leichter einen Weg dran vorbei. Für den Sport als solches, für das Spektakel MotoGP müssen sie nicht unbedingt die dicksten Freunde sein“, meint er.

Vorfälle wie den in Malaysia 2015 möchte Hofmann in diesem Jahr allerdings nicht wieder sehen. „Vergangenes Jahr haben wir viele Manöver gesehen, die grenzwertig waren, aber letztendlich sind es immer noch Motorradfahrer ohne Knautschzone. Ein Fehler kann heftige Konsequenzen haben, deswegen hoffen wir, dass es sich ein bisschen beruhigt hat“, sagt er, weiß allerdings aus eigener Erfahrung, dass sich gute Vorsätze im Rennen nicht immer umsetzen lassen. „Wenn der Deckel zu ist, dann ist das Gehirn mit dem Adrenalin doch nicht mehr ganz so frisch und geht es mit einem durch.“


Offene Daten zwischen Rossi und Lorenzo
Rossi war jedoch nicht nur mit Marquez aneinander geraten. Auch das Verhältnis zu seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo, der ihn 2015 auch dank der Mithilfe von Marquez im Kampf um die Weltmeisterschaft geschlagen hatte, war zuletzt wieder merklich abgekühlt. Hofmann rechnet aber auch hier mit keiner größeren Eskalation. Das werde Yamaha zu verhindern wissen.

„Das sind Spitzensportler, die Spitzengehälter haben. Wenn du als Hersteller deine zehn Millionen auf den Tisch legst für den ersten mit der 46 und deine acht Millionen für den dahinter, dann hast du ein gewisses Mitspracherecht“, sagt er. „Ich glaube Lin Jarvis bei Yamaha macht das sehr gut. Er hat gesagt, es gibt weiterhin offene Daten, sie können sich gegenseitig ins Data-Recording schauen.“

Text von Markus Lüttgens

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