Marc Marquez - © Michelin

© Michelin – Marc Marquez fuhr beim Test in Australien beeindruckende Longruns

Honda hinterließ auch am dritten Tag des Australien-Tests einen sehr starken Eindruck. Weltmeister Marc Marquez verpasste zwar die Bestzeit, doch die Longruns des Spaniers überzeugten. Der Titelverteidiger fuhr konstant niedrige 1:29er-Zeiten. Beim Renntempo war selbst der auf eine Runde schnellste Fahrer des Tests, Yamaha-Pilot Maverick Vinales, chancenlos.

„Wir hatten drei Tage lang gutes Wetter und sind mit den Ergebnissen zufrieden“, bilanziert HRC-Teammanager Livio Suppo, der von Marquez‘ Ausdauer begeistert war. Am finalen Testtag fuhr der Spanier 96 Runden. Am Vortag beeindruckte Marquez mit 107 Runden. „Es war sehr nützlich, vor allem die beiden Longruns am Ende. Wir müssen dankbar sein, wie fit er ist, denn es ist nicht einfach, so lange zu pushen. Es war ein produktiver Tag und die Informationen waren sehr nützlich“, kommentiert Suppo.

Marquez, der am Freitag seinen 24. Geburtstag feierte, zieht nach den drei Tagen auf Phillip Island ein versöhnliches Fazit: „Ich bin mit dem Tag sehr zufrieden, weil wir uns vor allem am Nachmittag deutlich steigern konnten. Meine schnellste Runde fuhr ich aber am Vormittag. Schlussendlich fühlte ich mich deutlich wohler. Die Longrus vom Vortag waren hilfreich, um die Elektronik zu verbessern und näher an das angestrebte Niveau zu kommen. Unterm Strich waren es drei sehr positive Tage. Wir leisteten tolle Arbeit. Natürlich sollten wir nicht vergessen, dass es ein spezieller Kurs ist und wir erst in Katar sehen, wo wir wirklich stehen.“

Die Crew des dreifachen MotoGP-Champions hatte eine kleine Überraschung parat: „Ich erhielt ein witziges Geschenk von meinem Team: ein Vergrößerungsglas. Ich weiß, dass ich ziemlich hartnäckig bin, wenn wir beim Auswerten der Daten nach den Fehlern suchen. Sie meinten, ich solle sie selbst finden. Ich bin sehr dankbar, dass HRC so große Anstrengungen investiert. Schritt für Schritt wird es besser“, lobt Marquez, der ohne Crewchief Santi Hernandez nach Australien reisen musste.

„Ich wünsche meinem Crewchief Santi alles Gute. Er konnte auf Grund einiger medizinischer Untersuchungen nicht hier auf Phillip Island sein. Wir vermissten ihn und freuen uns, ihn beim nächsten Test zu sehen“, bemerkt Marquez, der in Australien deutlich mehr Runden drehte als Teamkollege Dani Pedrosa. Nachdem der Routinier am Donnerstag mit Fieber kämpfte, konnte er am finalen Testtag wieder mit vollen Kräften ins Geschehen eingreifen.

Dani Pedrosa ohne Longruns
In der Tageswertung landete Pedrosa auf Position drei und bestätigte, dass Honda gut vorbereitet zum finalen Test nach Katar reist. „Unterm Strich war es ein ziemlich positiver Test, vor allem wenn man bedenkt, dass dieser Kurs nicht zu meinen Lieblingsstrecken zählt. Ich fuhr ziemlich gut und denke, dass wir uns von Tag zu Tag steigern konnten“, freut sich der langjährige HRC-Pilot.

„Gestern fühlte ich mich nicht gut, doch heute war es ein bisschen besser. Wir waren auf der Strecke ziemlich produktiv. Das Team hat gut gearbeitet. Wir konzentrierten uns erneut auf die Elektronik und die Abstimmung der Maschine. Das einzige, was uns nicht gelang war ein Longrun. Dafür fehlte am Ende die Zeit“, bedauert Pedrosa, der mit der Entwicklung der Reifen sehr zufrieden war: „Michelin machte bei den Reifen Fortschritte. Alles in allem können wir festhalten, dass wir auf dem richtigen Weg sind, auch wenn noch viel Arbeit vor uns liegt.“

Beim Thema Motor herrscht nun Klarheit. Die Honda-Werkspiloten einigten sich mit den HRC-Ingenieuren auf eine Motorspezifikation. LCR-Pilot Cal Crutchlow verwendete diese Variante bereits, die Marc-VDS-Piloten werden ab Katar damit fahren. In Australien drehte Jack Miller mit einer anderen Motorvariante seine Runden.

Jack Miller ab Katar mit dem neuen Motor
„Wir waren mit allen vier Fahrern sehr zufrieden. Jack verwendet nach wie vor noch nicht die aktuellste Motorvariante. Er ist mit der verwendeten Spezifikation aber sehr zufrieden. In Katar werden alle Honda-Piloten die gleiche Motorvariante verwenden“, bestätigt HRC-Manager Suppo.

Mit Platz neun war Miller sehr zufrieden. Der Australier landete an allen drei Tagen in den Top 10 und war in Schlagdistanz zu den vorderen Positionen. „Es waren drei richtig gute Tage für uns. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte ich das Gefühl, dass ich das Motorrad kontrolliere und nicht andersrum“, schildert Miller, der am finalen Testtag etwa acht Zehntelsekunden zurück lag.

„Wir wollten hier die Dinge bestätigen, die wir in Sepang gelernt hatten. Und das gelang uns auch. Wir wissen jetzt, dass unsere Basisabstimmung auf zwei sehr unterschiedlichen Strecken funktioniert. Ich bin zuversichtlich, dass es auch beim finalen Test in Katar der Fall sein wird. Es gibt noch einiges zu tun vor dem Saisonstart im kommenden Monat, doch wir haben viel geschafft. Jetzt geht es nur noch darum, unser Paket im Detail zu verbessern, um die finalen Zehntelsekunden zu finden“, so Miller.

Die Testzeiten aus Phillip Island (Freitag):
01. Maverick Vinales (Yamaha) – 1:28.549 Minuten (101 Runden)
02. Marc Marquez (Honda) +0,294 Sekunden (96)
03. Dani Pedrosa (Honda) +0,484 (65)
04. Jonas Folger (Tech-3-Yamaha) +0,493 (63)
05. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,552 (85)
06. Alex Rins (Suzuki) +0,554 (66)
07. Andrea Dovizioso (Ducati) +0,699 (73)
08. Jorge Lorenzo (Ducati) +0,793 (75)
09. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +0,809 (93)
10. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,812 (65)
11. Valentino Rossi (Yamaha) +0,921 (52)
12. Andrea Iannone (Suzuki) +0,998 (77)
13. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +1,066 (57)
14. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) +1,121 (87)
15. Hector Barbera (Avintia-Ducati) +1,242 (83)
16. Pol Espargaro (KTM) +1,308 (62)
17. Loris Baz (Avintia-Ducati) +1,428 (71)
18. Bradley Smith (KTM) +1,429 (73)
19. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) +1,435 (74)
20. Scott Redding (Pramac-Ducati) +1,456 (74)
21. Sam Lowes (Aprilia) +1,651 (57)
22. Karel Abraham (Aspar-Ducati) +1,903 (61)

Text von Sebastian Fränzschky

Motorsport-Total.com
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter

Dieser Beitrag wurde unter Racing abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert