Ende 2002 besuchte Nicky Hayden in Valencia erstmals ein Rennen in Europa und stellte verwundert fest, wie professionell der Motorradsport betrieben wird.
Honda holte den AMA-Champion in die MotoGP und erhoffte sich vom US-Amerikaner einiges. In der Debütsaison gelang es Hayden, sich gegen Superbike-WM-Champion Colin Edwards und Vize-Champion Troy Bayliss durchzusetzen.
2003 und 2004 holte Hayden jeweils zwei Top-3-Ergebnisse. 2005 folgte der erste MotoGP-Sieg, ein Jahr später schnappte sich der Honda-Werkspilot den WM-Titel.
Beim Saisonfinale in Valencia ging Haydens MotoGP-Karriere zu Ende. Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta nahm den MotoGP-Champion von 2006 in den Kreis der Legenden auf, zu dem unter anderem auch Giacomo Agostini, Mike Hailwood, Mick Doohan und Casey Stoner gehören. „Es ist uns eine große Ehre, Nicky diese Auszeichnung zu überreichen – nicht nur, weil Nicky ein Champion war und einer der Fahrer mit den meisten Starts in der Königsklasse ist, sondern auch weil er über die Jahre mit seinem Verhalten, seinem Sportgeist und seiner Freundlichkeit glänzte“, lobt Ezpeleta.
„Es ist eine große Ehre, ihn als Legende auszuzeichnen. Wir danken für alles, was er in diesen Jahren für den Sport tat“, so der Dorna-CEO. Hayden genoss es, in den Kreis der Legenden aufgenommen zu werden: „Es ist eine großartige Ehre, das nehme ich nicht einfach nur so hin – so viele Fahrer mit beeindruckenden Karrieren, die wie man sehen kann, mehr gewonnen haben und mehr geleistet haben, aber nichtsdestotrotz werde ich aufgenommen und bin sehr glücklich.“
„13 Jahre lang habe ich die MotoGP gelebt. Obwohl die letzten beiden Jahre schwierig waren, habe ich es immer genossen“, betont der dreimalige Grand-Prix-Sieger, der viele Jahre für Honda und Ducati als Werksfahrer an den Start ging. „Ich habe mit vielen verschiedenen Teams zusammengearbeitet und bin viele großartige Motorräder gefahren“, erinnert sich Hayden zurück.
„Es war hier, als ich im Jahre 2002 an der Boxenmauer stand und meinen ersten europäischen Grand Prix gesehen habe. Es war ein Schock, wie professionell alles war und die ganzen Zuschauer, da habe ich erst realisiert, auf welch große Sache ich mich da eingelassen habe und dass ich schnell alles auf die Reihe würde bekommen müssen“, schildert der ehemalige AMA-Superbike-Champion. „Das erste Jahr war hart, aber ich wurde Rookie of the Year, als ich den Superbike-Weltmeister und -Vizeweltmeister geschlagen habe.“
„Die Krone im Jahr 2006 zu gewinnen war mein Highlight. Das war für mich und meine Familie etwas Besonderes. Die zwei Siege in Laguna Seca waren ebenfalls besonders: Einerseits, weil es Heimsiege waren und andererseits, weil sie auf ganz verschiedene Arten zustande kamen: Im ersten Jahr lief alles nach Plan, das zweite Jahr lief gar nichts zusammen und ich konnte trotzdem den Sieg holen. Das waren besondere Momente“, erinnert sich der damalige HRC-Pilot.
„Schlechte Erinnerungen? Portugal 2006 war sicherlich eine oder auch hier in Valencia 2011, als ich mich in Kurve eins verletzt habe“, grübelt Hayden. Beim Rennen in Portugal wurde Hayden von Teamkollege Dani Pedrosa, der damals seine Rookie-Saison fuhr, aus dem Rennen befördert und beinahe um die WM gebracht. In Valencia zog sich Hayden vor vier Jahren eine komplizierte Handverletzung zu, die ihn lange Zeit behinderte.
Im Vorjahr musste Hayden mehrfach an seiner Hand operiert werden und fiel einige Rennen aus. „Vergangenes Jahr war wahrscheinlich die härteste Saison meiner Karriere und es sah so aus, als ob alles vorbei wäre, aber ich bin dank der großartigen Unterstützung zurückgekommen. Ich bevorzuge es, an die guten Erinnerungen zu denken“, so der zukünftige Superbike-WM-Pilot.
Text von Sebastian Fränzschky
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