(Motorsport-Total.com) – Vier Jahre lang half Pol Espargaro mit, das KTM-Projekt zu entwickeln.
Mit Erfolg, denn 2020 eroberte der Spanier zwei Polepositions und fünf dritte Plätze. Seine Teamkollegen Brad Binder und Miguel Oliveira feierten damals erste Siege. Gleichzeitig erlebte Honda im Vorjahr ohne Marc Marquez eine erfolglose Saison mit lediglich zwei Podestplätzen.
Auch die abgelaufene Saison war für Honda schwierig. Espargaro brachte nicht nur sein Talent mit, sondern auch die Erfahrung, wie man ein Motorrad entwickelt. Doch Honda hatte kein Interesse daran, seine Informationen von KTM zu nutzen.
„Die Wahrheit ist, dass sie mich niemals danach gefragt haben. Das hat sogar mich überrascht“, sagt Espargaro in einem Interview mit der spanischen Edition von ‚Motorsport.com‘. „Honda hat eine klare Linie, wie sie arbeiten. Sie kümmern sich nicht darum, was andere tun.“
„Honda glaubt an das eigene Potenzial. Sie sind extrem stark und haben Technologie, die sonst niemand hat. Honda will das Motorrad auf die eigene Art und Weise bauen und nicht den Rest kopieren.“
Nach zwei schwierigen Jahren hat Honda ein komplett neues Motorrad für 2022 entwickelt. Das größte Problem war der Grip am Hinterrad. Seit Michelin Anfang 2020 eine andere Karkasse beim Hinterreifen gebracht hat, hatte Honda Schwierigkeiten. Diese sollen nun gelöst sein.
Trotzdem ist es verwunderlich, dass Honda nicht auf Espargaros Wissen zurückgegriffen hat. „Es gibt natürlich Details. Ich erkläre, was für mich in der Vergangenheit funktioniert hat – entweder bei KTM oder während meiner Zeit bei Yamaha“, sagt der Spanier.
„Das kann dem Team natürlich helfen. Aber sie interessiert die ganze Erfahrung, die ich mitbringe, eigentlich nicht. Sie kümmern sich mehr um meinen Fahrstil und was ich brauche, um schnell zu sein. Dann ziehen sie ihre eigenen Rückschlüsse.“
„Ihre Arbeit konzentriert sich mehr auf diese Information als auf das, was ich von anderen Werken mitbringe“, sagt Espargaro. In seiner ersten Honda-Saison schaffte er einen Podestplatz. Marquez holte drei Siege.
Espargaros Ex-Team KTM hatte eine Saison mit Höhen und Tiefen. Oliveira und Binder gewannen zwar je ein Rennen, doch insgesamt war die österreichische Marke nicht konstant im Spitzenfeld vertreten. Fehlte Espargaro bei der Entwicklung?
„Dem stimme ich nicht zu“, entgegnet er. „Sie sind in diesem Jahr sehr, sehr gut gefahren. Es stimmt, dass sie nicht so regelmäßig vorne waren wie ich damals, aber sie haben Podestplätze und Siege geholt. Ich glaube nicht, dass sie mich vermissen.“
„Sie haben zwei sehr schnelle Fahrer und im nächsten Jahr zwei schnelle Youngster. Ich glaube nicht, dass meine Abwesenheit für sie ein Problem war. Sie hatten 2021 auch sehr gute Ergebnisse.“ In der Marken-WM belegte Honda den vierten Platz und KTM Rang fünf. Honda hatte neun Punkte mehr auf dem Konto.
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: German Garcia Casanova
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