(Motorsport-Total.com) – KTM wird ab der MotoGP-Saison 2023 mit einer neuen Fahrerpaarung an den Start gehen.
Jack Miller wechselt von Ducati nach Österreich und wird der neue Teamkollege von Brad Binder sein. Man hat sich auf einen Zweijahresvertrag geeinigt. Mit Miller, der im nächsten Jahr 28 Jahre alt sein wird, setzt KTM auf einen erfahrenen Mann.
Der Australier fährt seit der Saison 2015 in der MotoGP und hat seither 126 Rennen in der Königsklasse bestritten. Nach drei Jahren in Honda-Kundenteams wechselte Miller 2018 zu Ducati. Drei Jahre fuhr er im Satellitenteam Pramac. Seit 2021 ist er Teil des Werksteams.
Miller und KTM kennen sich. 2014 wurde er im KTM-Team von Aki Ajo Moto3-Vizeweltmeister. Ajo ist auch aktuell noch Millers Manager. Und zwischen Ajo und KTM sind die Verbindungen mit den Teams in den Klassen Moto3 und Moto2 vorzüglich und sehr eng.
In der MotoGP hat Miller bislang drei Rennen gewonnen. Eines mit Honda und zwei mit Ducati. Insgesamt stand er bisher 17 Mal auf dem Podest. Dazu kommen in der Erfolgsbilanz eine Poleposition und zwei schnellste Rennrunden.
Warum sich KTM für Jack Miller entschieden hat
„Er möchte zu uns und wir möchten ihn gerne haben“, sagt KTM-Motorsportchef Pit Beirer über die Neuverpflichtung. KTM hat sich bewusst für einen erfahrenen Mann entschieden, der in Zukunft dabei helfen soll, das Projekt wieder in die Erfolgsspur zu bringen.
„Wenn man ums Aufholen kämpft, wie wir derzeit, dann hilft es, wenn man verschiedene Charaktere hat“, hält Beirer fest. „Mit Brad Binder haben wir jemanden, der einer der besten Fahrer für die Renndistanz ist.“
„Das hat er auch in Mugello unterstrichen, als er als 16. losgefahren ist und im Ziel nur vier Sekunden Rückstand hatte. Da ist er wieder ein riesen Rennen gefahren. Aber diese eine Runde [im Qualifying] bereitet uns immer noch Kopfzerbrechen.“
Aktuell fährt KTM mit Binder und Oliveira sowie im Tech-3-Team mit den Rookies Remy Gardner und Raul Fernandez. Alle vier sind mit der österreichischen Marke in die MotoGP gekommen und haben keine Vergangenheit beziehungsweise Erfahrung bei der Konkurrenz.
Beirer erklärt: „Wir haben die Situation, dass wir zwei Fahrer haben, die mit uns in dieser Klasse gewachsen sind. Sie wissen nicht, wie es woanders aussieht. Dann haben wir zwei Rookies. In dieser Konstellation lösen wir das Rätsel nicht, was Samstagmittag unsere große Schwäche ist.“
„In Barcelona waren wir am Freitag Sechster. Auch im Warm-up waren wir Sechster und Achter. Im Rennen fahren wir ganz okay, aber im Qualifying sind wir zu schlecht. Diesbezüglich würde mich ein Miller reizen, weil ich weiß, dass er auf eine Runde attackiert.“
„Ob er im Endeffekt stärkere Rennen fahren kann als Miguel, muss er erst beweisen“, fügt der KTM-Motorsportchef hinzu. Ob Oliveira Teil der KTM-Familie bleiben wird, ist derzeit ungewiss. Beirer würde den viermaligen MotoGP-Rennsieger gerne behalten.
Er bot ihm für mehr Gehalt einen Wechsel zu Tech 3 an. Oliveira war von diesem Vorschlag aber nicht begeistert und nahm Kontakt mit der Konkurrenz auf. In Barcelona wurde er mit Vertretern von Ducati und dem Gresini-Team gesehen. Ob es zu einer Einigung gekommen ist, ist derzeit nicht bekannt.
Text von Gerald Dirnbeck
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