(Motorsport-Total.com) – Auch wenn Marc Marquez mit seinem Comeback-Sieg am Sachsenring eine lange Durststrecke für Honda beendete, kann dieser erste Sieg seit Valencia 2019 nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der japanische Hersteller in der ersten MotoGP-Saisonhälfte ansonsten schwertat, in die Nähe des Podiums zu kommen.
Nach den ersten neun Rennen der Saison 2021 liegt Honda auf dem fünften Platz in der Konstrukteurswertung, nur 24 Punkte vor Aprilia und 98 Punkte hinter Yamaha.
Eine ernüchternde Zwischenbilanz, auch für Honda-Neuzugang Pol Espargaro. Dass es nicht einfach werden würde, sich auf die RC213V einzustellen, war dem ehemaligen KTM-Piloten klar. Dass er, wenn überhaupt, nur um die hinteren Top-10-Plätze kämpfen würde, kam für den Spanier dann doch überraschend.
Was Pol Espargaro an der Honda RC213V vermisst
Auf die Ergebnisse der ersten Saisonhälfte angesprochen, sagt Espargaro: „Ich hatte keine wirklichen Erwartungen vor dem Start der Saison. Ich kannte ja die Ergebnisse der anderen Fahrer aus dem Vorjahr, und die waren nicht besonders gut.“
„In der WM bin ich punktgleich mit Taka, neun Punkte fehlen auf Marquez. In dieser Situation die zweitbeste Honda zu sein, ist nicht so schlecht, aber natürlich nicht das, was ich will. Ich will besser in der WM dastehen, ich will bessere Ergebnisse. In der ersten Saisonhälfte war unsere Performance nicht gut, wir machten viele Fehler. Das werden wir versuchen, in der zweiten Saisonhälfte zu ändern.“
Diese beginnt mit Grand Prix der Steiermark vom 6. bis 8. August, gefolgt von einem weiteren MotoGP-Rennwochenende in Spielberg. „Was wir in Österreich brauchen? Mehr Grip, mehr Stabilität und etwas mehr Leistung“, blickt Espargaro voraus.
„Das ist, was ich im Moment vermisse. Mehr Grip in Schräglage und auch mehr Drive. Die Stabilität war in Assen ein Problem. Wenn das Motorrad sehr unruhig ist, kostet das viel Kraft, um es unter Kontrolle zu halten, während die anderen einfach Gas geben.“
Espargaro: Neues Chassis allein wird nicht reichen
Mangelnder Grip am Hinterrad ist das Hauptproblem der Honda-Fahrer im Jahr 2021, was sich auf die Beschleunigung und die Bremsphase in den Kurven auswirkt. Ein neues Chassis, das für die Dutch TT eingeführt wurde, erhielt sowohl von Marquez als auch von Espargaro positives Feedback. Aber reicht das?
„Wir erwarten eine Menge neuer Dinge, nicht nur ein Chassis“, sagt Espargaro mit Blick auf die zweite Saisonhälfte. „Ich denke, das Motorrad braucht ein paar Änderungen, damit es funktioniert und sich an den Hinterreifen anpasst. Es wird vielleicht nicht so einfach sein, nur ein Chassis zusammenzustellen, das funktioniert.“
Welche Updates Honda nach der langen Sommerpause bringen wird, weiß der Spanier allerdings nicht: „Vertraulichkeit und die Japaner gehen Hand in Hand. Aber offensichtlich gibt es eine fünfwöchige Pause, so eine lange Pause hat es noch nie gegeben und das bedeutet, dass in Japan viel gearbeitet wird und wir Teile bekommen werden. Welche Teile? Wie und wann? Das wissen wir nicht.“
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont
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