Nicky Hayden - © Honda

© Honda – Zum ersten Mal gewann Nicky Hayden ein Rennen der Superbike-WM

Nicky Hayden feierte in Malaysia seinen ersten Sieg in der Superbike-WM. Am Sonntag schlug das Wetter in Sepang um, starker Regen setzte die neu asphaltierte Strecke unter Wasser.

Hayden spielte seine gesamte Erfahrung aus, schnappte sich am Ende der ersten Runde die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Zum ersten Mal seit dem MotoGP-Rennen in Laguna Seca 2006 gewann der US-Amerikaner ein Rennen!

Für Honda war es der erste Sieg seit 2014. Hayden zählt nun zu der illustren Runde an Fahrern, die in der MotoGP und in der Superbike-WM gewonnen haben.

Lange sah es nach einem souveränen Triumph aus, fünf Runden vor Rennende hatte Hayden schon vier Sekunden Vorsprung, doch es wurde noch spannend. Nachdem sich Davide Giugliano in einem engen Zweikampf gegen seinen Ducati-Teamkollegen Chaz Davies durchgesetzt hatte, startete der Italiener eine Aufholjagd. Zu Beginn der letzten Runde lag Hayden nur noch eine Sekunde vorne, doch der Routinier behielt die Nerven und bot Giugliano keine Chance für einen Angriff.

„Ich freue mich sehr über diesen Sieg“, strahlt Hayden nach dieser Sternstunde. „Danke an das Team, denn das Bike war großartig. Ich wusste, dass ich heute eine Chance hatte, deshalb gab ich in der ersten Runde alles, um nach vorne zu kommen. Dann holte ich mir einen Vorsprung heraus. Wir hatten keine Ahnung, wie sich die Reifen verhalten würden. Als es abtrocknete, machte ich mir Sorgen. Es war nicht einfach. Ich widme diesen Sieg meinem Vater, denn er hat an diesem Wochenende einen Podestplatz von mir erwartet.“

Giugliano kam dem Sieg nahe, es war sein zweiter Podestplatz und sein bestes Ergebnis in diesem Jahr. „Es war ein hartes Rennen, aber ich freue mich über den zweiten Platz. Ich musste aus der dritten Reihe starten und es war nicht einfach, die anderen Fahrer zu überholen. Schritt für Schritt bin ich nach vorne gekommen. Ich war dem Sieg nahe, aber dieses Ergebnis ist für mich sehr wichtig.“


Jonathan Rea auf WM-Kurs
Hinter Giugliano eroberte Jonathan Rea (Kawasaki) den dritten Platz. Damit setzte der Weltmeister seine Podestserie in diesem Jahr fort. In der Schlussphase konnte der Brite noch Davies, der Vierter wurde, den wichtigen Podestplatz abknöpfen. Da Samstag-Sieger Tom Sykes (Kawasaki) im Regen auf Platz acht kam, läuft in der Weltmeisterschaft weiterhin alles für Rea. Er hat nun 42 Punkte Vorsprung auf Davies und 70 auf Sykes. Die Mission Titelverteidigung ist auf Kurs.

„Im Regen ist es immer der Plan, das Rennen zu gewinnen. Das Motorrad funktioniert im Nassen sehr gut, aber Nicky fuhr am Anfang eine sehr gute Pace“, berichtet Rea aus seiner Sicht. „Ich wollte nicht mit ihm mitfahren, weil ich mir dachte, dass die Reifen abbauen könnten. Ich habe mein Rennen gut verwaltet. Es ist natürlich nicht ideal, wenn sich das Wetter zwei Stunden vor dem Rennen ändert. Wir haben gut darauf reagiert. Wir haben für die WM ein sehr gutes Wochenende gezeigt, ich bin sehr glücklich.“

Ein starkes Rennen zeigte Anthony West, der bei Pedercini-Kawasaki für den verletzten Sylvain Barrier eingesprungen ist. Im Regen ist der Australier bekanntlich immer stark, wie er auch diesmal bewies. In der Anfangsphase griff West munter die Topstars an und wurde mit dem fünften Platz belohnt. Michael van der Mark (Honda) und Alex de Angelis (Aprilia) folgten dahinter als Sechster und Siebter. Hinter Sykes kam Leon Camier (MV Agusta) auf Rang neun ins Ziel.

