Marc Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marc Marquez schnupperte am Katar-Podium, am Ende wurde es Rang vier

(Motorsport-Total.com) – „Es war ein solides Wochenende“, resümiert Marc Marquez seinen ersten Grand Prix mit Ducati.

Nach Platz fünf im Sprint am Samstag fuhr der Gresini-Pilot tags darauf im Rennen über die volle Distanz auf Rang vier und schnupperte zwischenzeitlich sogar am Podium, gab sich dann aber mit Platz vier zufrieden.

„Das Rennen heute war konstant und solide. Ich habe in den letzten acht Runden angegriffen, und als ich angegriffen habe, fing ich an, mehr mit der Front zu pushen, und zerstörte den Vorderreifen. In den letzten zwei Runden habe ich dann aufgegeben, weil ich das Risiko eines Sturzes sah“, erklärt der Spanier.

Das sei ihm die Chance auf zwei oder drei weitere Punkte nicht wert gewesen. „Ich habe es also vorgezogen, Vierter zu werden und auf Portimao in zwei Wochen zu warten.“

Die Startphase in Katar meisterte Marquez besser als noch im Sprint. Von Platz sechs ins Rennen gegangen, lag er nach der ersten Runde bereits an vierter Stelle: „Wir haben mit dem Team viele Dinge analysiert, um den Start besser hinzubekommen, und der war heute besser. Das hat uns im Rennen sehr geholfen.“

Vorderreifen für Marquez in Katar oft ein Problem
„Ich konnte dann auch mit den Reifen gut umgehen“, erklärt er weiter, schränkt aber ein: „Das Problem war, dass ich schon gestern zu kämpfen hatte. Heute schonten die meisten Fahrer den Hinterreifen, aber ich achtete mehr auf den Vorderreifen.“

„Denn jedes Jahr, in dem ich mit dem anderen Motorrad (der Honda; Anm. d. R.) auf dieser Rennstrecke unterwegs war, hatte ich mit dem Vorderreifen zu kämpfen. Aber wie auch immer, ich muss meinen Fahrstil in einigen Punkten weiter verbessern, denn ich fahre immer noch nicht gut“, hält der Ducati-Neuling fest.

Trotzdem gelang es ihm, sich über weite Teile des Rennens in Schlagdistanz zum Podest zu halten. Zwar wurde er zwischenzeitlich von MotoGP-Rookie Pedro Acosta überholt, gewann die Position aber zurück und schien zu Jorge Martin auf Platz drei aufschließen zu können. Doch zu einer Attacke kam es nicht.

„Im Moment sind es (Rennsieger) Bagnaia und Martin, die heute schneller waren als ich, und ich muss von ihnen lernen“, analysiert Marquez mit Blick auf die Markenkollegen.

Und er betont: Dass sie schneller sind, liege nicht daran, dass sie anders als er das aktuelle Werksbike fahren. „Nein, sie sind einfach schneller. Einer ist Weltmeister, der andere ist Vize. Und sie waren im zweiten Teil der letzten Saison auch viel schneller als die anderen. Ich glaube also nicht, dass es nur an der GP24 liegt.“

Warum Portimao für Marquez so wichtig ist
„Ich habe mein Motorrad, ich habe mein Werkzeug, und als ich meinen Vertrag unterschrieben habe, wusste ich, was ich haben werde. Das Motorrad funktioniert gut“, sagt Marquez, der weiter an seinem Fahrstil auf der GP23 arbeiten will.

Die nächste Saisonstation in Portimao werde dahingehend ein „wichtiges Wochenende“ sein. „Denn normalerweise brauche ich bei den Tests, in Malaysia und hier, Zeit, um gute Rundenzeiten zu erreichen. Die Tatsache, dass wir hier vor zwei Wochen einen Test hatten, hat mir an diesem Wochenende sehr geholfen.“

„In Portimao werden wir also bei Null anfangen. Dort müssen wir verstehen, wo wir stehen. Aber insgesamt habe ich das Gefühl, dass ich meinen Fahrstil Schritt für Schritt verbessere. Es wird ein Punkt kommen, an dem ich auf eine Mauer treffe.“ Aber noch sei er mit dem Motorrad nicht am Limit angekommen.

Mit seinen bisherigen Fortschritten ist der sechsfache MotoGP-Weltmeister dennoch zufrieden: „Es waren, wie schon in der Vorsaison, solide Tage. Ich habe versucht, nicht zu übertreiben, keine Fehler zu machen, in allen Situationen ruhig zu bleiben.“

Marquez lobt Gresini, Anerkennung von Bagnaia
„Wie ich am Donnerstag sagte, sind die Erwartungen sehr hoch, aber ich bleibe bei meiner Herangehensweise. Ich will dieses Jahr geduldig sein. Ich will wieder genießen. Ich will um die ersten fünf Plätze kämpfen, und das habe ich an diesem Wochenende getan. Und ja, ich habe es genossen“, sagt Marquez.

Allerdings nicht so sehr im Rennen: „Heute habe ich gelitten, aber ich glaube, das hat jeder. Gestern habe ich es sehr genossen, aber heute habe ich mehr gelitten als genossen.“

„Wir nahmen eine kleine Änderung am Motorrad vor, die in einigen Bereichen geholfen hat, aber in anderen schlechter war, und ich hatte ein wenig damit zu kämpfen. Aber das Team hat einen sehr guten Job gemacht. Sie haben mir geholfen, die Elektronik und all das zu verstehen, und im Rennen konnte ich es umsetzen.“

Das ist auch Francesco Bagnaia nicht entgangen. „Er hat sich gut geschlagen, auf jeden Fall“, sagt er über Marquez. „Er ist Vierter geworden, und er ist Marc Marquez, achtfacher Weltmeister. Ich habe also erwartet, dass er konkurrenzfähig sein wird. Was den Titel angeht, weiß ich es nicht. Aber er wird sicher ein Gegner sein.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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