(Motorsport-Total.com) – Gleich mehrere Piloten werden nach dem MotoGP-Rennen am Sonntag in Valencia vermutlich die ein oder andere Träne verdrücken.
Denn ganze sechs Fahrer aus dem aktuellen Feld werden ihr letztes Rennen in der Königsklasse bestreiten – zumindest vorerst. Wir liefern einen Überblick über die Piloten, von denen wir uns verabschieden müssen – und schauen darauf, wie es ab 2019 für sie weitergeht.
Dani Pedrosa: Der Spanier ist ohne Frage der größte Name, der die MotoGP am Sonntag verlässt. Seit 2001 fuhr Pedrosa in der Motorrad-Weltmeisterschaft, seit 2006 in der MotoGP – alle 18 Saisons für Honda. 2003 wurde er Weltmeister in der 125er-Klasse, 2004 und 2005 triumphierte er zweimal in der 250er-Klasse. In der Königsklasse blieb ihm der Titel allerdings immer verwehrt.
Dem Paddock wird der dreimalige Champion auch über sein aktives Karriereende hinaus treu bleiben. Ab 2019 wird er Testfahrer bei KTM. Wildcardeinsätze sind in dieser Funktion allerdings nicht geplant. Es ist also – Stand jetzt – relativ wahrscheinlich, dass der 295. Start des „Little Samurai“ in der Weltmeisterschaft am Sonntag tatsächlich auch sein allerletzter sein wird.
Alvaro Bautista: Pedrosas Landsmann bringt es immerhin auf 274 Starts, wenn seine WM-Karriere am Sonntagnachmittag endet. 2002 absolvierte Bautista seine ersten Starts in der 125er-Klasse, in der er sich 2006 den Titel sichern konnte. Dazu kommt 2008 der Vizetitel in der 250er-Klasse. In der MotoGP blieben die ganz großen Erfolge aus, hier kommt Bautista in neun Saisons auf drei Podestplatz. Ganz oben stand er dabei nie.
Trotzdem überzeugte Bautista in diesem Jahr auf der Kunden-Ducati so sehr, dass die Italiener ihn für 2019 als Werkspilot in der Superbike-Weltmeisterschaft (WSBK) unter Vertrag genommen haben. Seine Rennkarriere setzt der 33-Jährige also auch nach seinem MotoGP-Abschied fort. Und vielleicht gibt es ja irgendwann doch noch einmal ein Wiedersehen in der Königsklasse.
Tom Lüthi: Der dritte Weltmeister im Bunde, der sich aus der MotoGP verabschiedet – nach nur einem Jahr. Der 125er-Weltmeister von 2005 kehrt nach einer schwierigen Saison auf der Kunden-Honda wieder in die Moto2 zurück. Dort wurde der Schweizer 2016 und 2017 jeweils Vizeweltmeister. Kann er 2019 wieder an alte Erfolge anknüpfen? Eine Rückkehr in die MotoGP erscheint nach der schwierigen Saison 2018 jedenfalls sehr unwahrscheinlich.
Bradley Smith: Nach zwei Jahren im KTM-Werksteam war für den Briten 2019 kein Platz mehr bei den Österreichern. Er wird durch Johann Zarco ersetzt. Insgesamt fuhr Smith seit 2013 in der MotoGP, zunächst für das Tech-3-Team, wo er bis 2016 zwei Podestplätze holte. Seine größten Erfolge in der Königsklasse – und zu wenig, um sich 2019 für einen weiteren Stammplatz zu empfehlen.
Stattdessen wechselt der 125er-Vizechampion von 2009 als Testpilot zu Aprilia. Für ihn ist es somit kein „echter“ Abschied, denn er hat bereits angekündigt, 2019 mehrere Wildcardeinsätze auf der RS-GP zu bestreiten. Außerdem nimmt er im kommenden Jahr an der neuen MotoE teil. Es wird sich zeigen, ob sich der Brite über gute Leistungen noch einmal für einen MotoGP-Stammplatz ins Gespräch bringen kann.
Scott Redding: Auch für den Moto2-Vizechampion von 2013 endet am Sonntag das MotoGP-Abenteuer nach insgesamt fünf Jahren. Zweimal stand er in diesem Zeitraum für Honda beziehungsweise Ducati auf dem Podium. Bei Aprilia wird er 2019 nach nur einem Jahr durch Andrea Iannone ersetzt. Ihn zieht es in die Britische Superbike-Meisterschaft (BSB). Mittelfristiges Ziel: WSBK. Chancen auf ein MotoGP-Comeback: gering.
Xavier Simeon: Wie Lüthi verlässt auch der Belgier die MotoGP nach nur einer enttäuschenden Saison wieder. Er bleibt Avintia/Esponsorama allerdings treu und wird für das Team 2019 in der MotoE an den Start gehen. Ein MotoGP-Comeback könnte es höchstens dann geben, wenn der einmalige Moto2-Rennsieger irgendwo noch einmal eine Menge Geld auf den Tisch legt.
Text von Ruben Zimmermann
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