Die Superbike-Weltmeisterschaft wird auch im neuen Jahr auf ServusTV zu sehen sein. In der Saison 2017 lief die seriennahe Meisterschaft erstmals auf dem Privatsender aus Österreich.
Philipp Krummholz kommentierte die Rennen und wird auch in diesem Jahr am Mikrofon sitzen, wenn sich Jonathan Rea, Chaz Davies, Tom Sykes und Co. duellieren. Im Exklusiv-Interview beantwortet Krummholz die wichtigsten Fragen vor dem Start der Superbike-WM-Saison 2018.
Frage: „Hat sich im Vergleich zum Vorjahr etwas am Übertragungsformat geändert? Zeigt ServusTV alle WSBK-Rennen live?“
Philipp Krummholz: „Es werden alle Rennen live gezeigt. Wir möchten es so abwechslungsreich machen, wie es im Vorjahr war. Vor und nach den Rennen gibt es Interviews. Wir bringen die wichtigsten Stimmen. Hin und wieder gibt es im Vorlauf auch Beiträge und kurze Storys. Zudem haben wir Analysen von den Experten.“
Frage: „Bei welchen Rennen ist ServusTV mit einer eigenen Kamera vor Ort?“
Krummholz: „Die beiden Auftaktevents in Australien und Thailand kommentieren wir aus Salzburg. Wir werden dennoch Interviews bringen. Das wurde schon alles organisiert. Beim Europaauftakt in Aragon sind wir mit der eigenen Kamera vor Ort. Die restlichen Europarennen befinden sich noch in der Planung.“
Frage: „Das ServusTV-Team erhält mit Stefan Bradl prominente Unterstützung. Wie sieht der konkrete Plan aus?“
Krummholz: „Sofern er Zeit hat, versuchen wir natürlich, es einzurichten. Es hängt immer von der Zeit ab. In erster Linie ist er für die MotoGP-Übertragungen eingeplant. Wenn es möglich ist, dann wird er als ehemaliger Superbike-WM-Pilot auch bei den WSBK-Events dabei sein.“
Frage: „Gustl Auinger bleibt als Co-Kommentator und Experte erhalten?“
Krummholz: „Genau. Gustl wird beim ersten Rennwochenende auf Phillip Island als Co-Kommentator und Experte agieren. Andy Meklau war im vergangenen Jahr im Einsatz und wird auch in diesem Jahr wieder mit dabei sein. Stefan Bradl rundet das Team ab. Wenn es möglich ist, dann versuchen wir natürlich auch andere deutschsprachige Piloten einzubinden. Bei der Superbike-WM ist es so, dass wir keinen fixen Co-Kommentator haben. Es wechselt immer wieder hin und her.“
Frage: „In diesem Jahr gibt es keinen deutschsprachigen Fahrer in der Superbike-WM. Wirkt sich das auf das Interesse an der Serie aus?“
Krummholz: „Ich glaube nicht, dass es ein Problem ist. In der Superbike-WM gibt es sehr viele tolle und interessante Typen. Es gibt eine Vielzahl außergewöhnlicher Rennfahrer. Natürlich ist es schade, dass wir keinen deutschsprachigen Fahrer im Feld haben. Aber ich denke nicht, dass es große Auswirkungen haben wird.“
Frage: „Im Rahmenprogramm der WSBK gehen mit Sandro Cortese in der Supersport-WM und Markus Reiterberger in der Superstock-1000-EM zwei bekannte Fahrer an den Start. Wird es Berichte geben, in denen die Fans erfahren, wie es bei den beiden läuft?“
Krummholz: „Das ist auf jeden Fall denkbar. Es wird davon abhängen, wie sie sich in ihren Klassen schlagen. Sollte etwas Außergewöhnliches passieren, dann wird das mit Sicherheit in unserer Vorberichterstattung gezeigt werden. Wir können die beiden Klassen aber nicht live zeigen.“
