(Motorsport-Total.com) – Dass Jorge Martin im MotoGP-Sprint am Samstag in Sepang (Malaysia) einen großen Schritt in Richtung Titelgewinn 2024 gemacht hat und im Grand Prix am Sonntag seinen ersten Matchball hat, das hat er zu großen Teilen dem Sturz von Francesco Bagnaia zu verdanken.
In der dritten von zehn Runden im Sepang-Sprint ist Bagnaia an zweiter Stelle fahrend in Kurve 9 gestürzt. Zur Ursache für den Sturz bei niedrigem Tempo sagt der Ducati-Werkspilot: „Ich habe die Kurve ein bisschen langsamer angefahren als sonst, habe dabei aber am Scheitelpunkt der Kurve eine Bodenwelle erwischt und mir ist das Vorderrad weggerutscht.“
„Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass mir das passiert ist. Ich wollte beim Bremsen nichts riskieren und genau in diesem Moment bin ich gestürzt“, sagt Bagnaia, der auf genau die gleiche Art und Weise in der letzten Runde des Barcelona-Sprints einen sicher geglaubten Sieg weggeschmissen hat.
Neu ist die Bodenwelle in Kurve 9 des Sepang International Circuit nicht. Bagnaia kannte sie, hatte aber nicht damit gerechnet, dass sie ihn in jener dritten Runde hinter Jorge Martin und vor Marc Marquez fahrend vom Motorrad kegeln würde.
„Ich habe diese Bodenwelle sowohl in der Vergangenheit als auch an diesem Wochenende schon oft berührt und bin nie gestürzt“, sagt Bagnaia und erklärt: „In dieser Runde aber war ich ein bisschen weiter innen. Das war das erste Mal und es war der denkbar schlechteste Moment dafür.“
Dem Sturz vorausgegangen war, dass Bagnaia direkt den Spurt zur ersten Kurve gegen WM-Rivale Jorge Martin verlor. Bis dahin hatte der Ducati-Werkspilot jede Session an diesem Wochenende, in der er angetreten ist, für sich entschieden: Erstes Freies Training, Zeittraining, zweites Freies Training und auch das Q2-Segment des Qualifyings, in dem es um die Pole ging.
Auf den ersten Metern des Sprints aber kam Martin an Polesetter Bagnaia vorbei. Und von da an gab Martin die Führung im Verlauf der zehn Runden nicht mehr ab, während Bagnaia selber nur zweieinhalb Runden weit kam. Bagnaias Teamkollege Enea Bastianini sagt, dass ihm selber in besagter Kurve 9 „zweimal das Vorderrad weggerutscht ist, aber im Vergleich zu ‚Pecco‘ hatte ich mehr Glück“.
Marc Marquez, der den Sturz von Bagnaia aus nächster Nähe beobachten konnte, sagt: „Diese Kurve 9 ist extrem kritisch. Wie viele solche Stürze haben wir an dieser Stelle schon gesehen? Ich glaube, er hat getan, was er tun musste, nämlich zu pushen. Das wird er auch morgen wieder tun. Er wird etwas riskieren müssen und versuchen, das Rennen zu gewinnen. Das ist seine einzige Chance, Punkte aufzuholen.“
Bagnaia selber sagt mit Blick auf den Grand Prix über 20 Runden am Sonntag vielsagend: „Mein Maximum zu geben und das Rennen zu gewinnen, das wird nicht mehr reichen. Ich brauche ein bisschen mehr.“
Wird Martin am Sonntag hinter Bagnaia Zweiter, dann ist die WM-Entscheidung zwar noch nicht gefallen, aber es wären eben nur fünf Punkte, die Bagnaia aufholen würde. Am letzten Rennwochenende der Saison (Ort und Datum noch offen) gibt es noch 37 Punkte. Aktuell hat Martin schon 29 Punkte Vorsprung auf Bagnaia.
Text von M.Fritzsche, Co-Autoren: L.D’Adderio, O.Puigdemont
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