Dani Pedrosa - © Dorna Sports

© Dorna Sports – Dani Pedrosa mit einem Lächeln: Was früher die Ausnahme war, gibt es jetzt öfters

(Motorsport-Total.com) – Über viele Jahre war Dani Pedrosa im MotoGP-Fahrerlager nicht gerade als der zugänglichste Fahrer bekannt.

„Little Samurai“ zog es in der Regel vor, sich abzuschirmen und nur das Nötigste preis zu geben. Um ihn mal lachen zu sehen, mussten vor allem nicht-spanische Medien und auch die Fans schon Glück haben.

Das hat sich grundlegend geändert, seit Pedrosa kein Stammfahrer mehr ist, sondern „nur noch“ Test- und Entwicklungsfahrer und in dieser Rolle längst nicht mehr zu allen MotoGP-Rennwochenenden rund um den Globus mitreist. Er ist offener und zugänglicher geworden.

„Seit meinem Rücktritt bin ich viel entspannter“, gibt Pedrosa im offiziellen MotoGP-Podcast ganz offen zu. Der 38-jährige Spanier, der 13 Jahre lang Stammfahrer im Honda-Werksteam war, bevor er im Anschluss an seinen Rücktritt (Valencia 2018) als Testfahrer von KTM engagiert wurde, erklärt: „Du veränderst dich einfach als Person, je nach dem, ob du den Druck hast oder eben nicht.“

Und gerade im Honda-Werksteam sie der Druck „immens“ gewesen. „Damit meine nicht nur den Druck seitens der Medien, sondern auch innerhalb des Teams“, sagt Pedrosa. Wie machte sich dieser Druck für ihn bemerkbar? „Wenn du Zweiter wirst, dann kriegst du schon ein paar traurige Gesichter als Reaktion“, erinnert er sich an die Zeit, in der er und insbesondere sein langjähriger Teamkollege Marc Marquez noch regelmäßig Siege einfuhren.

„Und das“, so Pedrosa weiter über die Situation im Honda-Team, „zehrt natürlich an deinen Nerven. Es ist einfach anstrengend.“ Ganz anders sei die Situation, seit er bei KTM als Test- und Entwicklungsfahrer unter Vertrag steht und nur noch ausgewählte Rennen bestreitet.

Bis zu Pedrosas erstem Wildcard-Einsatz in KTM-Farben gingen allerdings zweieinhalb Jahre ins Land. Im August 2021 auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg war es so weit. In den knapp drei Jahren seither hat er noch drei weitere Rennwochenenden als Wildcard-Starter bestritten – kein Vergleich zum Stress eines Stammfahrers.

„Ich brauchte die Zeit einfach, um mich zu sammeln und meine Begeisterung für Rennen und Testfahrten wiederzufinden, aber ohne den ganzen Zirkus drumherum“, sagt Pedrosa und beschreibt die Unterschiede: „Meine Herangehensweise an einen Grand Prix ist jetzt einfach eine ganz andere. Ich nehme meine Umgebung jetzt viel mehr wahr und kann diese auch mehr genießen.“

„Vorher war ich einfach nur in diesem Tunnel, indem ich versucht habe, alles auszublenden, also die Medien, das Gerede und all die Dinge, die neben der Strecke passierten. Im Gegensatz dazu kann ein Rennwochenende jetzt viel mehr genießen, mit einem Rundumblick auf alles, was es mit sich bringt“, so der dreimalige MotoGP-Vizeweltmeister.

Text von Mario Fritzsche

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