Pol Espargaro - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Pol Espargaro wird von mindestens zwei Teams umgarnt

(Motorsport-Total.com) – „Es ist noch nichts offiziell“, sagt Pol Espargaro bei ‚MotoGP.com‘ über seine Zukunft.

„Es gibt freie Plätze und mein Vertrag läuft mit Saisonende aus. Ich habe die Freiheit, mir Angebote anzuhören.“ Der Spanier wird voraussichtlich KTM verlassen und 2021 ins Honda-Team wechseln und Teamkollege von Marc Marquez werden.

„Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, dass am Ende Marc Marquez gewinnt. Er ist eine Legende und ein unglaublich guter Fahrer. Er fährt eine Honda. Das zeigt, dass man mit diesem Motorrad gewinnen kann. Er zeigt das in jedem Rennen und er hat die Weltmeisterschaft mit großem Punktevorsprung gewonnen.“

Espargaro glaubt außerdem, dass sein Fahrstil gut zur Honda RC213V passen würde, denn er pflegt einen ähnlichen Stil wie Marquez. In der Moto2-Saison 2012 waren die beiden Spanier Titelkonkurrenten. Am Ende setzte sich Marquez durch, aber Espargaro weiß, dass er Marquez auch im direkten Duell besiegen kann.

„Ich denke, fast jeder Fahrer will eine Honda haben“, sagt Espargaro. „Das gilt auch für Ducati. Das sind die beiden besten Motorräder. Natürlich würde ich gerne eines der beiden Motorräder fahren, aber ich muss auch die Situation bei KTM bewerten. Aber wer will nicht für Honda oder Ducati fahren? Um die Weltmeisterschaft zu kämpfen, ist der Traum von jedem MotoGP-Fahrer.“

Espargaro will ein siegfähiges Motorrad
KTM stieg nach einem Testjahr in der Saison 2017 in die Königsklasse ein. Espargaro entwickelte sich in den vergangenen drei Jahren zur Speerspitze. Insgesamt zeigte das Projekt der österreichischen Marke kontinuierlich Fortschritte. Das steigerte auch das Ansehen von Espargaro im Fahrerlager.

Deswegen fühlt sich der Spanier geehrt, dass Topteams an seiner Person interessiert sind: „Für mich ist es eine Traumsituation, wenn man als Fahrer Angebote von zwei Werken hat. Ein anderes Werk ist auch noch im Spiel. Wir sprechen mit allen. Ich weiß nicht was in Zukunft passieren wird, aber für mich ist das eine gute Situation.“

Aber auch eine schwierige, denn in den vergangenen drei Jahren wurde er ein enges und wichtiges Mitglied der KTM-Familie: „Es ist auch eine emotionale Sache. Ich bin jetzt das vierte Jahr bei KTM. Wir haben schwierige Zeiten durchgemacht, wodurch die Beziehung sehr stark wurde. Wenn ich das Team verlassen würde, wäre ich sehr traurig.“

„Es ist aber auch klar, dass ich nicht mehr 24 Jahre bin und als junger Fahrer zu KTM komme und die Zeit habe, das Projekt bis zum WM-Titel weiterzuentwickeln. Ich bin jetzt 29. Ich bin nicht der jüngste Fahrer und zähle langsam schon zu den älteren im Feld. Ich will mein Potenzial zeigen.“

„Wir sind in diesem Jahr noch kein Rennen gefahren und ich weiß nicht, ob das KTM-Motorrad in ein, zwei Jahren soweit ist, damit man um den WM-Titel kämpfen kann. Es ist sehr schwierig. Auf der einen Seite ist es eine emotionale Geschichte, auf der anderen Seite will ich ein siegfähiges Motorrad. Eine schwierige Situation.“

KTM muss sich um einen alternativen Fahrer für das nächste Jahr umsehen. Wie die ‚La Gazzetta dello Sport‘ berichtet, sollen Danilo Petrucci und dessen Manager Alberto Vergani in diesen Tagen nach Österreich fahren, um sich mit Motorsportchef Pit Beirer und Co. zu unterhalten. Es sind erste Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit.

Text von Gerald Dirnbeck

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