Noch gibt es offiziell keine Entscheidung von Nicky Hayden betreffend seiner Zukunft, aber es zeichnet sich ab, dass es für den Weltmeister von 2006 keinen Platz mehr im MotoGP-Fahrerlager geben wird.
Aspar-Teamchef Jorge Martinez gab dieser Tage die Verpflichtung von Yonny Hernandez bekannt. Außerdem hat Eugene Laverty einen Vertrag für das nächste Jahr. Die Option auf den Nordiren wurde aber noch nicht gezogen.
Außerdem bahnt sich ein Materialwechsel bei Aspar an. Statt der Open-Honda könnte das Team auf Kundenmaschinen von Ducati wechseln. Die Verpflichtung von Hernandez, der von Ducati unterstützt wird, deutet darauf hin. Und was macht Hayden im nächsten Jahr? „Ich kann noch nicht sagen, dass wie nähergekommen sind“, wird der US-Boy von ‚Crash.net‘ zitiert. „Ich spreche mit Teams in der Superbike-WM, das ist kein Geheimnis.“
„Als ich ursprünglich über einen Wechsel nachgedacht habe, wollte ich es mit einem guten Werksteam machen. Das hätte mich interessiert“, denkt Hayden an eine verpasste Chance. Als er noch Ducati-Werksfahrer war und sich die Zusammenarbeit dem Ende zuneigte, gab es die Möglichkeit, für Ducati in der Superbike-WM zu fahren. Hayden entschied sich aber für die nicht konkurrenzfähige Open-Honda.
Allerdings sind derzeit die Möglichkeiten in der Superbike-WM begrenzt. Die Teams von Ducati, Kawasaki und Rückkehrer Yamaha sind besetzt. Wie und ob sich Aprilia im nächsten Jahr aufstellen wird, ist noch offen. Die Gerüchte bringen Hayden mit Ten Kate Honda in Verbindung. Da Sylvain Guintoli zu Yamaha wechselt, ist noch ein Motorrad neben Michael van der Mark frei. Auf der anderen Seite ist klar, dass man mit der CBR1000RR derzeit nicht gewinnen kann.
„Ich muss entscheiden, ob ich daheim bleibe, oder in der Superbike-WM auf keinem Werksmotorrad fahre. Ich muss noch abwarten, denn hier in der MotoGP habe ich keine aufregenden Optionen, nur Angebote am Ende des Feldes“, seufzt Hayden. Die Gerüchte bringen ihn auch als Testfahrer beispielsweise für KTM oder Aprilia in Verbindung. „Ich möchte den Hersteller nicht nennen, denn es ist noch zu früh und es gibt kein konkretes Angebot.“
Die Karriere des 34-Jährigen könnte auch mit diesem Jahr zu Ende gehen. Nach dem AMA-Titel 2002 wurde Hayden direkt ins Honda-Werksteam transferiert und war Teamkollege von Valentino Rossi. 2005 konnte er in Laguna Seca seinen ersten Grand Prix gewinnen. 2006 folgten zwei weitere Siege und eine sehr konstante Saison, die ihm letztendlich den WM-Titel brachte. An diese Erfolge konnte Hayden seither nicht anknüpfen. In fünf Jahren im Ducati-Werksteam gelangen ihm nur drei Podestplätze.
„Es nähert sich der Punkt, an dem ich darüber nachdenken muss, ob ich nicht daheim bleibe. Das ist aber nicht meine bevorzugte Wahl“, betont der US-Amerikaner. „Ich genieße den Rennsport immer noch. Selbst an einem schlechten Tag würden die meisten Leute diesen Job nehmen. Wenn sich aber keine gute Möglichkeit ergibt, dann muss ich diese Option in Betracht ziehen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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