Alvaro Bautista - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Alvaro Bautista weiß noch nicht, was Honda an der Fireblade verbessern muss

(Motorsport-Total.com) – Die neue Honda Fireblade RR-R traf beim offiziellen Superbike-Test in Jerez erstmals auf die Konkurrenz.

Leon Haslam sorgte am ersten Testtag für eine kleine Sensation, als er mit der neuen Honda die Tagesbestzeit fuhr.

Besonders aussagekräftig waren die Bedingungen in Jerez nicht, denn einige Piloten ließen es auf der nassen Fahrbahn eher ruhig angehen. Es wurde aber klar, dass Alvaro Bautista etwas mehr Zeit benötigt, um sich an die neue Fireblade zu gewöhnen.

„Es waren natürlich schwierige Wetterbedingungen, doch bei jedem Stint testeten wir andere Einstellungen“, berichtet Haslam, der den finalen Testtag (zum Bericht) auf Position sechs beendete. „Wir arbeiteten uns durch die Aufgabenliste. Unser Ziel ist es, die vielen Teile zu probieren.“

„Für viele Dinge benötigen wir eine trockene Strecke. Doch es tat uns nicht weh, am Mittwoch im Nassen zu fahren. Am Donnerstag war der Kurs nie richtig trocken. Alles in allem erledigten wir das, was wir vorgenommen hatten“, bilanziert Haslam.

Wie konkurrenzfähig ist Honda im Trockenen?
Honda wird ab Sonntag in Portugal testen, bevor es nach Australien geht. „Hoffentlich haben wir in Portimao besseres Wetter“, bemerkt Haslam. Aktuell sieht die Prognose für die beiden Testtage in Südportugal besser aus als die für Jerez. Es soll trocken bleiben.

Auch Teamkollege Alvaro Bautista wünscht sich in Portimao trockene Bedingungen. „Testtage mit Nässe und Mischbedingungen sind nie einfach, vor allem nicht für uns mit unserer brandneuen Maschine. Wir haben Entwicklungsarbeit vor uns“, kommentiert der Spanier.

„Wir benötigen mehr Fahrzeit im Trockenen. Doch immerhin konnten wir ein paar Daten sammeln. Wir begannen ohne irgendwelche Referenzen“, berichtet Bautista, der sich noch nicht sicher ist, woran Honda im Moment arbeiten sollte: „Die Zeit wird uns zeigen, worauf wir uns an der Maschine konzentrieren müssen.“

Alvaro Bautista erstmals auf einer Reihen-Vierzylinder-Maschine
Das Konzept der Honda Fireblade ist für Bautista absolutes Neuland. In der Vergangenheit fuhr Bautista ausschließlich mit V4-Bikes. Im vergangenen Jahr war es die Ducati Panigale V4R – das einzige WSBK-Bike mit V4-Motor. In der MotoGP saß der Spanier zuletzt auf der Ducati Desmosedici und pilotierte in den Jahren zuvor V4-MotoGP-Bikes von Aprilia, Honda und Suzuki.

„Ich arbeite daran, meinen Fahrstil anzupassen. In der Vergangenheit fuhr ich Motorräder, die etwas anders waren“, bemerkt Bautista. „Die Bedingungen waren am Donnerstag besser als am Mittwoch, auch wenn es nie komplett trocken war. Wir konnten die Slicks nutzen. Meine Eindrücke sind gut.“

„Ich denke, dass wir sehr viel Potenzial haben. Wir müssen uns mit dem Feintuning beschäftigen. In dieser noch jungen Phase des Projekts verfolgen wir das Ziel, intensiv an der Abstimmung zu arbeiten, damit wir schnellstmöglich auf Topniveau fahren können“, so Bautista.

Leon Haslam hofft auf HRC-Support
Und was sagt Haslam zum neuen Teamkollegen? „Es ist aufregend, einen so starken Teamkollegen zu haben wie Alvaro. Es scheint, als hätten wir beide ein ähnliches Verständnis vom Motorrad“, kommentiert der Brite. „Es ist wichtig, von Honda und HRC unterstützt zu werden. Es ist ein neues Motorrad. Es fließt viel Entwicklungsarbeit ein. Das Team möchte erfolgreich sein. Diese Zuversicht inspiriert mich, mein Bestes zu geben.“

Die Zeiten vom Test in Jerez (Donnerstag):
1. Jonathan Rea (Kawasaki) – 1:40.983 Minuten
2. Toprak Razgatlioglu (Yamaha) – 1:41.214
3. Scott Redding (Ducati) – 1:41.407
4. Alex Lowes (Kawasaki) – 1:41.642
5. Michael van der Mark (Yamaha) – 1:42.707
6. Leon Haslam (Honda) – 1:42.797
7. Loris Baz (Ten-Kate-Yamaha) – 1:43.384
8. Alvaro Bautista (Honda) – 1:43.579
9. Michael Rinaldi (Go-Eleven-Ducati) – 1:43.789
10. Federico Caricasulo (GRT-Yamaha) – 1:43.811
11. Tom Sykes (BMW) – 1:44.014
12. Maximilian Scheib (Orelac-Kawasaki) – 1:44.153
13. Garrett Gerloff (GRT-Yamaha) – 1:44.214
14. Sandro Cortese (Barni-Ducati) – 1:44.258
15. Chaz Davies (Ducati) – 1:44.276
16. Sylvain Barrier (Brixx-Ducati) – 1:44.322
17. Leandro Mercado (Motocorsa-Ducati) – 1:44.451
18. Eugene Laverty (BMW) – 1:44.543
19. Christophe Ponsson (Aprilia-Testteam) – 1:47.058

Die Zeiten vom Test in Jerez (Mittwoch):
1. Leon Haslam (Honda) – 1:52.149 Minuten
2. Michael van der Mark (Yamaha) – 1:52.180
3. Garrett Gerloff (GRT-Yamaha) – 1:52.213
4. Scott Redding (Ducati) – 1:52.508
5. Loris Baz (Ten-Kate-Yamaha) – 1:52.660
6. Tom Sykes (BMW) – 1:53.097
7. Alex Lowes (Kawasaki) – 1:53.246
8. Toprak Razgatlioglu (Yamaha) – 1:53.494
9. Federico Caricasulo (GRT-Yamaha) – 1:53.676
10. Alvaro Bautista (Honda) – 1:54.824
11. Leandro Mercado (Motocorsa-Ducati) – 1:55.361
12. Maximilian Scheib (Orelac-Kawasaki) – 1:55.884
13. Eugene Laverty (BMW) – 1:56.015
14. Sylvain Barrier (Brixx-Ducati) – 1:56.105
15. Christophe Ponsson (Aprilia-Testteam) – 1:56.542
16. Chaz Davies (Ducati) – 1:58.684
17. Sandro Cortese (Barni-Ducati) 1:59.030
18. Michael Rinaldi (Go-Eleven-Ducati) – 2:04.148
19. Jonathan Rea (Kawasaki) – ohne Zeit

Text von Sebastian Fränzschky

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