Pedro Acosta - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Nach dem sensationellen Debüt muss sich Pedro Acosta nun in Portimao beweisen

(Motorsport-Total.com) – Mit seiner Vorstellung beim MotoGP-Debüt in Katar hat Pedro Acosta weltweit für Schlagzeilen gesorgt und sich ins Rampenlicht gefahren.

„Ich habe schon im Vorjahr gesagt“, meint Superstar Marc Marquez, „dass er einer der Jungs der Zukunft, aber auch der Gegenwart ist, wie er in Katar gezeigt hat.“

„Er hat gezeigt, dass er genug Talent hat. Wenn man talentiert ist, dann ist man mit jedem Motorrad schnell. Er war super schnell und ich bin mir sicher, dass er lernen wird, den Reifen zu managen.“ Denn weil Acosta den Reifen zu früh verheizt hatte, wurde er schließlich „nur“ Achter.

Aber schon im ersten Training hatte der 19-Jährige mit einem Save auf Ellbogen und Schulter Qualitäten gezeigt, für die Marquez jahrelang berühmt gewesen ist. „Ja, das war ein guter“, lacht Marquez anerkennend über diesen Save. „Man muss an das Motorrad glauben, um das machen zu können.“

„Wenn der Grip aggressiv kommt, kann man abfliegen. Pedro hat einen sehr guten Fahrstil. Wenn sie von der Moto2 kommen, dann haben sie einen sehr guten Kurvenspeed. Das habe ich in den beiden Runden hinter ihm in den schnellen Kurven gesehen.“

Marquez musste dem Rookie folgen, weil sich Acosta im Rennen fehlerfrei in Kurve 1 am sechsmaligen MotoGP-Weltmeister vorbeigebremst hatte. Es war eine der Szenen des Saisonauftaktes. Aber Acosta will nicht zu viel Rummel um dieses Duell machen.

„Das Überholmanöver war schön, aber er hat das gesamte Rennen viel besser gemanagt als ich“, sagt der Tech3-Fahrer über Marquez. „Deshalb sollten wir nicht zu viel über das Überholmanöver sprechen.“

Trotzdem findet Acosta das Lob seines spanischen Landsmanns „sehr schön“: „Ich bin sehr glücklich, dass ich mit ihm die Strecke teilen und von ihm lernen kann. Die sechs, sieben Runden hinter ihm waren unglaublich. Natürlich wurde ein Traum wahr.“

Portimao aus vielerlei Hinsicht ein Neustart
Nun steht der Youngster mit dem Grand Prix von Portugal vor einer neuen Herausforderung, denn erstmals fährt Acosta mit dem MotoGP-Bike auf einer Strecke, auf der er im Vorfeld nicht testen konnte. Auch die Reifenmischungen von Michelin sind in Portimao etwas anders als in Katar.

„Deshalb beginne ich bei Null und muss mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Ich darf nicht zu viel an dieses Katar-Rennen denken, denn vielleicht war es irreal“, will er seinem sensationellen Debüt nicht zu viel Bedeutung beimessen.

Denn Acosta betont, dass er noch „überall“ etwas lernen muss: „Es fängt beim Start und in den ersten Runden an. Man hat in beiden Rennen gesehen, dass ich dabei viel verloren habe. Jetzt wird man sehen, wie schnell ich mich auf Portimao einstellen kann, weil es keinen Test gibt.“

„Es ist noch ein weiter Weg. Aber ich habe die vollste Unterstützung des Werksteams und alle Ingenieure stehen hinter mir. Ich muss schauen, dass es ein konstantes Wochenende wird, denn das ist der Schlüssel, um weiterzulernen.“

Portimao zählt zu Acostas Lieblingsstrecken im Kalender. Seine Referenz in der KTM-Familie ist Brad Binder: „Man muss sich nur ansehen, wie Brad die KTM fährt. Ich kann mich erinnern, wie ich mir vor drei Jahren seine Moto3-Daten angesehen habe.“

„Ich bin das Motorrad komplett überfahren. Er war viel sanfter, präziser und war deshalb schneller. Deswegen muss ich mir seine Daten ansehen, wie er die KTM fährt, denn er ist momentan der Schnellste von unserem Werk.“

Nach dem Katar-Rennen tauchten Spekulationen auf, dass sich Acosta möglicherweise einer Armpump-Operation unterziehen könnte. Das dementierte er am Donnerstag in Portugal vehement. Er hatte zwar im ersten Grand Prix in der Schlussphase Mühe mit dem linken Arm. Das lag aber daran, dass für ihn der Schalter vom Ride-Height-System nicht in einer optimalen Position war.

Text von Gerald Dirnbeck

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