(Motorsport-Total.com) – Beim Saisonauftakt in Katar stand Pol Espargaro auf dem Podest, während Marc Marquez Fünfter wurde.
Zuletzt hatte in Austin Marquez die Oberhand im Honda-Stallduell, auch weil sich Espargaro wegen einer Magenverstimmung unwohl fühlte.
Aber wie ist es generell, eine Box mit Marquez zu teilen? „Super wichtig“, sagt Espargaro bei ‚MotoGP.com‘. „Man braucht jemanden wie ihn in der Box. Er generiert eine Siegeratmosphäre in der Box. Wenn Marc dabei ist, wird er nicht Zehnter. Er wird Fünfter oder ist noch weiter vorne.“
„Man weiß, dass er dort sein wird. Deshalb hilft es auf die eine oder andere Art, selbst wenn er anders fährt. Die Leute daheim wollen eine Show sehen. Und Marc liefert eine Show. Für Honda und für mich ist es wichtig, dass Marc dabei ist – aber auch für die MotoGP generell.“
Marquez ist für Espargaro die Referenz. Als er sich im Frühling 2020 entschieden hat, KTM zu verlassen und zu Honda zu wechseln, war das ein wichtiger Aspekt. Espargaro wollte sich mit Marquez auf dem gleichen Motorrad messen, alle Daten einsehen und verstehen.
Mit Alberto Puig als Teammanager gibt es eine weitere wichtige Person in der Honda-Box. Puig beendete seine Karriere als Fahrer Ende 1997. Er war der erste Spanier, der das 500er-Rennen in Jerez gewinnen konnte.
„Alberto ist einer der besten Jungs, die ich in der MotoGP getroffen habe“, sagt Espargaro über seinen Chef. „Von außen ist es schwierig zu beurteilen, wie er wirklich ist. Er ist in Wirklichkeit ganz anders. Er unterstützt einen bis zum Äußersten. Es ist schwierig, dass er auf deiner Seite steht.“
„Aber sobald er auf deiner Seite steht und man das weiß, wird er einen maximal verteidigen. Es ist gut, jemanden wie ihn in der Box zu haben. Man ist beschützt. Das ist wichtig, um über das Limit zu gehen. Sollte man versagen, dann gibt es diese Person, die einen aufrichtet.“
„Er wird dir niemals die Schuld für einen Sturz geben. Wenn er dir etwas zu sagen hat, dann macht er das direkt mit starken Worten. Dafür bin ich dankbar. Es ist sehr schön, jemanden wie ihn in der Box zu haben. Außerdem ist er Spanier und wir verstehen uns sehr gut.“
Macht es eigentlich einen Unterschied, wenn der Teamchef selbst Rennen gefahren ist? Espargaro findet schon: „Wenn man einen Chef hat, der selbst gefahren ist, dann spricht man anders. Er respektiert uns sehr und verteidigt uns, weil er weiß, wie hart diese Arbeit ist.“
„Vom Sofa aus kann man sagen, warum jemand nicht schnell ist oder ständig Ausreden sucht. Das sind aber keine Ausreden, sondern Fakten. Er versteht alle unsere Probleme und versucht sie zu lösen. Er vertraut uns, weil er in unserer Situation war.“
„Ich habe oft Diskussionen zwischen ihm und den Ingenieuren gesehen. Die Ingenieure blicken auf Zahlen und Linien und sagen, dass das nicht stimmen kann. Aber Alberto hält dagegen und sagt: ‚Wenn die Fahrer das sagen, dann stimmt es.‘ Es ist sehr gut, Alberto im Team zu haben.“
Text von Gerald Dirnbeck
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