Rennfahrer-Gene stecken im Asphalt des Pannoniarings. Tief in Sand und Kiesgemisch ist es beigemischt worden. Das die Strecke von, und für Motorradrennfahrer gebaut wurde merkt man ihm auf den ersten Metern an. Schwer zu bändigen räkelt sich das Asphaltband über den Ungarischen boden. Ebenso schwer ist zu verstehen warum, und was diesen Kurs so besonders macht. Normalerweise, wenn ich auf einer mir Neue Rennstrecke fahre, purzelt mir meist gleich eine annehmbare Rundenzeit aus dem Popometer, aber für den Pannoniaring brauche ich anscheinend doch etwas länger. Sag: „Egal… der Track is´ geil” und es hilft meist über Verkrampfungen hinweg, und schon klappt´s…
Aber zunächst musst du ja erstmal dort hin, was für mich mal eben 1000 stramme Kilometerlein bedeutet. Für die schönheit der ungarischen Pusta spührst du kurz vor dem Finale deiner Oddyssee dann auch kein wirkliches interesse mehr in dir. Das Hotel vor Ort hat zwar Zimmerchen mit der Bezeichnung „Luxus“ und klingt mit 40 Euronen verlockend, aber dem ist mit Misstrauen zu begegnen. Ehrlichgesagt, was dort als „Frühstück“ bezeichnet wird, toppt nicht mal Jet Fraß. Die Restliche Küche ist aber dafür um so besser.
Versucht auch nicht, einen abgerissenen Duschkopf zu bemängeln, wenn ihr nicht wollt das man euch dazu kurzerhand die schuld zuweist. Auch im Fahrerlager findet sich alles, womit man aus einer erhöhten Nachfrage oder Not ordentlich Bares machen kann. Aber was soll’s, so mancher wird schon froh gewesen sein, dort ein benötigtes Ersatzteil überhaupt zu bekommen. Wie dem auch sei, das Fahrerlager und die Boxenanlagen sind sauber und es macht spaß sich dort aufzuhalten- und das nicht nur wegen der Mords Möpse, die man an der kleinen Tankstelle präsentiert bekommt. Nun aber zum wesentlichen, und rauf mit euch auf eure Feuerstühle…
Die Start/Ziel Gerade führt einen flott an die Erste rechts, die du bergab führend anbremsen musst. Mut und Konzentration ist angesagt, um den richtigen Einfahrtwinkel, der dich über die Cörps führen sollte zu erwischen.
Lass den hintern rechts und stell das Gas noch mal kurz und hart auf, worauf du mit einem exakten Bremsmanöver in die langsame rechts fällst.
Nicht zu früh gibst du dem Gaul die Sporen und kreuzt die Fahrbahn. Weit von rechts winkelst du spät und schnell ab, um möglichst weit innen jeden Zentimeter der Stecke auszunutzen. Die leichte Kuppe dort sorgt bei mir immer für den spaß Faktor. Spät auf der Bremse winkelt man nun relativ spät ab, rollt weit links über die Cörps, und stellt das Bike etwas auf. So hast du genug fleisch am Messer, um exzessive aus dem Eck herauszubeschleunigen.
Kurve 5 geht viel schneller als sie aussieht und ich fahr sie vorzugsweise in einem „500-V“, wie ich das gern nenne. Bedeutet,- du bremst hart und spät- musst deshalb früher abwinkeln- lässt dich etwa einen Meter von der Linie tragen, und dann wieder nach innen rollen um das Bike für die Beschleunigungsphase zu positionieren. Ein „V“ eben. Ihr könnt euch das ja noch mal von mir erklären lassen, bevor ihr was ausprobiert…
Kurve 6 ist ausschlaggebend für euer abschneiden in 7, 8 und 9… jaja. Also schön flott einbiegen, aber nicht die Linie verlieren. Bleib rechts, denn die Priorität liegt klar auf dem Einlenkpunkt in Kurve 7. Fein und smooth über die Kuppe, und dann mit viiieeeel Gefühl in die Senke und damit zur Beschleunigungsorgie durch 8 und 9.
Versucht die 10 mal in einem höheren gang zu durcheilen, falls ihr euch dadurch das schalten zur 11 ersparen könnt. Passt vielleicht die Übersetzung dafür an, wenn nötig.
Timing ist für 11 und 12 angesagt, und ob das stimmt zeigt euch wenn ihr auf dem weg zur 13 überholen könnt. By the way… der kleine Sprunghügel danach macht glücklich!
Die schnelle rechts und die langsame links, also 14 und 15, sind als Kombination zu betrachten. Und wer sich fragt warum ein Andy Mekklau, der Rekordhalter dieser Strecke ist, Kurve 15 ganz innen anfährt… der sollte es einfach mal so richtig zornig in Kurve 14 krachen lassen. Die Antwort tut sich nämlich dann auf.
Heftig Rausbescheunigen und das Bike schön gerade stellen für die 90 grad rechts Kurve, die man ohne oder mit wenig Bremse einfahren sollte.
Die 17 hat’s in sich. Aus ihr sollte man 2 Kurven machen. Man überfährt den ersten teil etwas auf der Bremse. Bedeutet, das man dadurch später bremsen kann, sich bis zur Mitte der Fahrbahn raustragen lässt. Dann lässt man die Bremse los, rollt zurück in teil zwei und beschleunigt hart hinaus.
xyx36 Fazit
Der Pannoniaring ist die Reise wert. Der Asphalt zeigt sich schön griffig und Schräglagen können hier schön geübt werden. Die aufgemalten Cörps sind im regen zu meiden, im trocknen aber Pflicht. Ein sehr anspruchsvoller kurs der eine Starke Hand sucht.
Streckenbeschreibung und Infos zum Pannoniaring auf Rennstrecken TV
Can Akkaya begann 2004 unter dem Nicknamen „xyx36“ zu schreiben. 2006 erschien sie als Buch. Seine „Racers-Story …25 Sekunden…“
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