Das Alstare-Suzuki-Team hat sich aus der Superbike-Weltmeisterschaft zurückgezogen, dafür steigt in Crescent-Suzuki eine neue Mannschaft ein. Das Team wird angeführt von Paul Denning, der sich nach dem Suzuki-Rückzug aus der MotoGP voll und ganz auf die Superbike-WM konzentrieren kann. Teammanager Jack Valentine ist ebenfalls ein wichtiger Puzzlestein bei dem Aufstieg des Crescent-Teams. John Hopkins ist der Starfahrer, doch der US-Amerikaner laboriert weiterhin an seinem verletzten Finger. Ob er bis zum Saisonauftakt in Australien Ende Februar ganz fit sein wird, ist noch nicht sicher.
„Ich schätze, sein Finger wird nie wieder perfekt sein, aber er sollte gut genug sein, um Motorradrennen bestreiten zu können“, sagt Denning dazu. Die ersten Testfahrten musste „Hopper“ aufgrund seiner Verletzung auslassen. „John hat im letzten Jahr viel durchgemacht. Es war eine kleine Verletzung, die ein Albtraum wurde.“ Mitte August in Brünn hatte sich Hopkins verletzt. „Seine Basisfitness ist aber gut genug, weshalb er schnell zurückkommen kann.“
„Ich gehe davon aus, dass sich seine Fitness von Rennen zu Rennen verbessern wird. Es wird aber für ihn schwierig, schon für Phillip Island bei 100 Prozent zu sein“, meint der Teamchef. Als zweiter Fahrer wurde Leon Camier verpflichtet, der im Aprilia-Werksteam seinen Platz räumen musste. Der Brite hat die ersten Testfahrten in Portimao für Crescent bestritten. Auch wenn es nicht ganz reibungslos gelaufen ist, glaubt Denning, dass sich Camier „leicht anpassen wird. Das Motorrad passt zu ihm und ihm gefällt das Gefühl des Chassis.“
Vor zwei Jahren hat Leon Haslam mit der Alstare-Suzuki noch um den WM-Titel gekämpft. Im Vorjahr konnte Michel Fabrizio ab und an das Potenzial der GSX-R1000 aufblitzen lassen. Auch Hopkins stand bei seinem einzigen Wildcard-Auftritt (Silverstone) auf der Pole-Position. Die Crescent-Mannschaft bringt die Zutaten für den Erfolg mit. Es bleibt aber abzuwarten, wie sich die Neueinsteiger gegen die großen Werksteams von Aprilia und Honda, beziehungsweise gegen etablierte Teams wie die Ten-Kate-Mannschaft schlagen wird.
Die Superbike-WM ist hart umkämpft
„Die Meisterschaft sieht sehr interessant aus. Trotz des Rückzuges von Yamaha sind die Hersteller stark vertreten“, sagt Denning über die Superbike-WM. „Egal ob privat oder werksunterstützt, alle haben starke Teams und schnelle Fahrer. Im Vergleich zur MotoGP ist die Kombination aus den Pirelli-Reifen und den Superbike-Motorrädern ein einfacheres Paket, um die Limits zu erreichen. Deshalb können mehr Fahrer um Spitzenplätze kämpfen.“
„Ich sage das mit Respekt vor allen Superbike-Fahrern, denn sie kämpfen, um zu gewinnen. Die Superbike-Spezifikationen erlauben generell engere Rennen. Verschiedene Fahrer können Woche für Woche auf das Podium kommen. Das ist für die Fans toll. Bei den Superbikes kann der Fahrer noch den Unterschied machen. Dennoch werden die besten Fahrer, Motorräder und Teams am Ende um den Titel kämpfen. Hoffentlich sind wir dabei.“
Die Suzuki wird in allen Details verbessert
Denning und Valentine haben ein technisches Paket geschnürt, das aber noch ausgetestet werden muss. Die Elektronik stammt von Motec. Außerdem ist man eine Partnerschaft mit Yoshimura eingegangen. Die Japaner werden sich um das Motor-Tuning kümmern. Crescent kann sich deshalb auf die Fahrwerksseite konzentrieren. Optisch wird man von den feinen Änderungen nicht viel sehen.
„Die GSX-R wird ziemlich gleich aussehen, aber das komplette Motorrad wurde verbessert. Yoshimura arbeitet auf der Motorenseite und wir tauschen viele Entwicklungsideen aus“, so Denning. „Die Federungen und die Bremsen sind komplett neu. Das Elektronikpaket wurde upgedatet und jedes Detail der GSX-R wurde gewissenhaft unter die Lupe genommen. Die Suzuki ist ein gutes Gesamtpaket. Wir müssen sichergehen, dass die Fahrer 100 Prozent der Möglichkeiten nutzen können, indem wir die GSX-R so gut wie nur möglich machen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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