Die BMW-Fahrer waren im Regen nicht konkurrenzfähig. Markus Reiterberger erkämpfte sich den zehnten Platz, seine Markenkollegen sahen die karierte Flagge außerhalb der Top 10. Trotz der schwierigen Bedingungen gab es nur zwei Ausfälle. Karel Abraham war schon früh draußen, Alex Lowes stürzte in der Schlussphase von seiner Yamaha. Das nächste Rennwochenende findet Ende Mai in Donington (Großbritannien) statt.

Sepang WorldSBK Rennen2 Ergebnisse

1 4 69 N. HAYDEN USA Honda World Superbike Team Honda CBR1000RR SP 16 2’17.273 284,6 2’03.435 297,1 8 25 115 6
2 9 34 D. GIUGLIANO ITA Aruba.it Racing – Ducati Ducati Panigale R 16 1.254 2’16.716 278,0 2’04.052 293,9 10 20 118 5
3 3 1 J. REA GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 16 3.684 2’16.914 286,1 2’03.021 297,1 20 16 257 1
4 5 7 C. DAVIES GBR Aruba.it Racing – Ducati Ducati Panigale R 16 5.720 2’17.501 280,9 2’03.485 294,7 16 13 215 2
5 11 13 A. WEST AUS Pedercini Racing Kawasaki ZX-10R 16 15.989 2’18.206 281,6 2’04.440 296,3 7 11 18 17
6 10 60 M. VAN DER MARK NED Honda World Superbike Team Honda CBR1000RR SP 16 19.979 2’18.103 273,8 2’04.183 295,5 9 10 125 4
7 13 15 A. DE ANGELIS RSM IodaRacing Team Aprilia RSV4 RF 16 20.028 2’18.007 276,6 2’06.691 297,9 9 41 14
8 1 66 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 16 23.011 2’18.505 284,6 2’02.246 296,3 25 8 187 3
9 12 2 L. CAMIER GBR MV Agusta Reparto Corse MV Agusta 1000 F4 16 24.045 2’18.280 276,6 2’05.399 287,6 6 7 73 8
10 6 21 M. REITERBERGER GER Althea BMW Racing Team BMW S1000 RR 16 25.139 2’18.042 279,4 2’03.549 300,4 6 53 13
11 15 12 X. FORÉS ESP Barni Racing Team Ducati Panigale R 16 25.208 2’17.949 276,6 2’06.787 292,3 2 5 56 12
12 14 25 J. BROOKES AUS Milwaukee BMW BMW S1000 RR 16 25.835 2’18.091 271,7 2’06.699 294,7 5 4 39 15
13 8 81 J. TORRES ESP Althea BMW Racing Team BMW S1000 RR 16 26.757 2’18.194 273,1 2’03.855 301,2 13 3 103 7
14 7 32 L. SAVADORI ITA IodaRacing Team Aprilia RSV4 RF 16 30.729 2’18.035 282,4 2’03.612 302,1 2 66 10
15 18 16 J. HOOK AUS Grillini Racing Team Kawasaki ZX-10R 16 1’05.347 2’19.662 280,2 2’11.197 282,4 1 1 2 23
16 23 4 G. VIZZIELLO ITA Team GoEleven Kawasaki ZX-10R 16 1’17.761 2’21.642 277,3 2’16.701 280,9
17 17 99 L. SCASSA ITA VFT Racing Ducati Panigale R 16 1’18.121 2’20.900 277,3 2’07.628 286,9 3 3 21
18 22 119 P. SZKOPEK POL Team Tóth Yamaha YZF R1 16 1’31.412 2’19.328 272,4 2’12.277 286,9
19 21 9 D. SCHMITTER SUI Grillini Racing Team Kawasaki ZX-10R 16 2’07.000 2’22.487 273,8 2’11.881 279,4 1 25
20 19 11 S. AL SULAITI QAT Pedercini Racing Kawasaki ZX-10R 16 2’08.836 2’23.041 269,7 2’11.320 280,2
21 20 10 I. TÓTH HUN Team Tóth Yamaha YZF R1 15 1 Lap 2’29.329 246,9 2’11.720 282,4

Text von Gerald Dirnbeck

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