(Motorsport-Total.com) – Etwas mehr als eine Sekunde verlor KTM-Neuzugang beim MotoGP-Vorsaisontest in Sepang auf die Bestzeit.
Damit fand sich der Australier nur auf der 18. Position wieder. Teamkollege Brad Binder beendete den Test auf der 14. Position. Die beiden KTM-Werkspiloten wurden durch weniger als eine Zehntelsekunde voneinander getrennt.
„Es war hart“, gesteht Miller nach den drei Testtagen in Sepang. „Wir sind etwas gegen eine Mauer gelaufen, als wir mit der Abstimmungsarbeit mehr aus dem Motorrad herausholen wollten. Wir arbeiteten an der Geometrie, damit ich mich etwas wohler fühle. Vor dem Mittag gelang uns diesbezüglich eine Verbesserung.“
Doch was ist Millers größtes Problem bei der Umstellung von der Ducati zur KTM? „Die Datenaufzeichnungen bestätigen, dass ich im Vergleich zu den anderen Fahrern Probleme im Kurvenscheitel habe, das Motorrad einzulenken und danach aus der Kurve zu beschleunigen. Wir müssen das alles noch besser verstehen, damit ich mich so gut wie möglich anpassen kann“, erklärt der Australier.
„Ich habe ziemlich viele Entwicklungen probiert. Bisher haben wir keine gezielte Zeitenjagd gestartet“, versucht Miller das durchwachsene Ergebnis des Tests zu rechtfertigen. „Niemand sieht sich gern in der unteren Hälfte der Wertung. Doch eine schnelle Runde ist aktuell nicht unser größtes Problem.“
„Viel eher geht es darum, die Basis für Portimao zu bestimmen. Es gibt nur noch einen Test und dann steht bereits das erste Rennen an“, ist sich Miller bewusst. „Aktuell lerne ich jeden Tag etwas Neues über das Motorrad dazu. Das ist cool.“
Harmloser Sturz und viele offene Fragen
Am finalen Tag stürzte Miller in Kurve 1. „Der Sturz war eine Kleinigkeit. Als ich in Kurve 1 ans Gas ging, rutschte das Motorrad unter mir weg“, kommentiert er. „Ich konnte das Motorrad wieder aufrichten und weiterfahren.“
Fakt ist aber, dass die Umstellung zur KTM alles andere als einfach ist. „Es sind so viele Dinge anders, an die ich mich noch gewöhnen muss. Doch es gibt auch positive Aspekte. Diese muss ich nur noch richtig verstehen, um die Stärken auch zu nutzen“, bemerkt Miller.
„Grundsätzlich fehlt uns aber etwas Kurvengeschwindigkeit, was eigentlich meine Stärke ist. Ich muss noch eine bessere Balance erreichen, damit ich das Motorrad besser durch die Kurven bringen kann“, beschreibt Miller das Problem.
Motor der KTM RC16: Viel Leistung, aber zu aggressives Verhalten
In den zurückliegenden Jahren saß Miller auf dem wohl leistungsstärksten Motorrad im Feld. Doch im Vergleich zur Ducati muss sich die KTM in Sachen Leistung nicht verstecken, meint Miller.
„Die Leistung ist gut, doch wir arbeiten noch daran, die Leistungsentfaltung etwas sanfter zu machen. Der Motor hat viel Spitzenleistung. Das Motorrad ist schnell“, stellt Miller fest. „Wir müssen uns aber noch ausgangs langsamer Kurven verbessern. Das ist das Problem.“
„Beim Hinterherfahren bei anderen Motorrädern erkannte ich, dass wir da Defizite haben. Wir bringen die Leistung nicht so gut auf den Boden. Doch sobald wir den dritten Gang drin haben, können wir mit allen anderen Bikes mithalten“, lobt Miller die Leistung des KTM-Motors.
Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Oriol Puigdemont
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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