Frage: „Das Interesse an der Superbike-WM ist in Deutschland nicht so groß wie vor einigen Jahren. Welche Wirkung hat die Serie in Deinen Augen?“
Krummholz: „Es ist purer Motorsport. Es ist eine Serie mit sehr vielen unterschiedlichen Herstellern und vielen unterschiedlichen Typen. Es sind alles gestandene Rennfahrer. Es ist die seriennahe Klasse. Somit ist sie für aktive Motorradfahrer sehr interessant. Ich glaube, im Vorjahr war jedes Rennen ein Spektakel. Selbst wenn Jonathan Rea an der Spitze entkam, hielten die Rennen Spannung bereit, denn es war faszinierend, ihm bei der Arbeit zuzuschauen. Er war wie auf Schienen unterwegs und ist ein absoluter Ausnahmekönner auf zwei Rädern. Es ist beeindruckend.“
„Er kann alle Rekorde von Legende Carl Fogarty einstellen oder sogar brechen. Es ist toll, ihm dabei zuzuschauen. Der Rest des Feldes möchte die Rekordjagd natürlich bremsen. Ducati möchte mit der Panigele unbedingt den Titel holen. Sie müssen konstanter werden. Chaz Davies muss unbedingt darauf achten. Zudem muss Ducati aufpassen, dass die Maschine durchhält. Ich erinnere mich an Assen, als die Ducati eine Runde vor Rennende ausrollte. Das darf nicht passieren.“
Frage: „Vor dem Saisonstart gab es zahlreiche Diskussionen über das Reglement für die WSBK-Saison 2018. Wir schwierig ist es, dem Zuschauer das verständlich zu vermitteln?“
Krummholz: „Das Superbike-Publikum ist sehr kompetent. Deshalb fällt es nicht schwer, das zu erklären. Dem Zuschauer, der zum ersten Mal einschaltet oder vielleicht nicht so oft dabei ist, möchte man es natürlich so einfach wie möglich erklären. Die neue Regel bezüglich der Maximaldrehzahl werden wir mit einem Beitrag vor dem ersten Rennen erläutern.“
Frage: „Aus sportlicher Sicht sind die Ideen der Dorna fragwürdig. Welche Meinung hast Du dazu?“
Krummholz: „Man muss abwarten, wie es sich entwickelt. Ich denke nicht, dass die Änderungen große Auswirkungen haben. Man möchte, dass das Feld enger zusammenrückt. Die Zeit wird zeigen, ob es so wird, wie es sich die Verantwortlichen wünschen. Meiner Meinung nach werden sich die Kräfteverhältnisse nicht dramatisch ändern. Die Saison dürfte aber spannender werden als die im Vorjahr.“
Frage: „Wer ist Dein Geheimtipp für die WSBK-Saison 2018?“
Krummholz: „Ich bin sehr gespannt, wie sich Leon Camier auf der Honda schlägt. Er könnte eine der Überraschungen sein, genau wie Alex Lowes mit der Yamaha. Bei den Tests war er ziemlich gut unterwegs. Schlussendlich wird es aber erneut auf den Kampf zwischen Kawasaki und Ducati hinauslaufen. Wenn Chaz Davies es schafft, konstanter zu sein, dann kann es für sie sehr gut ausschauen. Ich freue mich wirklich, dass es wieder losgeht!“
Frage: „In Deutschland läuft die Superbike-WM wie im Vorjahr auf zwei TV-Sendern. Für 2019 werden die Rechte neu vergeben. Ist es denkbar, dass die Rechte in Zukunft exklusiv bei ServusTV landen?“
Krummholz: „Als Kommentator habe ich keinen Einblick in die Vergabe der Übertragungsrechte. Ich weiß, dass alle positiv eingestellt sind zum Superbike-Projekt. Ich kann aber nicht sagen, wie es bezüglich der Rechte ab 2019 aussieht.“
Text von Sebastian Fränzschky
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